Love in Heppenheim

Von Alexander Mey
Das ist Valeria Mei, Bollywood-Schauspielerin und Star des in Heppenheim gedrehten Films
© spox
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Platz 4: Mr. Bean tröstet Bob Marley

Um Lewis Hamilton war in Indien schon wieder eine Menge los. Erst bestätigte er seine Trennung von Nicole Scherzinger, dann zeigte er sein neues Helmdesign inklusive Konterfei von Bob Marley vor, dann versöhnte er sich rührend mit seinem Vater - und schließlich holte er Mr. Bean als Verstärkung in seine Box.

Der hatte nach dem neuerlichen Crash im Rennen zunächst einen schreiend komischen Blick drauf, dann tröstete er seinen neuen Schützling auch noch mit den Worten: "Ich glaube, seine Zukunft ist rosig." Da wird sich Lewis sicher freuen.

Platz 3: Indisch für Anfänger

Kommen wir zum unbekannten Land, in das sich die meisten Fahrer und Teammitglieder begeben haben. Kaum jemand kannte Indien vorher, fast alle waren wie vor den Kopf gestoßen. Dabei ging es nicht nur um auf der Strecke streunende Hunde, fensterlose Reporterkabinen oder fensterlose Toiletten, die laut einem Journalisten bei den vielen Stromausfällen "das Pissen zum Russischen Roulette" machten. Es ging vor allem um die Lebensumstände.

Nico Rosberg fuhr mit weit geöffneten Augen in der Fahrrad-Rikscha durch die Stadt und sagte: "Ich habe es mir ganz anders vorgestellt, es ist erschreckend, so etwas zu sehen."

Er meinte die Armut, in der die meisten Menschen in Indien leben, ohne deshalb aber verzweifelt oder unglücklich zu sein. Ein Wesenszug, der den meisten Europäern verloren gegangen ist.

So sah es auch Sebastian Vettel: "Es ist gut, dass einem immer wieder gezeigt wird, wie gut es einem doch selbst geht. Trotzdem strahlten die Augen der Kinder keine Traurigkeit aus, sondern ihr Lachen wirkte echt. Materielle Dinge können nicht immer Glück kaufen."

Da wurde er beinahe poetisch, der Weltmeister. Aber er war immerhin einer der wenigen, die das Erlebte überhaupt in Worte fassen konnten. Und er war nicht ganz so pessimistisch wie Timo Glock, der die These aufstellte: "Auch wenn das Land aufstrebt - vielleicht wäre es besser gewesen, erst in etwa fünf Jahren hierher zu kommen."

Platz 2: McLaren macht krank

Die Liste der Krankheiten, gegen die man sich bei einer Reise nach Indien wappnen soll, liest sich nicht gerade entspannend: Tollwut, Malaria, Denguefieber, Cholera - sogar die Pest steht noch auf der Liste!

Aber keine Panik, liebe Angehörige des McLaren-Teams. Die vier Mechaniker, die am Wochenende ausfielen, hatten nur eine schnöde Grippe - zum Glück. Aber die Lage war für das Team immerhin so prekär, dass zwei Ersatzmänner aus England eingeflogen werden mussten.

"Seit der Budgetbegrenzung kann man kein Personal auf Reserve mit zu den Rennen nehmen. Aber wir haben in Großbritannien Standby-Personal für jede Position im Team", erklärte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh: "Sie sitzen immer auf gepackten Koffern und sind bereit für einen Anruf."

Platz 1: Love in Heppenheim

Noch einmal zurück zu Sebastian Vettel. Kein Wunder, dass er in Indien so gut zurechtkam, und auch kein Wunder, dass ihn die Inder nach seinem Sieg sofort ins Herz geschlossen haben. Immerhin hat das Land im Fernen Osten eine starke Sympathie für Vettels Heimatstadt Heppenheim.

Kein Witz! Dort haben die Filmstudios der gigantischen Bollywood-Maschinerie 2007 einen Film gedreht, weil sie die Kulisse an der hessischen Bergstraße so toll fanden. "RTL" hat einige Ausschnitte aus dem Streifen "Humraah - The Traitor" gezeigt und dazu den schönen Song "Love in Heppenheim" unterlegt.

Mit kurzen Ausschnitten geben wir uns aber nicht zufrieden. Wer also von Herzschmerz, Intrigen, indischer Liebes-Folklore, schönen Menschen, jeder Menge Schmalz und natürlich Heppenheim nicht genug bekommen kann, darf sich hier gerne die kompletten 90 Minuten reinziehen.

Gute Unterhaltung!

VIDEO: "Humraah, The Traitor" - der komplette Bollywood-Film

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