Medien: Geheim-Pakt gegen Red Bull

Von SPOX
Stefano Domenicali und Martin Whitmarsh - tauschen sie wirklich Daten aus?
© Getty

Red Bull hat das schnellste Auto der Formel 1 - daran konnten auch die teilweise umfangreichen Updates bei Mercedes, Ferrari und McLaren nichts ändern. Besonders im Qualifying fahren sie der Konkurrenz davon. Und jetzt will das Team noch einmal nachlegen. Bereits in der Türkei könnte man mit dem F-Schacht-System an den Start gehen. Die Konkurrenz scheint verzweifelt und greift angeblich zu drastischen Mitteln.

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"Die Tendenz ist eindeutig. Der Red Bull ist das beste Auto des Jahres und hat dank eines genialen Adrian Newey das ausgewogenste Konzept. Das Auto ist momentan unschlagbar", analysierte Formel-1-Experte und SKY-Kommentator Jacques Schulz nach dem Spanien-GP. Besonders in schnellen Kurven ist der RB6 derzeit unschlagbar.

Kräfteverhältnis nach Spanien: Nach den Updates kommt der Schock

Doch was ist mit Monaco? Auf dem engen Stadtkurs kann der Red Bull seine Stärken nicht ausspielen. Traditionell tut man sich im Fürstentum schwer - stand nur einmal auf dem Podium. "Die Achillesferse unseres vorjährigen Autos waren die langsamen Stellen", räumt auch Teamchef Christian Horner ein. Eine Hoffnung für McLaren, Ferrari und Mercedes?

Keine Monaco-Schwäche bei Red Bull

"Es ist realistisch, dass es dort ein bisschen anders aussehen wird", sagt Mercedes-Testfahrer Nick Heidfeld, schiebt aber umgehend hinterher, dass Red Bull auch weiterhin das Team ist, das es zu schlagen gilt. "Der Abstand ist einfach zu groß. Das war mehr als eine Sekunde. Das wird trotzdem reichen, um auch in Monaco vorne zu sein", so Heidfeld.

Davon geht auch Horner aus und warnt die Konkurrenz vor zu viel Optimismus. "Wir waren zwar in den letzten Jahren nicht besonders gut in Monaco, aber diesmal wird sich das ändern. Wir haben unsere Leistung in langsamen Kurven verbessert", erklärt der Brite.

"Geheim-Pakt gegen Red Bull"

Das haben offenbar auch die Verfolger erkannt - und greifen daher zu radikalen Mitteln. Die "Bild" will erfahren haben, dass sich McLaren, Ferrari und Mercedes gegen Red Bull zusammenschließen, spricht von einem "Geheim-Pakt gegen Vettel und Red Bull".

Angeblich tauscht man Spionage-Daten aus, um den Geheimnissen des RB6 auf die Spur zu kommen. "Red Bull ist andere Wege gegangen. Unsere Leute schauen sich das genau an", wird Mercedes-Teamchef Ross Brawn zitiert.

F-Schacht ab Türkei-GP?

Doch das Team von Sebastian Vettel ist der Konkurrenz schon wieder einen Schritt voraus. Bereits für den Türkei-GP Ende Mai hat man das nächste Update angekündigt - inklusive F-Schacht. "Noch fahren wir ohne diesen Heckflügel-Trick", erklärt Horner gegenüber "Autosport". "Aber das Projekt schreitet voran. In der Türkei könnte es eingeführt werden."

Ein Rückschlag für die Konkurrenz. Denn so hätte man eine der letzten Schwachstellen (neben der mangelnden Zuverlässigkeit) des RB6 beseitigt: den geringen Top-Speed. In Barcelona waren Vettel und Webber auf der Geraden das langsamste der Spitzenteams.

Renault-Motor zu schwach?

Der Grund: die geringere Motor-Leistung. "Fakt ist, dass unsere Renault-Aggregate ein Handicap von 30 bis 40 PS auf die Mercedes-Motoren haben", sagt Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz der "Austria Presse Agentur". Fünf bis zehn Stundenkilometer fehlten zuletzt.

Ein Handicap, das man mit F-Schacht aufholen könnte. Dann muss der RB6 nur noch halten. "Die Chance, durchzukommen, liegt aktuell bei 50 Prozent", bemängelt Vettel.

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