Red Bull: "Würden jetzt alle überrunden"

SID
Red Bull spuckt nach den ersten Testtagen in Valencia große Töne
© Getty

Red Bull lehnt sich nach nur zwei Testtagen extrem weit aus dem Fenster und spricht von haushoher Überlegenheit. Mercedes ist noch unbesorgt. Viel Lob gibt es für die Pirelli-Reifen.

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Red Bull spuckt große Töne: Das ist mal eine Ansage, was Red-Bull-Berater und Mastermind Helmut Marko am Rande der Testfahrten der "Bild"-Zeitung gesagt hat. Nach den Eindrücken der ersten beiden Tage, an denen Sebastian Vettel den ersten und den zweiten Platz belegte, erklärte Marko: "Wenn jetzt Rennen wäre, würden wir alle überrunden. Es ist beeindruckend, wie unser Auto durch die Kurven geht."

Ist der RB7 wirklich so gut? "Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Ich bin soweit zufrieden und konnte viele Runden fahren. Es geht in die richtige Richtung", sagte Vettel, schränkte aber ein: "Die Autos werden sich noch stark ändern. Ob wir vorne liegen, ist schwer zu sagen." Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz ist mit dem Gesehenen auf jeden Fall zufrieden: "Das wird das dritte starke Jahr in Folge."

Es ist nicht üblich, sich nach den ersten Testtagen schon so offensiv zu äußern. Von daher muss sich Red Bull extrem sicher fühlen.

Keine Sorgenfalten bei Mercedes: Obwohl es an den ersten beiden Tagen in Valencia für die Silberpfeile nicht optimal lief, herrscht noch keine Angst vor einem Fehlstart in die Saison.

Rosberg, der am ersten Tag den W02 nach nur neun Runden mit Hydraulikdefekt abstellen musste, betonte: "Der erste Eindruck war positiv, weil ich mich gleich im Auto wohlgefühlt habe. Der zweite Eindruck war, dass wir noch viele Kinderkrankheiten hatten. Es ist aber auch ein Auto, um Kilometer zu sammeln, und nicht, um schnell zu fahren. Wir sind mit der Abstimmung und den Teilen am Auto noch sehr weit davon weg, wo wir letztlich sein werden."

Die aktuelle erste Version des neuen Mercedes für ihn und Rekordweltmeister Michael Schumacher sei ganz bewusst noch "ein sehr primitives Auto", sagte Rosberg. Man habe dadurch Zeit, länger an der endgültigen Version für den Saisonstart am 13. März in Bahrain zu arbeiten. "Im Moment mache ich mir keine Sorgen", sagte Rosberg.

Pirelli-Reifen kommen sehr gut an: Alle Unkenrufe bezüglich des Wechsels von Bridgestone- zu Pirelli-Reifen scheinen sich nicht zu bestätigen. Die ersten Eindrücke der Fahrer von der aktuellen Reifengeneration sind recht positiv. "Fahrerisch ist der Unterschied nicht allzu groß. Das Handling ist ähnlich", verglich Rosberg die Pneus von 2010 und 2011.

Rubens Barrichello, der in seiner Karriere mehr Reifen hat kommen und gehen sehen als jeder andere Fahrer, findet die weiche Mischung "in Ordnung". Die mittlere hält er noch für ein wenig zu hart. Grundsätzlich plant Pirelli aber, Reifen zu bauen, die sich deutlich schneller abnutzen als die von Bridgestone.

Das gefällt Lewis Hamilton sehr. "Im vergangenen Jahr hatten wir einen Boxenstopp. Jetzt ist die Abnutzung der Reifen aber so hoch, dass es sein könnte, dass manche Fahrer zwei oder drei Stopps machen müssen. Das finde ich ziemlich gut", sagte Hamilton. "Es hat mir im vergangenen Jahr nicht gefallen, dass nur ein Stopp gemacht wurde."

Ob es aber gleich zu Saisonbeginn Rennen mit vielen Stopps geben wird, ist ungewiss. Denn Pirelli bittet schon jetzt um Verständnis dafür, dass die ersten Reifen relativ konservativ konstruiert sein werden. Safety first ist die Devise.

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