Rollen bei Williams bald Köpfe?

Von SPOX
Rubens Barrichello handelte sich in Malaysia gleich zu Beginn des Rennens einen Reifenschaden ein
© Getty

Bei Williams wackelt nach dem Fehlstart in die Saison möglicherweise der Stuhl von Technikchef Sam Michael. Die Teams loben erneut die neuen Regeln und die Pirelli-Reifen. Red-Bull-Teamchef Christian Horner verteidigt Mark Webber.

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Bei Williams fliegen die Fetzen: Als Geheimtipp in die Saison gestartet, steht Williams nach zwei Rennen noch ohne Punkte, dafür aber mit einer Menge Ausfällen da. Grund genug für die Bosse, kräftig auf den Tisch zu hauen. "Ich bin sowohl überrascht als auch frustriert", sagte Vorstandschef Adam Parr.

Personelle Konsequenzen nicht ausgeschlossen. "Wir widmen uns nicht nur den kurzfristigen Problemen, sondern werden zusammenarbeiten, um das Team für 2012 und die Zeit danach zu stärken. Dabei ist nichts heilig, alles wird auf den Prüfstand gestellt", kündigte Parr an.

Der österreichische Williams-Gesellschafter Christian Wolff stellte im Gespräch mit "motorsport-total.com" sogar die Zukunft von Technikchef Sam Michael in Frage: "Wir haben einen Switch von der Gründergeneration in die nächste. Das funktioniert nicht - aus welchen Gründen auch immer. Davon ist nur die technische Seite betroffen, also der Wechsel von Patrick Head zu Sam Michael."

Sollte bei Williams also in dieser Saison noch ein Kopf rollen, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit der von Michael sein. Retten kann ihn nur eins: Erfolge.

Teamchefs loben Pirelli und neue Regeln: Nach dem sehr unterhaltsamen Malaysia-GP sind sich die Teamchefs einig: KERS, der verstellbare Heckflügel und vor allem auch die Pirelli-Reifen leisten ihren Beitrag zu einer bisher sehr guten Rennaction.

"Der verstellbare Heckflügel ist kosteneffizient, und auch wenn er auf Strecken wie in Australien vielleicht nicht viel bringt, funktioniert er doch auf langen Geraden wie in Malaysia und China sehr gut", sagte Lotus-Renault- Teamchef Eric Boullier.

"Das Rennen in Malaysia war wahrlich kein schlechtes Rennen, und die Reifensituation mit Fahrern, die unterschiedlich stark auf die Haltbarkeit ihrer Reifen aufpassen mussten, hat zum Spektakel beigetragen", sagte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Man muss Pirelli zu dem gratulieren, was sie mit so wenig Tests erreicht haben. Einige Fahrer mögen sich über die eine oder andere Reifenmischung beschweren, aber für den Sport haben wir sichere Reifen bekommen, die dazu noch Spektakel bieten."

Kritik der Fahrer gibt es zurzeit weniger an den Mischungen als an den Gummiklümpchen, die neben der Ideallinie liegen. Sie können zum einen aufgewirbelt und gegen Helmvisiere geschleudert werden, oder sie haften an den Reifen und sorgen für Verbremser. Pirelli hat aber bereits angekündigt, dieses Problem mit dem starken Reifenabrieb zu beobachten.

Red-Bull-Teamchef verteidigt Webber: Es vergeht im Moment kein Tag, an dem nicht irgendein Hochkaräter als Nachfolger von Mark Webber bei Red Bull ins Gespräch gebracht wird. Erst war es Lewis Hamilton, dann Nico Rosberg, der laut "Bild"-Zeitung angeblich eine Ausstiegsklausel nach der laufenden Saison hat.

Das muss jetzt mal ein Ende haben, dachte sich wohl Teamchef Christian Horner und sagte dem "Corriere della Sera": "Mark ist einer der stärksten Fahrer und ich weiß, dass er zurückkommen wird."

Das US-Baby hat einen Namen: Der neue Formel-1-Kurs in Austin wird offiziell "Circuit of the Americas" heißen. Damit wollen die Betreiber die Lage des Kurses an der Grenze zwischen Nord- und Südamerika unterstreichen.

Ähnlich wie der Nürburgring soll auch der Kurs in Texas nicht nur eine Rennstrecke sondern eine Event-Arena werden. Geplant sind Open-Air-Konzerte, ein Konferenzzentrum und Seminarräume. Dazu ein medizinisches Ausbildungszentrum. "Es gibt schließlich nur 30 Renntage pro Jahr", sagte Streckenchef Tavo Hellmund.

Bahrain gibt die Hoffnung nicht auf: Am 1. Mai will die Formel 1 endgültig entscheiden, ob der Bahrain-GP in dieser Saison noch nachgeholt wird oder nicht. Die Offiziellen des Wüstenstaats machen trotz der anhaltenden politischen Unruhen im Land demonstrativ auf Optimismus.

"Jetzt, da die Sicherheit und das normale Leben dank unseres weisen Führers wieder nach Bahrain zurückgekehrt sind, nehmen wir Verbindung auf, um das Rennen neu zu terminieren", sagte Streckenchef Sheikh Salman bin Isa Al Khalifa.

Was wohl die Aufständischen dabei empfinden? Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat jedenfalls schon vor einigen Wochen erklärt, das er keine Konstellation sieht, in der das Rennen in dieser Saison noch nachgeholt werden kann.

Malayisa-GP: Das komplette Rennergebnis

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