Stallorder: Ferrari soll Punkte verlieren

Von SPOX
Max Mosley fordert, dass Ferrari die Punkte des Deutschland-GP verliert
© Getty

Ferrari droht wegen der Stallorder beim Deutschland-GP in Hockenheim ein weiteres Nachspiel. Am 8. September wird der Fall vor dem World Council in Paris verhandelt - doch bereits jetzt fordert Ex-FIA-Präsident Max Mosley: Ferrari soll büßen.

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"Wir müssen eine empfindliche Strafe verhängen", forderte Mosley in der "Welt am Sonntag". "Aus der bisher bestehenden Faktenlage müsste es neben der ausgesprochenen Geldstrafe auch eine sportliche Sanktion geben", so der Brite weiter.

Zwar werde er keine direkte Empfehlung abgeben, seine Meinung ist dennoch klar. "Eigentlich müssten beiden Autos und beiden Fahrern die Punkte des Grand Prix von Deutschland aberkannt werden", meint Mosley. Denn: "Beide Fahrer haben die Regeln der FIA anerkannt und trotzdem in Hockenheim gegen sie verstoßen."

Das gelte auch für "Opfer" Felipe Massa. "Das tut mir besonders für den armen Felipe leid. Aber er hätte sich streng nach den Regeln gegen die Stallorder wehren müssen."

Klare Stallorder. Klar verboten.

Rückblick: Beim Rennen in Hockenheim war der in Führung liegende Massa während des Rennens nach Ansage des Teams für alle Welt sichtbar vom Gas gegangen und hatte den in der WM besser platzierten Alonso vorbeigewunken. Klare Stallorder. Klar verboten.

Die Frage ist nur: wie lange noch? Denn mittlerweile sprechen sich immer mehr Teams für eine Aufhebung des Stallorder-Verbots aus. Tenor: Die Stallregie sei ein wichtiges taktisches Element der Rennställe und würde ohnehin (durch verzögerte Boxenstopps, Benzinspar-Anweisungen, etc.) durchgeführt werden. Also könne man sie auch erlauben.

Kein Wunder, findet Mosley. "Das kann ich verstehen, denn die Teams plädieren, wie üblich, für ihre Interessen und ihre Vorteile", erklärt der ehemalige FIA-Präsident.

Mosley: "Verbot muss bleiben"

Doch soweit dürfe man es nicht kommen lassen. Die Gefahr: Die Rennen könnten für die Zuschauer uninteressant werden. "Wenn wir in der Formel 1 den Bedürfnissen des Publikums nachkommen wollen, das millionenfach und weltweit die Rennen verfolgt und am Ende den Sport finanziert, müssen wir bei dem Verbot der Stallorder bleiben", fordert Mosley.

Und als deutliches Zeichen müsse man jetzt Ferrari hart für das Vergehen bestrafen. Die Entscheidung über einen möglichen Punktabzug fällt voraussichtlich am 8. September in Paris. Ausgerechnet in der Woche vor dem Ferrari-Heim-GP in Monza.

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