Montezemolo: Deshalb geht Schumi!

Von SPOX
Ferrari-Boss Luca di Montezemolo (r.) konnte Michael Schumacher nicht bei der Scuderia halten
© Getty

Schumi wollte einen dritten Ferrari. Das Team konnte ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Deshalb geht er zu Mercedes. Das verriet jetzt Ferrari-Boss Luca di Montezemolo.

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"Er hat mich am Mittwoch angerufen und erklärt: Der Vertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, aber die Chance, dass er 2010 für Mercedes fährt, ist sehr, sehr, sehr groß", verriet Montezemolo gegenüber einigen ausgewählten Journalisten beim traditionellen Ferrari Weihnachts-Essen am Donnerstag in Fiorano.

Dabei wollte der Rekordweltmeister 2010 eigentlich für Ferrari fahren. "Michael wäre bereit gewesen, für uns einen dritten Ferrari zu fahren. Aber das Auto wird es nicht geben. Leider. Wir haben ihm nichts bieten können, um ihn zu halten", wird di Montezemolo zitiert.

Noch im September habe Schumacher außerdem seinen Beratervertrag verlängern wollen. Doch dieser ist mittlerweile aufgelöst. Und wie das britsche "Autosport"-Magazin erfuhr, ist sich Schumacher mit Mercedes bereits einig. Man warte lediglich auf die Freigabe der Ärzte.

Keine Rückkehr zu Ferrari

Und Ferrari? "Natürlich sind viele unserer Fans enttäuscht. Sie denken, er ist ein Verräter. Auch ich als Ferrari-Chef bin traurig", erklärte di Montezemolo. Schließlich habe ihm "der echte" Michael Schumacher versprochen, seine Karriere bei der Scuderia zu beenden.

"Aber es gibt wohl noch einen anderen Schumi", so der Ferrari-Boss mit sarkastischem Unterton. Das Kapitel Ferrari sei damit abgehakt. "Für den anderen Schumacher, der vielleicht nächstes Jahr Formel 1 fährt, gibt es keine Rückkehr", stellte er klar.

"Der echte Schumacher, der, den ich kenne, wird für immer Teil der Ferrari-Familie bleiben, aber es scheint, dass er einen Zwillingsbruder hat, völlig identisch, der die Idee hat, zu gehen und in der Formel 1 für Mercedes zu fahren", sagte di Montezemolo auf der Internetseite der Scuderia.

"Komplett am Boden zerstört"

Schumachers Leidenschaft, Rennen zu fahren, sei plötzlich und stark zurückgekommen. "Leider konnte er sich und der Welt nicht als Massa-Ersatz beweisen, was er kann. Als er mir damals absagte, sah er mehr als traurig aus. Er war komplett am Boden zerstört", sagte der Ferrari-Chef. "Nicht das tun zu können, was er wollte, hat in ihm eine Leere hinterlassen, die wir nicht füllen konnten. Wir hatten ihm nichts anzubieten, also kann ich nicht enttäuscht sein."

"Ich werde niemals vergessen, was er für Ferrari getan hat. Und im Gegenzug wird er nicht vergessen, was er der Scuderia zu verdanken hat." Außerdem könne man in einer Freundschaft auch mal unterschiedlicher Meinung sein und dennoch befreundet bleiben.

Und: Für die Formel 1 sei es gut, dass er zurückkommt.

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