Breite Front gegen Teamorder-Verbot

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Eddie Jordan ist gegen das Teamorder-Verbot
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Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, Teamchef Eddie Jordan und der Ex-Teamchef Flavio Briatore haben gefordert, das Verbot gegen Teamorder wieder aufzuheben.

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Nach dem Teamorder-Skandal von Hockenheim zeigt sich eine breite Front zur Abschaffung des Verbots. Selbst Formel-1-Chef Bernie Ecclestone spricht sich gegen ein Stallorder-Verbot aus.

"Was Leute in ihrem Team machen, obliegt ihnen", wird der Brite bei "motorsport-magazin.com" zitiert: "Wenn sie etwas Gefährliches machen, bekommen sie natürlich Ärger. Aber ansonsten sollten sie weitermachen."

Teamorder seit 2003 verboten

Als erster Teamchef hatte zuvor Eddie Jordan eine Regeländerung gefordert. "Das ist ein Unsinn, der aufgehoben werden muss", sagte der ehemalige Teamchef von Michael und Ralf Schumacher in einem "BBC"-Interview.

Das Teamorder-Verbot war 2003 eingeführt worden, nachdem Ferrari 2002 in Zeltweg schon einmal die gesamte Formel-1-Welt vor den Kopf gestoßen hatte. Damals hatte Rubens Barrichello Michael Schumacher kurz vor dem Ziel passieren lassen.

Das Vorgehen von Ferrari am Sonntag auf dem Hockenheimring - der in der WM aussichtsreichere Fernando Alonso hatte den führenden Felipe Massa offenbar auf Teamanweisung überholt - hält Jordan dennoch für verwerflich.

"Wie sie damit umgegangen sind, war schrecklich", sagte Jordan: "Ferrari glaubt, dass sie die beste Chance auf den WM-Titel haben, wenn Alonso der Hauptfahrer ist, aber die Art und Weise war Unsinn."

Briatore: "Ferrari hat nichts falsch gemacht"

Der langjährige Formel-1-Teamchef Flavio Briatore erklärte im italienischen Fernsehen ebenfalls, die Regel mache keinen Sinn und müsse deshalb abgeschafft werden.

"Ferrari hat nichts falsch gemacht", sagt Briatore, nach dem Crashgate-Skandal bei Renault derzeit gesperrt. Ferrari habe sich nicht geschickt angestellt, "aber es ist sinnlos Kritik zu üben. Die Regel ist vollkommen absurd."

Eine Bestrafung Ferraris über die bereits verhängte 100.000-Dollar-Strafe hinaus, erwartet Briatore nicht. Und zwar wegen Jean Todt, dem Boss des Automobil-Weltverbands FIA.

"Er wies 2002 in Österreich Barrichello an, Schumacher überholen zu lassen. Also können wir uns alle entspannen", meinte Briatore.

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