Brawn: "Es ist wirklich vielversprechend"

SID
Das Mercedes-Team: Nico Rosberg, Ross Brawn und Michael Schumacher (v.l.n.r.)
© Getty

Nach dem ersten Test mit dem neuen Mercedes ist Teamchef Ross Brawn begeistert von seinen beiden Fahrern Michael Schumacher und Nico Rosberg und verspricht sich für 2010 einiges.

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Mercedes GP absolvierte am Montag den ersten Test mit den neuen Formel-1-Boliden und den neuen Fahrern Michael Schumacher und Nico Rosberg.

Im Interview spricht der Teamchef von Mercedes GP über die ersten Trainingseinheiten, Michael Schumachers Rolle bei den Tests und die Zusammenarbeit mit dem siebenmaligen Weltmeister.

Frage: Wie haben Sie Michael Schumachers ersten Testtag erlebt?

Ross Brawn: Michael war sehr enthusiastisch. Es war schön, diesen Enthusiasmus zu sehen.

Frage: Hat es Sie überrascht, dass er so schnell wieder sein altes Tempo gefunden hat?

Brawn: Nein, es wäre eine größere Überraschung für mich gewesen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre. Es war einfach nur die Bestätigung dessen, was wir beide gedacht hatten. Michael sollte absolut wettbewerbsfähig sein.

Frage: Er war sogar schneller als Nico Rosberg...

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Brawn: Nicos Zeit ist nicht ganz repräsentativ, angesichts der Probleme, die er im Auto mit seiner Sitzposition hatte. Das beeinträchtigt ein bisschen die Beurteilung seiner Leistung. Wir kennen die Benzinmengen beider Fahrer, und ich denke, Nico war gut unterwegs. Von Michael war ich nicht überrascht. Wir alle wissen, wie schnell sich Michael anpasst. Wir sind optimistisch, ich bin sicher, er auch. Es wird noch einiges kommen. Mit Ausnahme einiger kleinerer Tests hatte er immerhin drei Jahre lang kein Formel-1-Auto gefahren. Es ist wirklich vielversprechend.

Frage: Hat Sie sein Auftritt an Ihre frühere gemeinsame Arbeit erinnert?

Brawn: Nicht in bestimmten Punkten. Aber eine Sache, die sich wieder gezeigt hat, ist Michaels Präzision. Die war sofort wieder da, das war ein bisschen wie in alten Tagen.

Frage: Ist es einfacher, mit einem Fahrer wie Schumacher ein Auto weiterzuentwickeln?

Brawn: Michael beschreibt sehr präzise, was passiert und was er will, was nach seinem Gefühl nötig ist. Er hat klare Vorstellungen, in welche Richtung Dinge verändert werden sollten. Dafür war Michael in seiner ganzen Karriere bekannt. Je klarer die Aussagen sind, umso einfacher ist es für die Ingenieure. Im Moment ist er sehr zufrieden mit dem Auto. Aber ich bin sicher, wenn er sich besser damit auskennt und weiter ans Limit geht, wird er sich eine Meinung darüber bilden, wo das Auto verbessert werden muss.

Frage: Könnte der Mittwoch aufregend werden, wenn Michael erstmals auf der Strecke auf Titelverteidiger Jenson Button und den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso trifft?

Brawn: Beim Testen geht es um Arbeitsprogramme. Ich denke nicht, dass er sich darüber Gedanken macht. Für uns ist das kein Thema, so etwas könnte das Testprogramm stören. Aufregend wird es erst beim ersten Rennen.

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