"Er hält sich für die Nummer eins"

Von SPOX
Für Fernando Alonso (rechts) zählt Sebastian Vettel nicht zu den WM-Favoriten
© Getty

Niki Lauda sieht Mark Webber im Red-Bull-Stallduell mit Sebastian Vettel und im Kampf um die Weltmeisterschaft klar im Vorteil. Mehr noch: Die Formel-1-Legende kritisiert Vettel. Der müsse endlich umdenken und seine Fehler aus der Vergangenheit abhaken. Fernando Alonso streicht sogar das gesamte Team aus dem WM-Favoritenkreis.

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Red Bull hat klar das schnellste Auto in der Formel 1. Und mit Sebastian Vettel einen künftigen Weltmeister. Da sind sich die Experten sicher. Nur ob es beim Deutschen bereits in diesem Jahr mit dem WM-Titel klappt, da zweifeln immer mehr Fachleute.

Nach Vettels Patzern heißt der WM-Favorit nämlich Mark Webber. "Mark hat das Zeug zum Champion", sagt etwa Ex-FIA-Präsident Max Mosley. "Sebastian ist ein extrem dynamischer Fahrer mit einer großen Zukunft. Aber Mark ist besser für die jetzige Situation gerüstet."

Lauda: "Er muss der Realität ins Auge blicken"

Das findet auch Niki Lauda. "Mark hat eine super Performance gezeigt und das hat Sebastian überrascht. Sein Nachteil ist, sich als Nummer eins zu sehen", erklärt er gegenüber "Motorsport aktuell". "Vettel ist davon ausgegangen, dass er alleine die volle Unterstützung hat. Doch Webber hat mehr Punkte und eine Teamorder gibt es nicht mehr."

Deshalb müsse Vettel dringend umdenken. "Er muss der Realität ins Auge blicken", so Lauda. "Er muss sich von dem Gedanken befreien, dass er die Nummer eins ist."

Außerdem müsse der junge Deutsche endlich mit den von ihm gemachten Fehlern abschließen. "Sein Ärger darüber ist sehr groß und behindernd", erklärt Lauda. "Vettel muss endlich den Schalter umlegen." Nur so könne "den größten Feind" Webber besiegen.

Fehler auch bei Red Bull

Dass der junge Deutsche überhaupt unter Druck steht, schreibt der dreimalige Weltmeister auch dem Team zu. "Der Fehler bei Red Bull war, dass man von Beginn an auf Sebastian gesetzt hat, weil er der junge und hoch talentierte Supermann im Team war und ist."

Als der Supermann dann aber Schwäche zeigte, sei das Team überrascht worden: "Das hat das ganze Teamwork ins Wanken gebracht", erklärt Lauda. "Doch das Problem für Sebastian ist jetzt, dass der Mark mit dem Auto verdammt schnell fahren kann."

Alonsos Psycho-Tricks

Auch Lauda sieht Webber im Kampf um die WM im Vorteil. "Mark hat diese Belastungen, die sich Sebastian selbst aufgebaut hat, gar nicht gehabt. Er war von vornherein nicht der Favorit, hat dann aber eine unglaubliche Leistung mit dem Auto vollbracht."

Fernando Alonso geht sogar noch einen Schritt weiter: Er streicht Red Bull komplett von seiner WM-Rechnung. "Es ist schwer zu sagen, wer mein ärgster Rivale ist - wir liegen alle fast gleichauf", sagt Alonso: "Vielleicht werden Hamilton, Button und ich, die wir alle schon einen Titel gewonnen haben, das Finale etwas ruhiger angehen." Von Red Bull? Kein Wort.

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