McLaren dominiert - Endspurt von Schumi

Von SPOX
Michael Schumacher schob sich trotz technischer Probleme in Melbourne deutlich vor Rosberg
© Getty

McLaren-Mercedes hat das Freitagstraining zum Australien-GP in Melbourne dominiert. Michael Schumacher legte einen starken Schlussspurt hin und wurde Vierter. Sebastian Vettel flog kurz vor Schluss ab.

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Michael Schumacher hat es nicht verlernt. All diejenigen, die daran immer noch Zweifel hatten, konnten sich im zweiten Training in Melbourne überzeugen lassen.

Erst stand Schumachers Auto lange in der Garage, weil es offenbar noch Bedarf an einigen Umbaumaßnahmen am Mercedes gab. Dann fuhr der 41-Jährige in seinen ersten Runden bei feuchter Strecke gleich einmal Regen-Bestzeit. Als es in den letzten Minuten abtrocknete, verbesserte er sich noch bis auf den vierten Rang. "Ich bin ziemlich glücklich mit der heutigen Session", resümierte Schumacher.

Rosbergs Set-Up passt noch nicht

In der Tat eine starke Vorstellung, aber das übliche Freitagsproblem bleibt natürlich trotzdem bestehen. "Keine Chance, nach diesem Tag das Kräfteverhältnis zutreffend einzuschätzen", benannte Mercedes-Sportchef Norbert Haug das übliche Dilemma, dass niemand die Benzinmengen einschätzen kann, mit denen gefahren wurde.

So ist es zum Beispiel wahrscheinlich, dass Schumacher zum Ende etwas leichter unterwegs war als Teamkollege Nico Rosberg. Der wurde in der Endabrechnung nämlich nur Elfter, obwohl er im ersten Training noch als Zweiter sehr gut dabei gewesen war. Trotzdem: "Kein schlechter Auftakt bei schwierigen Witterungsbedingungen", sagte Haug.

Rosbergs Rückstand lag aber nicht nur an der Benzinmenge. "Er war mit dem Auto nicht so zufrieden wie Michael. Es kann sein, dass wir mit dem Set-Up ein kleines bisschen in die falsche Richtung gearbeitet haben."

Vettel dreht sich - Ferrari weit zurück

Nicht so toll lief es für den Favoriten. Sebastian Vettel belegte nur den 16. Rang. Auch deshalb, weil er in den letzten Minuten seine Zeit nicht mehr verbessern konnte. Auf einer schnellen Runde erwischte er beim Anbremsen einen noch nassen Seitenstreifen und flog ins Kiesbett ab. Er konnte zwar weiterfahren, das Training war aber dahin. Dass der Red Bull schnell ist, zeigte Mark Webber als Dritter. "Das war mein Fehler. Nicht ideal, aber so etwas passiert eben", sagte Vettel.

Hinter beiden McLaren. Lewis Hamilton und Jenson Button lieferten sich bis zur letzten Runde einen sehenswerten Kampf um die Tagesbestzeit. Am Ende hatte sie der Weltmeister von 2008 inne. Er war in 1:25,801 Minuten schneller als Nico Rosberg im Vorjahr - bemerkenswert.

Völlig unauffällig war Ferrari. Felipe Massa und Fernando Alonso fuhren nie mit wenig Benzin und kamen nicht über die Plätze 14 und 17 hinaus.

Sutil überzeugt als Halbtagskraft

Aus deutscher Sicht überzeugte neben Schumacher und Rosberg Adrian Sutil. Er wurde im Force India Siebter, nachdem er im ersten Training für Testfahrer Paul di Resta hatte Platz machen müssen.

Nico Hülkenberg wurde im Williams 15., Timo Glock im Virgin 22. Er hatte riesige technische Probleme und kam kaum zum Fahren.

Die Wettervorhersagen prognostizieren auch für den Rest des Wochenendes ähnlich gemischte Verhältnisse wie am Freitag. Ein Regenrennen ist also nicht ausgeschlossen.

So lief das Training: