"Red Bull zeigt nicht mal die Hälfte"

Von SPOX
Red Bull hat laut Heikki Kovalainen bisher bei den Testfahrten noch nicht viel gezeigt
© Getty

Die Unkenrufe für den Saisonstart in Bahrain werden lauter. Nur die Organisatoren bleiben zuversichtlich. Vitantonio Liuzzi fährt für HRT, Red Bull buhlt um VW und wird von Heikki Kovalainen als haushoch überlegen eingestuft.

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Bahrain oder nicht Bahrain? Vor dem Hintergrund der politischen Unruhen in Bahrain werden die Zweifel an der Austragung des ersten Saisonrennens am 13. März immer größer. Ex-Weltmeister Niki Lauda rät nachdrücklich davon ab, ein Rennen auszutragen und sich so in die Politik des Landes indirekt einzumischen.

Die Testfahrten, die schon ab dem 3. März in Manama ausgetragen werden sollen, stehen erst recht auf der Kippe. Barcelona könnte als Alternative einspringen, die Streckenbetreiber suchen schon nach freien Terminen. Eine offizielle Anfrage der Teams gibt es aber noch nicht.

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Ungeachtet aller Zweifel geben sich die Organisatoren des Bahrain-GP weiterhin zuversichtlich, das Rennen austragen zu können. "Wir konzentrieren uns im Moment noch voll darauf, eine erfolgreiche Veranstaltung zu organisieren", sagte Scheich Salman bin Isa Al Khalifa in einem offiziellen Statement, erklärte aber auch: "Unsere oberste Priorität ist, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Daher werden wir angemessen auf alle weiteren Entwicklungen reagieren."

Wie stark ist Red Bull wirklich? Nach der Hälfte aller Fomel-1-Tests vor dem Saisonstart ist das Kräfteverhältnis noch kaum auszumachen. Auch hinter Red Bulls wahrer Stärke steht noch ein großes Fragezeichen. In Valencia stark, in Jerez zwar auch immer souverän und ohne technische Mängel, aber auf den Zeitentabellen nur im Mittelfeld.

Alles Bluff, sagt Lotus-Pilot Heikki Kovalainen der finnischen Zeitung "Turun Sanomat" und prophezeit überlegene Bullen: "Sie scheinen alles unter Kontrolle zu haben. Ich habe das Gefühl, dass sie noch nicht einmal die Hälfte ihrer wahren Leistungsfähigkeit gezeigt haben."

Auch wenn Piloten oft ein gutes Gespür für das Potenzial eines Autos haben, wird die Konkurrenz hoffen, dass er sich irrt. Der erste Testtag in Barcelona verhieß jedoch für Ferrari und Co. wenig Gutes.

Red Bull buhlt um VW-Motoren: Noch ist nicht einmal ansatzweise sicher, dass VW überhaupt in die Formel 1 einsteigt, da buhlt mit Red Bull ausgerechnet der Weltmeister schon jetzt um die Aggregate der Wolfsburger.

Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz sagte der "Sport-Bild": "Gespräche mit VW bezüglich einer Zusammenarbeit wären nicht nur für uns, sondern für jedes andere Nicht-Werksteam in der Formel 1 interessant." Red Bull und VW arbeiten bei der Rallye Dakar, in der DTM und auch in einigen anderen Bereichen bereits jetzt gut zusammen. Ab 2013, wenn der so genannte Weltmotor mit 1,6 Litern Hubraum und Turboaufladung kommt, könnte VW in die Königsklasse einsteigen.

Liuzzi heißer Tipp auf letztes Cockpit: Nur noch ein Platz bei HRT ist frei, dann haben alle Cockpits für die kommende Saison einen Insassen. Und auch dieser letzte Platz wird wohl bald vergeben sein. Vitantonio Liuzzi wird in Barcelona das Auto testen. Dem Vernehmen nach ein klarer Fingerzeig auf seine Verpflichtung. Neben dem Italiener, der bei Force India gehen musste, macht sich auch der Österreicher Christian Klien Hoffnungen auf das HRT-Cockpit.

Senna ist der Beste aller Zeiten: Zum Schluss noch etwas Nostalgie. Wieder einmal wurde ein Umfrage nach dem besten Formel-1-Piloten aller Zeiten durchgeführt. Diesmal von der "Sport-Bild", und zwar unter den Teamchefs der aktuellen Rennställe.

Ergebnis: Ayrton Senna erhielt fünf von zehn abgegebenen Stimmen und war damit klarer Sieger. Rekordchampion Michael Schumacher erhielt nur zwei Stimmen.

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