Mika Häkkinen würde sich über Schumi freuen

SID
Mika Häkkinen (r.) und Michael Schumacher waren lange Jahre Weggefährten und Konkurrenten
© Getty

Das Geheimnis um die Besetzung des zweiten Cockpits bei Mercedes wird im Januar gelüftet. Dann erst wird der Teamkollege von Nico Rosberg bekannt gegeben. Mika Häkkinen hätte Freude an der Rückkehr Michael Schumachers.

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Schumacher hin, Heidfeld her - Mercedes wird den Namen seines zweiten Fahrers für die Formel-1-WM 2010 erst Anfang nächsten Jahres bekannt geben.

Das sagte Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche im Rahmen eines PR-Termins in Abu Dhabi im Gespräch mit dem Internetportal "motorsport-total.com". "Wir haben mit Nico Rosberg bereits einen exzellenten Fahrer verpflichtet und werden Anfang des nächsten Jahres wissen, wer der zweite ist", sagte Zetsche.

Mit der Verpflichtung von Rosberg ist der Konzernchef absolut zufrieden. "Wir wollen die besten Fahrer in unserem Fahrzeug sehen. Und wenn nach so vielen Jahren, in denen wir keinen deutschen Fahrer hatten, Nico Rosberg für uns fährt, ist das eine tolle Sache", sagte Zetsche.

Respekt vor Schumi

Der so Gelobte macht sich keine Gedanken darüber, dass eine Verpflichtung von Michael Schumacher ihm möglicherweise Probleme bereiten könnte.

"Unterordnung? Nein. Aber ich respektiere Schumi sehr", sagte Rosberg der "Bild-Zeitung": "Bei Mercedes gibt es keine Rangordnung. Es war immer gang und gäbe, dass es zwei ebenbürtige Fahrer gibt."

Wenn sich am Ende des Jahres herauskristallisiere, dass womöglich nur einer der beiden Fahrer ernsthaft um den Titel kämpfe, konzentriere sich das Team natürlich auf den: "Aber bis dahin ist die Mercedes-Philosophie: Wir haben zwei Nummer 1."

Ralf will sich nicht beteiligen

Derweil gehen die Spekulationen um die Rückkehr des siebenmaligen Weltmeisters Michael Schumacher munter weiter, sein Bruder Ralf will sich daran allerdings nicht beteiligen.

"Ich habe mit diesem Thema nichts zu tun", sagte er dem "Express": "Michael tut, was er will und kann - und das ist richtig so. Ich würde ihn gerne wieder in der Formel 1 sehen."

Damit steht er nicht alleine, immer mehr aktuelle und früherer Fahrer geben ihre Vorfreude auf ein mögliches Schumacher-Comeback zu.

"Die Sichtweise der Formel 1 ist folgende: Alle hoffen, dass es passiert", sagte Nick Fry, der Geschäftsführer des Mercedes-Werksteams, im Gespräch mit der "BBC".

Häkkinen erteilt Ratschläge

Schumachers langjähriger Weggefährte, der zweimalige Weltmeister Mika Häkkinen, würde Schumachers Rückkehr ebenfalls begrüßen.

"Das wäre ein tolles Weihnachtsgeschenk für die Formel 1, wenn Michael zurückkäme", sagte Häkkinen im Gespräch mit "autobildmotorsport.de": "Die Fans würden ausflippen. Weltweit würde die Formel 1 positive News produzieren. Das wäre toll, denn gerade in diesem Jahr gab es zu viele negative Nachrichten."

Schumacher solle jedoch vor der endgültigen Entscheidung gründlich in sich hineinhorchen: "Wenn er es tut, ändert sich sein ganzes Leben. Das muss er dann wieder dem Rennsport, der Formel 1 widmen. Aber das garantiert ihm noch lange keinen Erfolg. Die Reifen haben sich verändert, die Motorausbaustufen, die Autos. Außerdem ist Michael drei Jahre älter als bei seinem letzten Rennen. Es gibt also viele Bausteine, über die er jetzt gründlich nachdenken sollte."

Schumacher-Comeback mit Spannung erwartet

Der dreimalige Weltmeister Jackie Stewart rechnet fest mit einem Schumacher-Comeback. "Ganz offensichtlich ist er zu früh zurückgetreten", sagte der 70-Jährige: "Deshalb ist er Motorradrennen gefahren, wann immer es ihm möglich war. Das zeigt, dass sein Timing nicht gepasst hat. Er war noch nicht bereit, das alles aufzugeben."

Auch Timo Glock ist fest davon überzeugt, dass Schumacher im kommenden Jahr zu seinen Gegnern gehört.

"Unter dem Strich ist Michael einfach ein verrückter Racer, der wieder ins Auto will", sagte der 27-jährige Odenwälder bei der Präsentation seines neuen Arbeitgebers Virgin: "Ich bin sicher, dass ihm Kartfahren nicht reicht. Das Feuer in ihm brennt noch, und es wäre super für die Formel 1, wenn er zurückkäme. Meiner Meinung nach ist sein Comeback ziemlich sicher."

Kontrolle über Motorsportengagement

Unabhängig von einer möglichen Verpflichtung Schumachers ist Daimler-Chef Zetsche froh darüber, "dass wir jetzt mit einem Silberpfeil auch für unser Heimatland, für Deutschland fahren können. Da ist es sicherlich attraktiv, wenn zumindest ein deutscher Pilot am Steuer sitzt, auch wenn es keine Notwendigkeit ist."

Das Weltmeisterteam Brawn habe man übernommen, um "die Kontrolle zu haben über unser Motorsportengagement, was wir schon in der Vergangenheit angestrebt hatten. Jetzt ist das gelungen", sagte Zetsche.

Zudem habe man damit eine sowohl sportlich hervorragende Basis als auch eine finanziell sehr günstige Möglichkeit, für Mercedes im Motorsport sehr große Erfolge zu erzielen: "Das alles zusammen ist natürlich eine tolle Mischung."

Mercedes: Entscheidung erst Anfang 2010