Mercedes präsentiert neuen Silberpfeil

SID
Nico Rosberg und Michael Schumacher bilden mit Mercedes ein komplett deutsches Formel-1-Team
© Getty

Auf der Rennstrecke von Valencia haben Michael Schumacher und Nico Rosberg den neuen Mercedes-Silberpfeil der Öffentlichkeit vorgestellt.

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Auf der Rennstrecke von Valencia haben Michael Schumacher und Nico Rosberg den neuen Mercedes-Silberpfeil der Öffentlichkeit vorgestellt.

Als Nico Rosberg um 10.35 Uhr in Valencia den ersten Werks-Silberpfeil seit 55 Jahren zum Leben erweckte, war Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher noch Zuschauer.

Schumacher überlässt Rosberg den Vortritt

Mit der Abgeklärtheit seiner 41 Jahre überließ der Kerpener seinem fast 17 Jahre jüngeren Teamkollegen die Jungfernfahrt im Mercedes MGP W01, beobachtete aber jeden Kilometer und auch die Konkurrenten genau, zwischendurch winkte er auch schon mal den zahlreichen Fans auf dem Dach des Boxengebäudes zu.

Knappe zwei Stunden zuvor hatten Schumacher und Rosberg gemeinsam ihren neuen Dienstwagen präsentiert. Nachdem sich Schumacher noch schnell die Zeit für ein Händeschütteln mit Teammanager Massimo Rivola von seinem früheren Ferrari-Rennstall genommen hatte, stellte er sich um 8.56 Uhr entspannt lächelnd mit dem eher ernst schauenden Rosberg dem Blitzlichtgewitter der Fotografen.

Keine große Show

Das Auto hatten zwei Minuten zuvor einige Mechaniker ohne große Show aus der Garage in die Boxengasse geschoben. Am vorigen Montag bei der Team-Präsentation hatten die Stuttgarter der Öffentlichkeit nur das Design am Brawn-Weltmeisterauto von 2009 vorgestellt.

Die Präsentation des neuen Autos berührte dann auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Das ist schon nochmal etwas Besonderes. Vor allem, weil hier in sehr kurzer Zeit sehr viel dargestellt wurde. Das war unser härtester Winter", sagte Haug.

Rosberg als Erster aus der Box

Um 10.33 Uhr röhrte in der Box zum ersten Mal der Mercedes-Motor im neuen Silberpfeil, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Valencia angekommen war. Zwei Minuten später bahnte sich Rosberg vorbei an vielen Fernsehkameras den Weg auf die Strecke zur ersten Installationsrunde, bei der alle Systeme des Autos überprüft werden.

Um 11.34 Uhr nahm der in Wiesbaden geborene Sohn des ehemaligen Weltmeisters Keke Rosberg die richtige Testarbeit auf, die nach der Mittagspause dann Schumacher fortführen sollte.

Erster Einsatz für Mercedes seit Anfang der 90er

Für den Kerpener, der nach drei Jahren Pause in die Königsklasse zurückkehrt, ist es der erste offizielle Einsatz als Mercedes-Werkspilot auf einer Rennstrecke seit er Anfang der 90er Jahre als Mitglied des Mercedes-Juniorteams in einem Gruppe-C-Sportwagen für die Stuttgarter unterwegs war.

1991 schaffte er dann mit Unterstützung von Mercedes bei Jordan den Sprung in die Formel 1, wo er bis zu seinem Rücktritt Ende 2006 in 250 Rennen 91 Siege holte und siebenmal Weltmeister wurde. Zuletzt hatte Schumacher sich mit privaten dreitägigen Testfahrten in einem GP2-Auto in Jerez auf sein Comeback vorbereitet.

Rosberg-Fanclub bietet Paroli

Die Fans freuen sich, dass Schumacher wieder da ist. Über der Mercedes-Box hing ein Transparent eines spanischen Fanclubs. "Schumi, gib Gummi. Willkommen zurück", war darauf zu lesen. Ein paar Minuten später sorgte ein Rosberg-Fanclub für Ausgeglichenheit: "Nico Rosberg, World Champion with Mercedes (Weltmeister mit Mercedes)."

Innerhalb des Mercedes-Teams sind beide Fahrer gleichgestellt. Laut Haug ist es auch schon das Ziel, bei den Testfahrten beide zu gleichen Teilen einzusetzen.

Haug: "Zeit optimal nutzen"

"Wir versuchen, es hinzubekommen, dass es gerecht ist. Insgesamt müssen wir aber schauen, dass wir unsere Ziele erreichen und dafür die Zeit optimal nutzen", sagte Haug.

Schon vor Rosberg waren die sechs anderen Teams, die an den Testfahrten teilnehmen, mit ihren 2010er-Autos auf die Strecke gegangen.

Den Anfang machte Sebastien Buemi (Schweiz) im Toro Rosso, sein Auto war ebenfalls erst am Morgen enthüllt worden. Es folgten Felipe Massa (Brasilien) im Ferrari, Testfahrer Gary Paffett (Großbritannien) im McLaren, Rubens Barrichello (Brasilien) im Williams, Pedro de la Rosa (Spanien) im Sauber sowie Robert Kubica (Polen) im Renault.

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