Volles Risiko bei den Silberpfeilen

Von Alexander Mey
Nico Rosberg fuhr im Mercedes zwei Tagesbestzeiten bei den Testfahrten ein
© Getty

Mercedes setzt seine Sieghoffnungen für den Saisonauftakt in Bahrain auf ein großes technisches Update. Bisher gab es nur Vermutungen, welche Bestandteile dieses Updates umfassen wird. Jetzt sind die geplanten Änderungen bekannt.

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"Mercedes hinkt ein bisschen hinterher", sagte Formel-1-Experte Marc Surer gegenüber SPOX in seiner Prognose für den Saisonstart. Das ist der Eindruck, der sich bei den letzten Testfahrten in Barcelona verfestigt hat. Ferrari, Red Bull und McLaren waren alle einen Tick schneller als Michael Schumacher und Nico Rosberg.

Schon damals vertröstete Mercedes alle Skeptiker mit dem Hinweis, dass man vor dem ersten Rennen noch ein großes technisches Update plane. Jetzt sagt die "Bild"- Zeitung, wie dieses Update aussehen wird.

Die Verbesserungen werden aus zwei Teilen bestehen. Der Silberpfeil bekommt einen neuen Frontflügel, der offenbar bereits im Rahmen eines Aerodynamik-Tests auf gerader Strecke ausprobiert wurde. Das ist soweit aber noch nicht ungewöhnlich, denn neue Frontflügel werden die meisten Teams für Bahrain im Gepäck haben.

Neuer Super-Diffusor reizt angeblich Reglement aus

Viel entscheidender könnte ein komplett überarbeiteter Unterboden inklusive neuem Doppeldiffusor sein. Mercedes-Teamchef Ross Brawn ist seit seinem Coup im vergangenen Jahr mit Brawn GP in Sachen Diffusor berüchtigt.

Laut "auto, motor und sport" kursierten schon bei den Tests im Fahrerlager Gerüchte über einen extremen Diffusor, der die Grenzen des Reglements bis in den letzten Zipfel ausreizt.

Nur so glaubt man bei den Silberpfeilen offenbar, in den ersten Rennen doch noch siegfähig zu werden. Problem ist jedoch, dass Schumacher und Rosberg nur die drei Freien Trainings bleiben, um die neuen Teile zu testen und das Auto auf sie abzustimmen. Ohne Zweifel ein Risiko.

Heidfeld: Red Bull "fast schon erschreckend"

Andere Teams sind da in einer deutlich komfortableren Situation. Ferrari vor allem, die bei den Testfahrten auf die Distanz den stärksten Eindruck gemacht haben.

Aber auch Red Bull muss man als Sieganwärter auf der Rechnung haben. Mercedes-Testfahrer Nick Heidfeld sieht Sebastian Vettel und Mark Webber sogar stärker als die Ferraris. "Red Bull hat bei den Tests nicht alles gezeigt", sagte Heidfeld "auto, motor und sport". "Sie haben eindeutig das beste Auto. Es ist fast schon erschreckend, wie einfach sich Vettel und Webber am Limit bewegen."

Hoffentlich bewegen sich wirklich alle nur am Limit und nicht darüber. Denn angesichts der Diskussionen um den vermeintlich flexiblen Heckflügel von McLaren und der Gerüchte über den extremen Mercedes-Diffusor droht schon wieder eine Protestwelle wie im vergangenen Jahr.

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