FIA nimmt neues Auspuffsystem unter die Lupe

SID
Die FIA erwägt, das neue Auspuffsystem zu verbieten
© Getty

Die Entscheidung über die "Motor-Bremse" für Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ist erst einmal vertragt. Aber der Automobil-Weltverband FIA will das neue Auspuffsystem verbieten, wenn auch noch nicht für das kommende Rennen in Barcelona.

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Der Automobil-Weltverband FIA will das neue Auspuffsystem verbieten, das Abgase gezielt unter das Auto leitet, um Anpressdruck zu generieren. Davon hatten nicht zuletzt Topteams wie Red Bull und damit auch Sebastian Vettel profitiert.

So schnell wie möglich soll der Trick der Teams, den Diffusor nicht nur beim Gas Geben sondern durch eine intelligente Motorsteuerung auch beim Bremsen mit Abgasen anzuströmen, verbannt werden.

Aber noch nicht beim kommenden Rennen in Barcelona. Von diesem Plan hat die FIA offenbar wegen Bedenken der Teams gegen einen Schnellschuss wieder Abstand genommen. Ein Treffen am 16. Juni, also nach dem Kanada-GP, soll für Klarheit sorgen.

Brawn: Alle Teams sind betroffen

"Die FIA hat einige Richtlinien zum Motor-System spezifiziert. Diese werden alle Teams betreffen", sagte Mercedes-Teamchef Ross Brawn am Dienstag in Silverstone: "Die Teams haben sehr intensiv am Motormanagement gearbeitet. Nun zwingt uns die FIA in eine neue Richtung. Daher wird es einige Änderungen geben."

Der Aktionismus der FIA zu diesem Zeitpunkt ist deshalb überraschend, weil mittlerweile alle Teams das System mehr oder weniger gut nachgebaut haben. Es müssen also alle zurückrüsten. Dennoch liegt die Vermutung nahe, dass die Beschwerde eines oder mehrerer Teams zum Umdenken des Weltverbands geführt hat.

Red Bull könnte Vorsprung einbüßen

Immerhin gilt Klassenprimus Red Bull in der Nutzung des angeblasenen Diffusors als besonders effektiv. Auch Renaults Lösung des nach vorne aus den Seitenkästen austretenden Auspuffs hat sehr gut funktioniert. Probleme mit dem System hatte vor allem McLaren, was aber nicht heißt, dass sie die FIA alarmiert hätten.

Unabhängig davon könnte Red Bull einen Teil seines Vorsprungs durch ein Verbot einbüßen. "So etwas ist unvermeidbar und die unglückliche Auswirkung des Erfolgs", kommentierte Teamchef Christian Horner Gerüchte über eine mögliche Beschwerde bei der FIA.

Inwieweit sich die Änderung des Auspuff-Reglements tatsächlich auf das Kräfteverhältnis der Teams auswirkt, ist im Moment noch Spekulation. Aber auszuschließen sind Verschiebungen nicht.

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