Interlagos muss kräftig investieren

Von SPOX
Das Autodromo in Sao Paulo gehört zu den traditionsreichsten Strecken im Rennkalender
© Getty

Die altehrwürdige Strecke in Sao Paulo soll nach Anordnung von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone von Grund auf modernisiert werden. In Silverstone rollen die Bagger weiter und es werden Millionen investiert. Veteran Frank Williams unterstützt den neuen Motor und Rubens Barrichello sieht sich in "Disneyland".

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Interlagos muss modernisiert werden: Autodromo Jose Carlos Pace - für Rennsport-Fans eine der schönsten Strecken in der aktuellen Formel-1-Szene. Doch sollten die Verantwortlichen es verpassen, die Strecke zu modernisieren, droht das Aus.

Wie "Autosport" berichtet, soll Bernie Ecclestone mit ernsthaften Konsequenzen gedroht haben, sollte sich an dem Kurs nichts verändern. Streckenchef Octavia Guazelli plant deshalb eine umfangreiche Umstrukturierung des in die Jahre gekommenden Grand Prix. Angeblich stehen zwei Lösungen zur Debatte.

Die erste beinhaltet eine komplette Modernisierung der bestehenden Boxengasse inklusive Fahrerlager. Die zweite Variante ähnelt dem Umbau in Silverstone (dazu später mehr). So soll ein neuer Boxenkomplex an einer anderen Stelle aufgebaut werden (Gegengerade Kurve 4). Noch ist nicht bekannt, für welchen Weg sich die Organisatoren entscheiden.

"Es liegt nicht an mir, einen Beschluss zu fassen. Ich hoffe aber, man entscheidet sich dafür, einen neuen Boxenkomplex zu bauen. Dann könnten wir bei Null beginnen", erläutert Streckenchef Guazzelli. "Die neue Anlage würde etwa 35 Millionen Euro kosten - und damit rund 8,5 Millionen Euro weniger als das Renovierungsprojekt."

Silverstone soll weiter wachsen: Die Bauvorhaben auf der prestigeträchtigen Strecke in Silverstone nehmen kein Ende. Nachdem beim letzten Grand Prix die neue Boxenanlage eröffnet wurde, kommt es nun zu neuen Investitionen. Kernstück der neuen Bauten sind ein Business-und Technologiepark, sowie drei Hotels. Alle Anlagen weisen ein Gesamtvolumen von rund 220.000 Quadratmetern auf.

Ebenfalls in Planung sind ein Willkommens-Center sowie ein historisches Motorsportmusem. Desweiteren steht die Verbesserung der Infrastrukur ganz oben auf der Agenda der Engländer. Durch eine stetige Weiterentwicklung soll gewährleistet werden, dass die Fans schneller auf die Rennstrecke bzw. auf die Tribünen gelangen.

"Es handelt sich um die wichtigste Initiative in der 60-jährigen Geschichte von Silverstone", erklärt Streckenchef Richard Phillips und ergänzt: "Seit den Anfängen hat sich hier sehr vieles dramatisch verändert. Die Zustimmung zu diesem Bauantrag wird uns dabei helfen, die Position von Silverstone als weltweit führendes Zentrum für Sport, Ausbildung und Technologie zu stärken."

Der Wirtschaft tut es gut: rund 5500 neue Jobs werden in Aussicht gestellt.

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Williams-Teamchef pro V6-Turbomotoren: Frank Williams ist Veteran der ersten Stunde in der Formel 1. Kaum eine technische Neuerung wurde in der Königsklase eingeführt, ohne dass sie von Williams kritisch beäugt wurde.

Im Jahr 2014 steht der prestigeträchtigen Serie eine nächste Revolution bevor: Die V8-Saugmotoren ( 2,4 l Hubraum) werden ihren Dienst quittieren und durch V6-Turbomotoren (1,6 l Hubraum) ersetzt.

"Ich mag die Sechszylinder-Turbo-Idee", erläutert der Brite. "Dadurch bewegt sich der Sport technisch vorwärts, es gibt kleinere, verbrauchseffizientere Motoren."

So weit, so gut. Wäre da nicht das Problem, dass der für die Formel 1 so typische Motorensound verloren geht. Renault-Motorenchef Rob White zu dem neuen Aggregat: "Es wird einen Unterschied geben zwischen dem Motorensound 2014 und den aktuellen Motoren", erklärt er gegenüber 'ESPN F1'. Trotz alledem gibt White allen besorgten Fans eine Entwarnung.

"Ich schätze, dass wir uns auch an den Unterschied gewöhnt haben, als wir vor Jahren in die andere Richtung gingen und die Turbomotoren durch Saugmotoren ersetzten, laut wird es trotzdem sein."

Wer im Jahr 2014 die Motoren ausliefert, ist hingegen noch unbekannt. Renault plant schon jetzt den neuen Motor und hofft, wie in der aktuellen Saison, vier Teams ausrüsten zu können, darunter auch das von Red Bull um Weltmeister Vettel.

Rubens Barrichello blickt in die Glaskugel: Schwere Zeiten für den brasilianischen Routinier bei seinem aktuellen Rennstall Williams. Der Ex-Teamkollege von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hat im teaminternen Vergleich gegen Pastor Maldonado meistens das Nachsehen.

Experimente an seinem Boliden lehnt er kategorisch ab. Die Angst, noch weiter zurück zu fallen, ist einfach zu groß. Grund: Barrichello ist an einer Verlängerung seines Vetrages interessiert.

Zwei Jahre würde der Brasilianer noch gerne in Diensten des englischen Teams fahren. Ob das klappt, scheint allerdings weniger klar.

"In der Formel 1 gibt es immer Überraschungen, niemand kann dir garantieren, dass dein Platz sicher ist", weiß der 39-Jährige. "Bei den Topteams ist alles fixiert, aber im Mittelfeld hängt es bis zum Jahresende auch von anderen Faktoren ab. Alles ist möglich."

Wo Barichello nach seiner Karriere ist, weiß er hingegen aber ganz genau, "dann bin ich nämlich in Disneyland und esse Hamburger." Guten Appetit, Rubens!

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