Ehemaliger Teamchef Walkinshaw gestorben

SID
Tom Walkinshaw erlag im Alter von 64 Jahren einem Krebsleiden
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Der ehemalige Teamchef Tom Walkinshaw, der Michael Schumacher 1994 erstmals zum Weltmeister machte, ist im Alter von 64 Jahren an den Folgen einer Krebsleidens gestorben.

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Die Rennstrecke war sein Zuhause, der Motorsport seine Berufung: Der ehemalige Teamchef Tom Walkinshaw, der Michael Schumacher 1994 erstmals zum Weltmeister machte, starb am Sonntag im Alter von 64 Jahren an den Folgen einer Krebsleidens. Als Benetton-Chefingenieur war der Schotte, wegen seines resoluten Führungsstils in Anlehnung an David Bowies Welthit Space Oddity auch gerne Major Tom genannt, maßgeblich an der Verpflichtung des späteren deutschen Rekordweltmeisters beteiligt.

"Der Tod von Tom Walkinshaw ist ein großer Verlust für den Motorsport. Er war ein guter Fahrer und ein guter Teamchef, möge er in Frieden ruhen", sagte der frühere Formel-1-Pilot Mark Blundell.

Auch der ehemalige Le-Mans-Sieger Jan Lammers brachte im Gespräch mit dem Internetportal Speedweek seine Anteilnahme zum Ausdruck: "Mit Tom Walkinshaw verliert der Motorsport eine Ikone. Für mich war er immer ein unverwüstlicher Typ, auch körperlich stark, ein Rugbyspieler. Schade, dass eine Krankheit so jemanden aus unserer Mitte nimmt."

Walkinshaw konnte in drei Jahrzehnten als aktiver Rennfahrer einige Erfolge einfahren, darunter 1984 den Gewinn der Tourenwagen-Europameisterschaft. 1975 gründete er mit TWR (kurz für Tom Walkinshaw Racing) sein eigenes Team. Mit der Unterstützung verschiedener Automobil-Marken feierte TWR zahlreiche Erfolge, darunter zwei Gesamtsiege in Le Mans und drei Erfolge in der angesehenen Sportwagen-WM.

Briatore drängte Walkingshaw aus dem Benetton-Team

1991 ging Walkinshaw als Chefingenieur zu Flavio Briatore und dessen Team Benetton. Unter der Führung des Schotten entwickelte sich das Team rasend schnell und gewann 1994 mit Schumacher und dem technischen Direktor Ross Brawn erstmals den WM-Titel.

Nach zahlreichen Kontroversen wurde Walkinshaw 1995 auf internen Druck von Briatore zu Ligier versetzt und übernahm 50 Prozent des französischen Teams. 1996 stieg Major Tom bei Arrows ein. Als der Rennstall 2002 bankrott ging, war dies gleichzeitig auch das Ende für TWR.

Später kehrte Walkinshaw mit einem Projekt in der australischen V8-Supercar-Serie in den Motorsport zurück. In einem Nachruf auf der offiziellen Internetseite würdigt die Serie Walkinshaw als große Persönlichkeit in allen Bereichen des Motorsports.

Auch neben der Rennstrecke war der Schotte als Präsident des britischen Rennfahrerklubs BRDC und als Vorsitzender des Gloucester Rugby Klubs äußerst aktiv. Im Juli 2010 war Walkinshaw beim Grand Prix im britischen Silverstone zum letzten Mal Gast an der Rennstrecke.