Berger: "Er wird um die WM mitfahren"

SID
Michael Schumacher und Gerhard Berger fuhren bis 1997 zusammen in der Formel 1
© Getty

Das Comeback von Michael Schumacher rückt näher: In vier Wochen steigt der Kerpener erstmals in Mercedes-Cockpit. Noch ist fraglich, wie Schumis Rücken den Belastungen standhält.

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Den 41. Geburtstag feierte Michael Schumacher am Sonntag im Kreis seiner Familie in aller Stille im Schnee. Doch mit der Ruhe ist es schon bald vorbei, denn der Countdown für das spektakulärste Comeback der Formel-1-Geschichte läuft. Nach Informationen des Internetportals "motorsport-total.com" soll Schumacher den Silberpfeil des neuen Mercedes-Teams in vier Wochen (1. bis 3. Februar) in Valencia erstmals testen.

Ironie des Schicksals: In Valencia sollte Schumacher eigentlich im August des vergangenen Jahres sein Comeback für Ferrari geben. Doch die Folgen eines Halswirbelbruchs, den er vor einem Jahr bei einem Motorradsturz erlitten hatte, machten alle Pläne zunichte.

Saisonauftakt am 14. März in Bahrain

Jetzt aber wird es ernst für Schumacher. Dem siebenmaligen Weltmeister bleibt bis zum Saisonauftakt am 14. März in Bahrain nicht viel Zeit, um sich nach mehr als drei Jahren Rennpause wieder an ein Formel-1-Auto zu gewöhnen. Erst danach wird endgültig feststehen, ob Schumachers Körper den Belastungen wirklich standhält.

Nach Valencia gibt es noch drei weitere Testtermine: 10. bis 13. Februar und 17. bis 20. Februar (jeweils in Jerez/Spanien) sowie vom 25. bis 28. Februar in Barcelona. Schumacher wird aber nicht an allen Tagen im Silberpfeil sitzen, sondern sich mit seinem künftigen Teamkollegen Nico Rosberg abwechseln.

Berger: "Rosberg in Schumis Schatten"

Laut Mercedes-Sportchef Norbert Haug wird es für Schumacher in der Vorbereitung keine Extrawurst geben. "Ich denke, das wird gerecht zwischen beiden Fahrern aufgeteilt", wird Haug von der "Bild" zitiert.

Für den einstigen Formel-1-Star Gerhard Berger wird Rosberg allerdings deutlich in Schumachers Schatten stehen. "Es ist nicht möglich, dass er Michaels Vorteil an Erfahrung, politischem Gespür und Durchsetzungsvermögen auf Anhieb wettmacht", sagte der Österreicher dem Fachmagazin auto motor und sport.

Schumacher wisse genau, wie er das Team um sich herum aufbauen müsse. Und jetzt habe er in Ross Brawn wieder seinen alten Partner an der Seite, meinte Berger: "Wenn Nico ihn trotzdem schlagen könnte, wäre er der Überflieger."

Vettel ist Bergers WM-Favorit

Für Berger sind Sebastian Vettel und Red Bull die Favoriten für 2010. Er freut sich aber über das anstehende Duell der Formel-1-Asse Michael Schumacher, Fernando Alonso und Lewis Hamilton. "Eine super Konstellation. Ich traue dem Michael Schumacher alles zu", sagte Berger.

Wenn er wetten müsste, würde er sein Geld jedoch auf Red Bull setzen, sagt Berger. Und warum? "Weil sie in Adrian Newey den besten Designer haben. Adrian hat 2009 gezeigt, wozu er im Stande ist, wenn er mit einem weißen Blatt Papier beginnen kann. Deshalb ist Vettel für mich Favorit. Er sollte Webber im Griff haben." Dahinter sieht Berger Mercedes, McLaren und Ferrari als die schärfsten Rivalen.

Obwohl Schumacher drei Jahre in keinem Rennauto gesessen hat, traut ihm der Österreicher auf Anhieb wieder Erfolge zu. "Er war doch nie richtig weg", meinte Berger: "Michael ist immer am Ball geblieben, er hat hin und wieder getestet, hat sich mit Motorrad- und Kartrennen auch den Kampfgeist erhalten."

Schumacher sei jetzt auch wieder körperlich fit und habe seine Batterien wieder aufgeladen, sagte Berger: "Ich bin überzeugt, dass er um die WM mitfahren wird, wenn das Material stimmt."

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