Ferrari opfert Schumis Renningenieur

Von Alexander Mey
Chris Dyer kam in der Saison 2001 zu Ferrari und arbeitete für Michael Schumacher
© Getty

Ferrari hat nun doch Konsequenzen aus dem Strategie-Debakel beim Saisonfinale in Abu Dhabi gezogen und Chefrenningenieur Chris Dyer geopfert. Er wird durch Pat Fry ersetzt.

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Eigentlich klingt es harmlos, wenn Ferrari auf seiner Homepage "organisatorische Änderungen" für die kommende Saison ankündigt. Es heißt aber im Klartext nichts anderes, als dass Chefrenningenieur Chris Dyer seinen Hut nehmen muss.

Ferrari macht ihn dafür verantwortlich, dass Fernando Alonso durch einen fatalen strategischen Fehler beim letzten Rennen in Abu Dhabi hinter Witali Petrow zurückgefallen ist und dadurch den WM-Titel an Sebastian Vettel verloren hat. Dyer hatte die Entscheidung, Alonso sehr früh zum Boxenstopp reinzuholen, zu verantworten.

Fry und Red-Bull-Mann Martin mit neuen Jobs

Pat Fry, den Ferrari von McLaren geholt hat, wird Dyers Job am Kommandostand übernehmen. Gleichzeitig bleibt er aber rechte Hand von Technikchef Aldo Costa.

Ihm zur Seite steht ab sofort Neil Martin. Der kommt von Weltmeister Red Bull und wird die neue Abteilung für Unternehmensforschung leiten, die sich unter anderem mit der Optimierung von technischen Entwicklungen und Strategien beschäftigt. Ein hochrangiger Neuzugang für die Scuderia.

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Dyers neuer Job ist derweil noch unklar und soll erst in den kommenden Tagen verkündet werden. Möglich, dass er zu Fabrikarbeit in Maranello verdonnert wird. Der Australier ist in Deutschland ein bekanntes Gesicht, weil er jahrelang Renningenieur von Michael Schumacher war.

Domenicali: "Haben fast alles umgekrempelt"

Einen Tag vor der Veröffentlichung dieser Änderungen hatte Stefano Domenicali erklärt, über seinen Rücktritt als Teamchef nachgedacht, sich aber am Ende dagegen entschieden zu haben.

Seine Begründung: "Ich kenne das Team und kann aus allem, was wir in den letzten Monaten erlebt haben, am meisten Profit schlagen. Wir haben in Maranello fast alles umgekrempelt und ich bin mir sicher, dass wir schon bald die Ergebnisse dieser harten Arbeit sehen werden."

Jetzt ist klar, was er gemeint als, als er sagte, man habe in Maranello "fast alles umgekrempelt".

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