Villeneuve-Comeback dank Renault?

Von SPOX
Jacques Villeneuve fuhr zuletzt 2006 für das BMW-Sauber-Team in der Formel 1
© Getty

Auch abseits der Teststrecke in Jerez hat sich an den vergangenen Tagen in der Formel 1 einiges bewegt. Der Nürburgring hat einen neuen Eigentümer, Ferrari wohl einen neuen Testfahrer. Außerdem: Das Aus für den Frankreich-GP, Hoffnung für Nick Heidfeld und das Comeback von Jacques Villeneuve - Neues aus der Königsklasse.

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Kafitz muss seinen Hut nehmen

Walter Kafitz ist nicht mehr Chef des Nürburgrings. Die Nürburgring GmbH, der er vorstand, musste auf Initiative des Landes Rheinland-Pfalz die Vermarktung der Grünen Hölle an die Lindner-Gruppe abtreten. Lindner, bisher schon Betreiber von Hotel und Eifeldorf am Nürburgring, teilt sich die neue Gesellschaft mit Mediinvest.

Zum Abschied bekam Kafitz, der noch nicht sicher ist, ob er zumindest als Berater für Formel-1-Belange an Bord bleiben will, von Ministerpräsident Kurt Beck noch einmal einen Seitenhieb mit. Man erhoffe sich von Lindner ein "erheblich verbessertes und professionalisiertes" Management. Kafitz' Ansehen hat durch die dubiose Finanzierung des neuen Erlebnisparks am Nürburgring stark gelitten.

Bianchi unterschreibt bei Ferrari

Obwohl Formel-3-Champion Jules Bianchi bei den Testfahrten in Jerez bisher nicht durch Top-Zeiten geglänzt hat, bekommt er einen langfristigen Vertrag bei Ferrari. Zunächst ist eine Saison in der GP2 geplant, eventuell gefolgt von einem Vertrag als Testfahrer. Nur böse Zungen werden behaupten, dass seine Verpflichtung etwas mit seinem Manager zu tun hat. Der hört nämlich auf den bei Ferrari durchaus bekannten Namen Todt, Nicolas Todt.

Was wird aus Renault?

Die Anzeichen verdichten sich, dass Renault sein Werksteam zum Jahresende zum Verkauf stellen wird. Zwar will man wohl weiterhin Motoren liefern, mehr aber nicht. Ein potenzieller Käufer soll die Organisation Gravity sein. Die in Luxemburg ansässige Gravity-Gruppe soll schon im Rennen um den Kauf des Sauber-Teams gewesen sein. Jetzt will offenbar Formel-1-Boss Bernie Ecclestone persönlich Renault und Gravity verkuppeln.

Bisher trat Gravity vor allem als Mangement von Fahrern in Erscheinung. Unter anderem von Ho-Pin Tung. Dessen überraschende Testchance für Renault in Jerez heizte folglich die Verkaufsgerüchte an. Übrigens: Ein anderer Klient von Gravity ist Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve. Immer lauter pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass er 2010 sein Comeback feiern wird. Denn auch bei Lotus steht der Kanadier auf der Wunschliste.

Neben Gravity ist auch das Prodrive-Team von Ex-BAR-Teamchef David Richards ein Kandidat für den Kauf des Renault-Teams. "L'Equipe" berichtet von konkreten Gesprächen.

Renault wohl vor Übernahme durch Prodrive

VW oder nicht VW?

VW denkt über den Einstieg in die Formel 1 nach. Mit dieser Aussage erregte VW-Repräsentant Hans-Joachim Stuck vergangene Woche Aufsehen. Ab 2011 sei ein Engagement als Motorenlieferant denkbar.

Ganz so offensiv äußerte sich Entwicklungschef Ulrich Hackenburghas am Rande der Motorshow in Los Angeles zwar nicht, aber er bestätigte zumindest, dass VW seine Rennsport-Aktivitäten ausbauen will. "Wir entwickeln einen 2-Liter-Motor für verschiedene Rennkategorien", sagte er.

Aus des neuen Frankreich-GP sorgt für Ärger

Eigentlich war schon fast alles klar. Im Nordwesten von Paris sollte eine neue Rennstrecke entstehen, die die Formel 1 zurück nach Frankreich bringt. Doch dann stoppte die Bezirksregierung von Yveslines plötzlich das Projekt. Kein Kurs, keine Formel 1 - das war es dann wohl vorerst für die Franzosen.

Eine Tatsache, über die sich der Chef des Automobil-Verbands FFSA, Nicolas Deschaux, maßlos ärgerte: "Wir können nur überrascht sein, dass das drittgrößte Medienspektakel der Welt nach den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft in Frankreich von den Politikern so schlecht geredet wird." Umweltministerin Chantal Jouanno hatte den Stopp des Formel-1-Projekts als "exzellente Nachricht" bezeichnet.

Heidfeld hofft

Noch nichts Neues von Nick Heidfeld. Er ist der letzte deutsche Pilot, der noch keinen Vertrag für 2010 unterschrieben hat. Angeblich fehlen für den Deal mit Mercedes nur noch letzte Details und die Unterschrift. Die soll vor Weihnachten noch erfolgen - aber hundertprozentig sicher ist das eben noch nicht. Bis dahin ist auch Sauber noch ein Thema.

"Für jeden Piloten wäre es ein Traum, im neuen Silberpfeil-Team zu fahren", sagte Heidfeld. "Für mich würde sich zudem ein Kreis schließen: Mercedes hat mich gefördert und in die Formel 1 gebracht." Dann fügte er noch hinzu: "Ich bin zuversichtlich, nächstes Jahr für einen konkurrenzfähigen Rennstall zu fahren."

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