Schumi: "Ich bin nicht auf Rosbergs Niveau"

Von Alexander Mey
Michael Schumacher hat in dieser Formel-1-Saison nur 38 WM-Punkte geholt
© Getty

Michael Schumacher stempelt das Jahr 2010 zum Experiment ab und singt zusammen mit Bernie Ecclestone Lobeshymnen auf Sebastian Vettel. Max Mosleys WM-Tipp heißt dagegen Mark Webber. Red Bull und Rubens Barrichello feiern in Spa große Jubiläen.

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Schumacher und seine Experimente: Dass Michael Schumacher die Saison 2010 abgehakt hat, ist schon seit einigen Wochen klar. Doch im Interview mit der "Sport-Bild" beschreibt der Mercedes-Pilot nun, was das bedeutet.

Er sagt: "Es macht für mich keinen Unterschied, ob ich Vierter, Fünfter oder Zehnter werde. Was den Unterschied macht, ist der Weg zurück auf die Siegerstraße. Dort bin ich aber noch nicht. Deshalb probiere ich im Moment viele Sachen aus und akzeptiere, dass sie manchmal eben auch schiefgehen können."

Ergebnisse und WM-Punkte sind Schumacher also im Moment völlig egal. Aber wie sieht es mit der Tatsache aus, dass Nico Rosberg schneller ist als er? "Mit dem Auto, wie es im Moment ist, bin ich nicht auf Rosbergs Niveau. Zumindest im Qualifying nicht. Im Rennen schon. Ich weiß aber, wie ich das ändern kann, und daran arbeite ich jetzt", sagt Schumacher.

Schumi und Ecclestone loben Vettel: Im gleichen "Sport-Bild"-Interview stimmen Schumacher und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Lobeshymnen auf Sebastian Vettel an. "Er ist genauso intelligent wie Michael. Supertalentiert ist er auch. Und er ist vor allem ein verdammt netter Kerl", sagt Ecclestone. "Es würde mich wundern, wenn er keine WM-Titel holt."

Schumacher sieht Vettel im Titelkampf gegen seinen Red-Bull-Kollegen Mark Webber im Vorteil, denn: "Sebastians Stärke ist, dass er im richtigen Moment die richtigen Fäden zieht und das Maximum aus sich herausholen kann. Deshalb ist er meiner Meinung nach auch besser als sein Teamkollege."

Mosley setzt auf Weltmeister Webber: Ex-FIA-Boss Max Mosley schließt sich der lustigen Tipprunde an, widerspricht aber dem Urteil von Schumacher und Ecclestone. Für ihn ist Mark Webber der Favorit auf den WM-Titel 2010.

Im Interview mit der "Welt" sagt Mosley: "Mark hat das Zeug zum Champion. Er ist sehr erfahren und mental stark. Er hat sich als Fahrer in diesem Jahr noch einmal gesteigert und fährt im besten Auto. Sebastian ist ein extrem dynamischer Fahrer, sympathisch und mit einer großen Zukunft. Mark scheint mir allerdings besser gerüstet für die jetzige Situation."

Feier und Verlust für Red Bull: Die Bullen feiern am kommenden Wochenende in Spa das 100. Formel-1-Rennen. 2005 kam das damalige Party-Team als Nachfolger von Jaguar in die Königsklasse. Seitdem hat sich die Truppe zu nicht weniger als dem WM-Leader bei Fahrern und Konstrukteuren gemausert.

Es gibt aber nicht ausschließlich Grund zum Feiern. Denn Red Bull muss den Abgang von Neil Martin, einem der wichtigsten Strategen im Team, verkraften. Martin kam 2007 von McLaren zu Red Bull und genießt im Fahrerlager einen sehr guten Ruf. Gerüchten zufolge könnte er bei Ferrari anheuern.

Der ewige Rubens: Es ist soweit. In Spa fährt Rubens Barrichello den 300. Formel-1-Grand-Prix seiner Karriere. Der 38-Jährige startete seine ellenlange Laufbahn im Jahr 1993 bei Jordan. Zwischen 2000 und 2005 fristete er ein sehr unbefriedigendes Dasein als Wasserträger von Michael Schumacher bei Ferrari.

Größter persönlicher Erfolg war wohl Platz drei in der Fahrer-WM 2009 mit Brawn GP. Barrichello hat insgesamt elf Rennen gewonnen und stand 14 Mal auf der Pole-Position.

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