VW-Motoren für die Formel 1?

Von SPOX
Christian Klien (r.) fuhr 2005 und 2006 bei Red Bull und war unter anderem Testfahrer bei Honda
© Getty

Volkswagen hofft auf eine Entscheidung pro Weltmotor - und einen Einstieg in die Formel 1, die Boliden von Lotus wurden für Barcelona neu lackiert, und während die Motoren in Spanien halten dürften, könnte es Probleme mit dem linken Vorderreifen geben. Christian Klien ist so fit wie nie zuvor und hofft weiter auf ein Comeback.

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Weltmotor: Ja oder Nein? Die Formel 1 will neue Hersteller in die Königsklasse locken. Zum Beispiel Volkswagen. Und sollte die FIA tatsächlich den so genannten Weltmotor einführen, stehen die Chancen für einen VW-Einstieg gut.

"Es ist klar, dass wir im Konzern die Formel 1 beobachten. Wir warten auf die FIA-Entscheidung, was die Verwendung des Weltmotors für die Formel 1 angeht. Wenn es einen Weltmotor gibt, werden wir im Konzern diskutieren, ob wir ihn für die Formel 1 bauen", erläutert VW-Motorsport-Berater Hans-Joachim Stuck in der "Sport Bild".

Diskutiert wird derzeit ein 1,5-Liter-Motor mit Turboaufladung und KERS. Eine 1,6-Liter-Reihenvierzylinder-Variante mit Turboaufladung soll bereits ab 2011 in der Tourenwagen- und Rallyemeisterschaft verwendet werden. Kritik gib es von Mercedes. "Man sollte nicht das gleiche Aggregat in einem Tourenwagen und einem Formel-1-Auto verwenden. Die F1 ist die Königsklasse des Motorsports. Entsprechend sollte auch die Technologie sein. Außerdem ist es für einen Hersteller auch ein Werbemittel, wenn er den besten Formel-1-Motor bauen kann", sagt Motorsportchef Norbert Haug.

Zurück in die Königsklasse: Christian Klien will noch immer zurück in die Formel 1. Um das zu schaffen, lässt er sich nun von einer neuen Agentur betreuen. Sein Manager: Roman Rummenigge, Sohn von Fußball-Legende Karl-Heinz Rummenigge.

"Bereits im letzten Jahr wurde uns klar, dass man mit Talent und Speed alleine keine Garantie auf ein Cockpit in der Formel 1 hat. Ich bin in zwei Teams in allerletzter Sekunde noch ausgebremst worden, weil andere Fahrer deutlich bessere Sponsorenpakete geschnürt hatten", erklärt Klien seinen Entschluss zur professionellen Vermarktung bei "motorsport-total.com".

Immerhin: An seinem körperlichen Zustand wird eine Rückkehr in die Königsklasse keinesfalls scheitern, denn der Österreicher ist fit wie ein Turnschuh. Gerade erst kommt er aus einem Peugeot-Trainingslager in Chamonix.

"Dort wird jedes Jahr das komplette Werksteam tagelang durch die Berge geschleift. Die Fahrer machen Teambuilding und am Ende gibt es einen ultraharten Fitnesscheck, damit klar ist, wer bereit für Le Mans ist oder nicht."

Motoren vs. Reifen: Des einen Leid, des anderen Freud. Während die Bridgestone-Verantwortlichen mit Sorgenfalten in Richtung Barcelona blicken, ist Cosworth optimistisch. Schon bei den Testfahrten im Winter wurden gute Ergebnisse erzielt, die Streckenführung sollte trotz einer langen Geraden und einigen schnellen Kurven nicht zu belastend sein.

Doch was ist mit den Reifen? Die werden durch die zahlreichen schnellen Kurven besonders gefordert. Vor allem der linke Vorderreifen muss leiden.

"Wir erwarten höhere Temperaturen im Vergleich zu den Testfahrten Ende Februar. Das macht einen Unterschied in der Motorleistung, der Aerodynamik und dem Haftwert der Reifen. Die Autos haben sich seit Februar sehr verändert und es wird interessant, die Unterschiede zu sehen. Der linke Vorderreifen wird extrem belastet und wir erwarten deshalb Graining", sagt Hirohide Hamashima, Direktor für Reifenentwicklung bei Bridgestone.

Upgrade und neuer Lack: Lotus hat die dreiwöchige Pause genutzt, um seinen Boliden ein größeres Update zu verpassen - und sie neu zu lackieren. "Wir haben ein Aerodynamikpaket mit überarbeiteten Seitenkästen, Frontflügeln und Bremsschächten sowie einige mechanische Änderungen. Aber wir müssen natürlich abwarten, welche Fortschritte unsere Gegner machen werden", sagt Lotus-Technikchef Mike Gascoyne.

Pilot Heikki Kovalainen freut sich schon auf den Großen Preis von Spanien: "Es ist immer schön, nach Barcelona zu kommen, weil hier die meisten Teams ihre ersten großen Updates dabei haben. Es ist eine sehr schnelle Strecke und alle Teams verbringen dort im Winter viel Zeit, daher kennen wir sie sehr gut."

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