Schumacher will "ganz oben aufs Treppchen"

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Michael Schumacher ist siebenfacher Formel 1 Weltmeister
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Das Comeback des Jahres ist perfekt - Michael Schumacher kehrt in die Formel 1 zurück. Im Interview spricht er über seine Ziele mit Mercedes und seine Beweggründe für die Rückkehr.

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Der Rekordweltmeister kehrt in die Formel 1 zurück. Michael Schumacher sitzt in der Saison 2010 im Cockpit von Mercedes. Im Interview spricht der siebenmalige Weltmeister über die Beweggründe für das Comeback des Jahres, die Entscheidung, Ferrari zu verlassen und seine ehrgeizigen Ziele mit den Silberpfeilen.

Frage: Was hat Sie nach drei Jahren Pause zum Comeback in der Formel 1 bewogen?

Michael Schumacher: Ich bin wieder voller Energie und Tatendrang und absolut motiviert. Ich habe wieder all die Energie, die mir damals gefehlt hat. Ich habe diese Pause gebraucht. Ich war drei Jahre raus, aber es ist jetzt eine ziemlich außergewöhnliche Kombination mit Ross Brawn und Mercedes, an die ich glaube. An mir selber habe ich keine Zweifel.

Frage: Wie lange wird Ihre Zusammenarbeit mit dem neuen Mercedes-Werksteam dauern?

Schumacher: Die Idee ist, dass ich drei Jahre fahre. Danach gibt es den Plan, vielleicht Markenbotschafter zu sein.

Frage: Wann gab es erstmals die Idee, bei Mercedes noch einmal in die Königsklasse zurückzukehren?

Schumacher: Die ist im November zum ersten Mal aufgekommen, als Ross mich informiert hat, was er plant und wie Mercedes sich engagiert. Da ist mir das Rennfahrerherz aufgegangen. Da hat es in mir wieder richtig gefunkt, weil es alte Bekannte und Weggefährten sind und es nur in dieser Kombination möglich ist. Ich hätte kein anderes Team gegeben, dass ich ernsthaft in Erwägung gezogen hätte.

Frage: War es schwierig, dafür Ferrari zu verlassen?

Schumacher: Ferrari zu verlassen, war nicht einfach. Ich war 14 Jahre dort und habe gute Erinnerungen. Der einzige ernsthafte Grund für die Rückkehr war, noch einmal mit Mercedes arbeiten zu können. Sie haben mir die Chance gegeben, in die Formel 1 zu gehen. Jetzt ist es schön für mich, etwas zurückgeben zu können.

Frage: Im Sommer wollten Sie bei Ferrari als Ersatz für den verletzten Felipe Massa einspringen. Damals scheiterte Ihr Comeback aber an den Nachwirkungen Ihrer Verletzungen von einem Motorradsturz. Was ist jetzt anders?

Schumacher: Im Sommer konnte ich den Belastungen nicht standhalten. Ich habe mich aber akribisch vorbereitet und jetzt alle Übungen gemacht, die ich im Sommer nicht aushalten konnte. Ich habe auch die Bestätigung von meinem Arzt, dass ich keine Befürchtungen haben muss. An meiner Fitness habe ich keine Zweifel. Im Sommer war ich sehr schnell wieder auf meinem früheren Level. Ich hatte ja nie aufgehört, zu trainieren.

Frage: Wie sieht jetzt der weitere Fahrplan aus?

Schumacher: Vorgesehen sind die offiziellen Testfahrten, die Anfang Februar stattfinden. Was wir bis dahin zu tun können, müssen wir noch sehen.

Frage: Waren Sie in den letzten zwei Wochen in einem Simulator? Und könnte es Probleme geben, dass die neuen Formel-1-Autos für 2010 ganz anders sind als die, die Sie zuletzt gefahren sind?

Schumacher: Im Simulator war ich noch nicht, anders als im Sommer. Nur in meiner eigenen Trainingsmaschine. Die neuen Autos werden sicher anders sein als noch 2006. Aber ich habe in meiner Karriere so viele verschiedene Autos gefahren, und es war immer eine meiner Stärken, dass ich mich an viele Dinge anpassen konnte.

Frage: Wie sehen die Ziele für 2010 aus?

Schumacher: Fakt ist, dass Brawn in dieser Saison beide Weltmeisterschaften gewonnen hat, was eine einzigartige Leistung war. Das jetzt mit Mercedes weiterzuführen, wird sicher ein Paket ergeben, das um die WM mitfahren wird. Mein Ziel ist es natürlich, am Ende wieder ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.

Frage: Hatten Sie schon Kontakt mit Ihrem künftigen Teamkollegen Nico Rosberg?

Schumacher: Mit Nico Rosberg habe ich mich einmal kurz unterhalten, aber noch zu einem Zeitpunkt, als es nur offene Gespräche gab. Deshalb hatten wir nur ein bisschen gescherzt. Ich sehe der Sache positiv entgegen.

Frage: Wie sehen Sie selbst Ihren Status im neuen Team?

Schumacher: Es gab in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte, dass ich mir einen Status habe zusichern lassen. Das ist nie der Fall gewesen. Ross hat immer entschieden, wer welchen Status hatte, und das wird hier nicht anders sein.

Frage: Was haben Ihre Frau und Ihre Familie zu Ihrem Comeback gesagt?

Schumacher: Natürlich habe ich mit meiner Familie gesprochen. Ich musste keine Überzeugungsarbeit leisten. Meine Frau ist zufrieden, wenn ich zufrieden bin. Sie hat am Blick meiner Augen erkannt, dass es genau das ist, was ich möchte.

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