Schumi begrüßt Lizenzentzug für Piloten

SID
Michael Schumacher gewann insgesamt sieben Weltmeister-Titel
© sid

Michael Schumacher unterstützt den Vorstoß der FIA, im Straßenverkehr auffällig gewordenen Formel-1-Piloten künftig möglicherweise auch die Rennlizenz zu entziehen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Rekord-Weltmeister Michael Schumacher hat den möglichen Lizenzentzug für im Straßenverkehr auffällige Formel-1-Piloten begrüßt. "Wir reden hier ja nicht über Tickets wegen falschen Parkens", sagte der Mercedes-Pilot vor dem Rennen in Brasilien: "Aber wenn zum Beispiel jemand betrunken Auto fährt und dadurch einen Unfall verursacht, dann ist es absolut gerechtfertigt."

Die Generalversammlung des Automobil-Weltverbandes FIA verabschiedete einen Antrag des FIA-Präsidenten Jean Todt, nach dem Delikte im öffentlichen Straßenverkehr künftig auch berufliche Konsequenzen bis hin zu einem Lizenzentzug haben können.

"Wir Fahrer können uns oft genug auf der Strecke austoben", betonte Schumacher: "Mein Flensburger Konto ist seit Jahren sehr, sehr leer. Ich versuche, auf der Straße immer Rücksicht auf diejenigen zu nehmen, die vielleicht unsicher sind."

Auch Rosberg für Sanktionen

Auch Schumachers Teamkollege Nico Rosberg unterstützt die von FIA-Präsident Jean Todt angeregte Regeländerung. "Wir müssen schließlich auch Vorbilder sein", sagte Rosberg: "So lange niemand wegen irgendeiner kleinen Dummheit seine Rennlizenz verliert, ist das vollkommen okay."

"Die FIA ist befugt, gegen Inhaber der Superlizenz Sanktionen zu verhängen, wenn Verkehrverstöße vorliegen", hatte der Weltverband mitteilen lassen. Die FIA möchte Fahrer mit Nachdruck an ihre Rolle als Vorbilder erinnern. Anstoß hierzu soll unter anderem eine wilde Fahrt von Lewis Hamilton am Rennwochenende in Australien gewesen sein.

Als Folge der Unfall-Affäre um Renault 2008 - auf Anordnung unter anderem des inzwischen gesperrten Teamchefs Flavio Briatore hatte Nelson Piquet jr. absichtlich einen Unfall verursacht - müssen ab der kommenden Saison auch leitende Angestellte der Teams Lizenzen beantragen, die bei schweren Verstößen jederzeit entzogen werden können. Dies gilt für alle FIA-Serien.

FIA will Gang vor Gerichte erschweren

"Alle Involvierten unterliegen direkt der Rechtssprechung der FIA", teilte der Verband mit: "Jenen, die gegen die Regularien der FIA verstoßen, wird der Zutritt zu den Anlagen verweigert, auf denen FIA-Veranstaltungen stattfinden. Die Umsetzung der neuen Regel wird von einer Arbeitsgruppe ausgearbeitet." Damit will die FIA auch den Gang vor ordentliche Gerichte erschweren.

Auch die Teamorder-Affäre von Hockenheim zog eine Regeländerung nach sich.

Die Rennkommissare dürfen künftig eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Euro aussprechen, Ferrari war nach dem Großen Preis von Deutschland noch mit dem bisherigen Höchstmaß von 100.000 Euro davongekommen.

In diverse Sportkommissionen wurden bei der Generalversammlung auch die Deutschen Christian Schacht (GT-Sport) und Burkhard Göschel (Serien für Fahrzeuge mit elektrischen und sonstigen alternativen Antrieben) gewählt.

Lotus offenbar vor Übernahme von Renault