McLaren fordert Vettel und Webber heraus

SID
Jenson Button hat in dieser Saison schon zwei Rennen gewonnen
© Getty

Weltmeister Jenson Button war der Schnellste im Training zum Großen Preis der Türkei am Sonntag in Istanbul. Der Brite lag im McLaren allerdings nur 98 Tausendstelsekunden vor WM-Spitzenreiter Mark Webber, Drittschnellster wurde Webbers Red-Bull-Teamkollege Sebastian Vettel.

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McLaren wirft Red Bull in der Türkei den Fehdehandschuh hin. Jenson Button mit der Tagesbestzeit und Lewis Hamilton mit der schnellsten Runde im ersten Training haben gezeigt, dass sie das Zeug haben, die bisher überlegenen Red Bull herauszufordern.

Vor allem klare Vorteile in der Höchstgeschwindigkeit machen McLaren Hoffnung. Auf der langen Geraden waren Button und Hamilton stets mindestens fünf Stundenkilometer schneller als Vettel und Webber. Das brachte im letzten Streckensektor bis zu drei Zehntelsekunden. Zum anderen erhöht es im Rennen die Chance zu überholen. Daran änderte auch der zum ersten Mal von Red Bull eingesetzte F-Schacht wenig.

"Wir müssen sehen, ob wir den F-Schacht weiter benutzen. McLaren scheint auf den Geraden weiterhin schneller zu sein als alle anderen. Man kann zwar in den Kurven Zeit gutmachen, verliert die aber auf den Geraden wieder", sagte Vettel. "Generell fühlt sich mein Auto aber wieder natürlicher an. Es war gut, das Chassis zu wechseln."

LIVE-TICKER: Das Training in Istanbul zum Nachlesen

Webber verzweifelt an Streckenposten

Zum Ende des Trainings rollte Webber auch noch mit einem technischen Defekt aus. Rauch ließ auf ein Problem mit Motor oder Getriebe schließen.

Die Szene war kurios. Webber rollte zunächst den Berg, an dem er stand, rückwärts zurück und parkte vorbildlich in einem Rettungsweg ein. Dann verzweifelte er aber daran, denn etwas begriffsstutzigen Streckenposten klarzumachen, dass sie einen Keil unter ein Rad seines Autos legen müssen, damit es nicht wegrollt. Erst nach zahlreichen Gesten und lauten Worten verstanden sie, was er von ihnen wollte.

"Formel-1-Autos haben nun einmal keine Handbremse. Ich wollte den Streckenposten einfach nur sagen, dass sie etwas hinter die Reifen legen müssen. Aber es ist ziemlich frustrierend, das aus dem Auto heraus zu erklären", sagte Webber. "Zuvor hat sich der Motor verabschiedet, aber es war ein alter. Wir haben damit gerechnet, dass er nicht mehr lange durchhält."

"Schwieriger Tag" für Mercedes

Mercedes-Pilot Nico Rosberg landete hinter Ferrari-Pilot Ferando Alonso auf Rang sechs und war damit knapp schneller als sein Teamkollege Michael Schumacher. Der Rekordweltmeister belegte Position sieben. Die Silberpfeile konnten sich auf den weichen Reifen nicht so sehr verbessern wie vor allem Red Bull und Ferrari. Ein möglicher Nachteil im Qualifying.

"Ein schwieriger erster Tag für uns - aber wir haben viel gelernt", kommentierte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. Schumacher ergänzte: "Wir haben uns definitiv etwas verbessert, aber die Frage ist, um wie viel im Verhältnis zur Konkurrenz."

Sutil baut heftigen Unfall

Adrian Sutil fuhr im Force-India-Mercedes auf Platz elf, nachdem er in der ersten Session einen heftigen Unfall hatte. Zum Glück blieb er unverletzt, sein Auto musste aber lange Zeit repariert werden. "Es sah schlimmer aus, als es war, und die Jungs haben einen tollen Job gemacht, das Auto schnell wieder aufzubauen", sagte Sutil in einem ersten Statement auf SKY.

Nico Hülkenberg wurde im Williams-Cosworth Zwölfter. Deutsches Schlusslicht war Timo Glock (Virgin) auf Rang 22.

Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM

So lief das Training in Istanbul: