Wie hieß doch gleich die goldene Regel für Wintertests in der Formel 1? Wer in Barcelona schnell ist, ist überall schnell. Diese Faustregel gibt es schon seit vielen Jahren, weil die schnellen Kurven auf dem Circuit de Catalunya aerodynamische Schwächen an einem Auto gnadenlos aufdecken. Wer das beste Auto konstruiert hat, ist in Barcelona schnell.
Ginge es allein nach dieser Regel, könnte sich Red Bull nach dem ersten Testtag entspannt zurücklehnen. Denn Mark Webber fuhr 109 Runden und dabei eine Bestzeit von 1:21,487 Minuten. Fast eine Sekunde schneller als der zweitplatzierte Williams-Neuling Nico Hülkenberg.
Haug: "Noch nicht die Messlatte"
2010 kommt aber für alle Beobachter erschwerend hinzu, dass man auch in der vierten Testwoche ohne Kenntnis der Benzinmengen so gut wie nichts vergleichen kann. Die Variationsmöglichkeiten des Gewichts sind durch die großen Tanks einfach zu zahlreich.
So sieht es auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Wenn sie diese Zeit mit 150 kg Sprit gefahren sind, dann sind sie verdammt schnell. Aber ich halte diese Zeit noch nicht für die Messlatte. Es war der erste Tag, und ich würde mal annehmen, dass noch kein Team eine ernsthafte Qualifying-Simulation gefahren ist."
Alle Testzeiten des Winters im Überblick
Technischer Defekt an Alonsos Ferrari
Auch Haugs Fahrer Nico Rosberg nicht, wenngleich er nach 107 Runden auf einen guten dritten Platz kam. Sein Rückstand auf Webber betrug gut eine Sekunde. "Wir machen das Beste aus unserer Testzeit", resümierte Rosberg. "Da sich unser Auto aerodynamisch bis zum ersten Rennen aber noch wesentlich verändern wird, konzentrieren wir uns auf die Arbeit am Basis-Set-Up."
Die Mitfavoriten Ferrari und McLaren hielten sich mit schnellen Zeiten zurück. Alonso wurde nach einem technischen Defekt am Vormittag letztlich Siebter, Jenson Button belegte Rang fünf.
Die Testzeiten aus Barcelona. Endergebnis: Tag 1 | |||
Fahrer | Team | Zeit | Runden |
Mark Webber | Red Bull | 1:21,487 | 109 |
Nico Hülkenberg | Williams | 1:22,407 | 82 |
Nico Rosberg | Mercedes | 1:22.514 | 107 |
Pedro de la Rosa | Sauber | 1:23,144 | 73 |
Jenson Button | McLaren | 1:23,452 | 101 |
Vitantonio Liuzzi | Force India | 1:24,064 | 65 |
Fernando Alonso | Ferrari | 1:24.170 | 74 |
Vitali Petrow | Renault | 1:24,173 | 74 |
Jaime Alguersuari | Toro Rosso | 1:24,869 | 111 |
Lucas di Grassi | Virgin | 1:27,057 | 31 |
Fairuz Fauzy | Lotus | 1:28,002 | 76 |