Brawn sagt Schumi-Überraschung voraus

SID
Ross Brawn (l.) und Michael Schumacher wollen mit Mercedes 2011 überraschen
© Getty

Mercedes-Teamchef Ross Brawn sagt, dass sich Michael Schumacher nicht um die Meinung seiner Kritiker schert und spricht von einer Überraschung und möglichen Siegen in 2011. Derweil gibt Lewis Hamiltons Bruder Nicolas in England sein Renn-Debüt im Tourenwagen und Jacques Villeneuve tritt gegen Sauber nach.

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 Brawn sagt Schumi-Überraschung voraus: Geht es nach dem Willen von Mercedes-Teamchef Ross Brawn, dann wird 2011 ein gutes Jahr für Michael Schumacher. "Michael war drei Jahre lang nicht in diesem Sport aktiv. Während einer solchen Zeit stumpft man schon ein bisschen ab. Jetzt sieht er aber wieder richtig stark aus. Er könnte in diesem Jahr einige Leute überraschen", sagte Brawn gegenüber "BBC Radio Northampton". Und weiter: "Wenn wir dieses Mal ein großartiges Fahrzeug haben, denn sehe ich keinen Grund, warum er nicht gewinnen sollte." Und da sei man schließlich auf einem guten Weg.

So sei die Test-Bestzeit in Jerez zum Beispiel keine Showrunde gewesen. "Wir waren nicht einmal auf gute Rundenzeiten aus", wiegelte Brawn ab. Außerdem konnte sich der 56-Jährige einen Seitenhieb auf alle Schumi-Kritiker nicht verkneifen. "Sie sagen, er schädigt sein Image. Aber Michael schert sich nicht darum, was diese Leute denken", so Brawn.

Hamilton-Bruder gibt Renn-Debüt: Lewis Hamiltons jüngerer Bruder Nicolas wird in der kommenden Saison selbst am Steuer eines Rennwagens sitzen. Der 19-Jährige, der an infantiler Zerebralparese (Kinderlähmung) leidet, wird im britischen Renault-Clio-Cup für das Total-Control-Racing-Team an den Start gehen. "Ich kann es kaum abwarten", wird Hamilton im britischen "Telegraph" zitiert. "Die Erfolge meines Bruders haben mich angespornt, es selbst zu versuchen. Es wird zwar sicher nicht einfach, aber ich möchte andere Menschen mit ähnlichen Problemen inspirieren."

Eingefädelt wurde der Deal mit dem mehrfachen Meister-Team übrigens von Hamiltons Vater Anthony, nachdem Nicolas bei einer Testfahrt im McLaren-Rennsimulator selbst die Ingenieure des Formel-1-Teams begeistert hatte.

Villeneuve tritt gegen Sauber nach: 2005 ging Jacques Villeneuve zu Sauber. Nach seiner Auszeit und dem Kurzauftritt bei Renault sollte es das große Comeback des Kanadiers werden - doch es endete als Enttäuschung. Und das nicht nur wegen der ausbleibenden Erfolgserlebnisse. "Es war eine schmerzhafte Zeit", sagte Villeneuve jetzt bei "pitlane-vision.com." Sein größter Kritikpunkt: Er hatte im Gegensatz zu seiner Zeit bei Williams und BAR plötzlich nichts mehr zu sagen: "Es hieß: ‚Sei still und fahr. Wir wollen nicht, dass die Kontrolle übernimmst'. Das lag mir nicht, dann wurde es kompliziert."

China-Grand-Prix bis 2017 in Schanghai: Nach einem finanziellen Entgegenkommen von Bernie Ecclestone wird die Formel 1 zumindest bis 2017 in Shanghai gastieren. Die Organisatoren in Chinas Wirtschaftsmetropole gaben am Donnerstag bekannt, dass der Vertrag mit dem Formel-1-Boss bis 2017 verlängert worden ist. Gleichzeitig erklärten die chinesischen Offiziellen, dass die Ticketpreise künftig gesenkt und auch andere Probleme behoben würden, die zu Verlusten und rapide sinkenden Zuschauerzahlen geführt hätten. Shanghais stellvertretender Bürgermeister Zhao Wen sagte der Tageszeitung "Shanghai Daily", dass mit Berni Ecclestone ein reduziertes Antrittsgeld ausgehandelt worden sei. Über die Höhe des Betrages wurden keine Angaben gemacht.

Shanghai hatte erstmals 2004 einen WM-Lauf in der Formel 1 ausgetragen. Damals waren 270.000 Zuschauer zum Premierenrennen gekommen, 2009 wurde mit 120.000 Besuchern der Tiefststand erreicht. Wegen des Comebacks von Michael Schumacher im vergangenen Jahr wurden wieder mehr Eintrittskarten verkauft. Das billigste Tribünenticket kostete etwa 43 Euro. Die Preise sollen in diesem Jahr vermutlich um 45 Prozent gesenkt werden.

Letzte Kubica-Operation erfolgreich: Gute Nachrichten von Robert Kubica. Der Pole hat auch seine vorerst letzte Operation nach dem schweren Rallye-Unfall gut überstanden. "Die Operation war lang, weil wir den ganzen Ellbogen richten mussten, der nach dem Unfall schwer geschädigt war", erklärte der behandelnde Arzt, Francesco Lanza, nach der Operation. Für Kubica beginnt nun eine lange Rehabilitationsphase. Die Ärzte konnten bislang nicht sagen, ob die volle Beweglichkeit von Kubicas schwer verletzter rechter Hand jemals wieder hergestellt werden kann. Die OP dauerte sieben Stunden.

Red Bull und die Fahrer: Gleich dreimal machten Red-Bull-Piloten in den letzten Tagen schlagzeilen. Nummer eins: Sebastian Vettel. Dem Weltmeister werden ja immer wieder Wechsel-Absichten in Richtung Ferrari nachgesagt. Auch zuletzt wieder - als er eigentlich nur einen Witz über die Scuderia machen wollte. Darauf angesprochen sagte sein Teamchef Christian Horner: "Ich glaube, dass jeder Fahrer irgendwann einmal in seiner Karriere für die Roten fahren möchte. Wir werfen ihm das nicht vor. Und kurz vor seinem Rücktritt kann er dann ja auch zu Ferrari gehen." Klares Statement: Der Nummer-Eins-Fahrer bleibt. Sagt Vettel schließlich auch selbst: "Es gibt keinen Grund, woanders hinzugehen".

Und auch die Nummer zwei könnte noch ein Jahr dranhängen: Mark Webber. Lange Zeit hatte es geheißen, dass er wohl in sein letztes Formel-1-Jahr geht. Horner sieht das allerdings anders. "Wir haben uns beide nur darauf geeinigt, seinen Vertrag im derzeitigen Stadium seiner Karriere auf einer jährlichen Basis zu halten, damit wir immer sehen, ob er noch den Speed, die Motivation, den Hunger und die Hingabe hat", so Horner. "Und aktuell scheint sein Feuer ungebrochen. Mehr noch: es leuchtet heller als je zuvor. Und am Ende des Sommers werden wir über die kommende Saison sprechen." Ob er glaubt, dass Webber noch ein Jahr anhängt? "Wenn er wieder so stark ist wie 2010 - warum nicht?"

Überhaupt nicht freuen wird das Jaime Alguersuari. Der Spanier erklärte jetzt nämlich in einem Gespräch mit der spanischen Zeitung "Marca": "Ich sehe mich bei Red Bull! In diesem Jahr gibt es Krieg zwischen Buemi und mir. Ich trete 2011 definitiv gegen ihn an, um am Ende derjenige zu sein, der zu Red Bull wechselt".

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