Rosberg dementiert Probleme mit Schumacher

SID
Nico Rosberg wechselte zu Beginn des Jahres von Williams zu Mercedes
© Getty

Zwischen den beiden Mercedes-Fahrern Nico Rosberg und Michael Schumacher gibt es keine teaminternen Probleme, nur die üblichen "Tricksereien und Psychospielchen", so Rosberg.

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Zwischen den beiden Mercedes-Fahrern Michael Schumacher und Nico Rosberg gibt es keine teaminternen Probleme. Das jedenfalls versicherte Rosberg im Gespräch mit der Welt am Sonntag. "Dass es mit jedem Teamkollegen hier und da kleine Tricksereien und Psychospielchen gibt", sei "in der Formel 1 normal und keine Spezialität von Michael".

Eine private Freundschaft verbinde die beiden allerdings nicht, auch wenn man gelegentlich miteinander Fußball spiele. "Ich glaube, dass der Konkurrenzkampf unter Teamkollegen da eine ganz normale Grenze zieht, die eine Art Distanz aufbaut", sagte Rosberg. Besser oder schlechter als der andere sei keiner von beiden: "Wir sind ebenbürtig, betrachtet man die letzten Rennen."

Konkurrenz im eigenen Team als Motivation

Grundsätzlich hat Rosberg lieber einen starken Konkurrenten im eigenen Team: "Es ist eine Herausforderung, die dich selbst und das Team motiviert und viel zusätzliche Energie freimacht."

Auch ein Machtkampf unter zwei starken Fahrern sei "ganz normal. Es gibt in einer solchen Konstellation immer Rangeleien um Vorteile oder eine bessere Ausgangsposition, da teamintern jeder Fahrer am Ende die Nase vorn haben möchte. Ich finde das gut, weil es mir und Michael Spaß macht und auch dem Publikum."

Keine Sonderbehandlung für "Schumi"

"Völliger Quatsch" sei allerdings die Vermutung, "dass für Michael speziell unser Auto umgebaut wird". Beide hätten "denselben Fahrstil. Eine Sonderbehandlung wäre unnötig, weil sie nichts bewirken würde."

Schumacher habe zu Beginn der Saison "nicht das Beste aus seinen Möglichkeiten gemacht", mittlerweile sei es eher umgekehrt. Rosberg: "Zurzeit, das mag stimmen, mache ich nicht das Beste aus meinen Möglichkeiten."

Bei aller Rivalität zwischen zwei Fahrern müsse allerdings immer der gemeinsame Arbeitgeber im Vordergrund stehen: "Ich bin Angestellter bei Mercedes GP und arbeite für das Team. Das ist die oberste und wichtigste Maxime."

Unfall in Istanbul Vettels Fehler

Bei allen internen Zweikämpfen gehe es daher stets um die Frage: "Wie hoch ist das Risiko, das ich dabei eingehe, ohne dass ich mein Team benachteilige." Dem Team sei es letztlich egal, "welcher Fahrer die WM gewinnt".

Vor diesem Hintergrund hat Rosberg auch kein Verständnis für den Crash der beiden Red-Bull-Piloten Sebastian Vettel und Mark Webber beim Grand Prix in Istanbul.

"Sebastian hat einen Fehler gemacht. Er hat sich einfach unglücklich verschätzt", sagte Rosberg der WamS.

Für Rosberg ist noch alles drin

Seine eigenen Titelchancen sieht der Sohn des ehemaligen Weltmeister Keke Rosberg nach wie vor intakt: "Ich liege gerade mal, bei noch zwölf zu fahrenden Rennen, 27 Punkte hinter dem Führenden. Da ist noch alles drin." Allerdings sei Mercedes derzeit "noch nicht aus eigener Kraft siegfähig".

In diesem Zusammenhang widersprach Rosberg den Gerüchten, Teamchef Ross Brawn wolle die Entwicklung des aktuellen Autos nach dem kanadischen Grand Prix einfrieren und sich bereits auf das Modell für 2011 konzentrieren: "Stimmt nicht. Die Entwicklung des aktuellen Autos läuft auf Hochtouren weiter."

Kanada-GP: Warm-Up vor dem Rennen