Fernando Alonso tritt Wechsel-Lawine los

Von Alexander Mey
Robert Kubica wird wohl auf keinen Fall bei Sauber bleiben
© Getty

Fernando Alonso hat den Stein ins Rollen gebracht. Die Bekanntgabe seines Wechsels zu Ferrari bildet den Auftakt zu einer ganzen Serie von Transfers in den kommenden Wochen. Ein Überblick über die Personalplanungen aller Teams.

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Ferrari hat seine Personalplanungen für die kommende Saison mit dem Alonso-Deal abgeschlossen. Michael Schumacher ist endgültig aus dem Rennen, sein Comeback wird wohl ein Traum bleiben.

 

Die Fahrer:

Fernando Alonso: Hat einen Dreijahres-Vertrag bis einschließlich 2012 unterschrieben.

Felipe Massa: Kehrt nach seinem Unfall 2010 ins Formel-1-Cockpit zurück, trainiert jetzt schon wieder im Kart. Dennoch ist ein Comeback noch in dieser Saison nicht geplant.

Testfahrer: Giancarlo Fisichella: Der Massa-Ersatz wird 2010 nicht zu Force India zurückkehren. Er bleibt als Testfahrer bei der Scuderia.

Bei McLaren-Mercedes steht die Rückkehr von Kimi Räikkönen bevor. Der Iceman wird wohl Heikki Kovalainen ersetzen und mit Lewis Hamilton ein Dreamteam bilden.

 

 

Die möglichen Fahrer:

Lewis Hamilton: gültiger Vertrag bis 2012

Kimi Räikkönen: Das Team kennt ihn bestens und weiß, was man an ihm hat.

Bei Red Bull sind wie bei Ferrari die Verhältnisse geklärt. Und das schon seit geraumer Zeit. Nur die Motorenfrage ist weiterhin offen. Mercedes als neuer Partner ist unwahrscheinlich, weil sich McLaren querstellt. Ferrari könnte die Alternative sein.

 

Die Fahrer:

Sebastian Vettel: gültiger Vertrag

Mark Webber: gültiger Vertrag

Egal, ob Rubens Barrichello Weltmeister wird oder nicht: Es sieht danach aus, als habe der Brasilianer bei Brawn GP keine Zukunft. Die Zukunft beim potenziellen Weltmeister-Team heißt aller Voraussicht nach Nico Rosberg.

 

Die möglichen Fahrer:

Jenson Button: Wird bleiben, egal ob er Weltmeister wird oder nicht.

Nico Rosberg: Der Wechsel zu McLaren klappt wahrscheinlich nicht. Mercedes will aber trotzdem Rosberg an sich binden und parkt ihn beim Kundenteam, in das man sich in den kommenden Jahren ohnehin groß einkaufen will.

Rubens Barrichello und Nico Rosberg tauschen offenbar im kommenden Jahr ihre Cockpits. Barrichello wird den Deutschen dem Vernehmen nach 2010 ersetzen und neben Nico Hülkenberg fahren. Kazuki Nakajima ist wohl aus dem Rennen, da man sich bei Williams ohnehin nach einem anderen Motorenpartner als Toyota umsieht. Beste Karten hat dabei Renault.

Die möglichen Fahrer:

Nico Hülkenberg: Noch ist offiziell nichts unterschrieben, aber es gilt als sicher, dass der GP2-Champion eins der beiden Williams-Cockpits bekommt.

Rubens Barrichello: Angeblich hat er schon im Werk in Grove letzte Details geklärt und einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen. Barrichello passt in die Philosophie von Williams, neben dem jungen Hülkenberg auf einen erfahrenen zweiten Piloten zu setzen.

Renault ist bei der Suche nach einem Alonso-Ersatz offenbar auch schon weit gekommen. Robert Kubica soll den Spanier als Nummer eins ersetzen. Nach dem Japan-GP will Renault seine Fahrerpaarung verkünden.

 

 

Die möglichen Fahrer:

Robert Kubica: Er drückt sich in Interviews noch um ein definitives Bekenntnis, lässt aber durchblicken, dass die Verhandlungen mit Renault schon sehr weit fortgeschritten sind. Allerdings beteuert er: "Nicht steht zu 100 Prozent fest." Toyota steht seit neuestem ebenfalls zur Debatte.

Romain Grosjean: Nachdem er mitten in der Saison ins kalte Wasser geworfen wurde, gibt ihm das Team wahrscheinlich noch eine Chance. Ganz sicher kann er sich aber nicht sein, denn sein großer Fürsprecher und Manager Flavio Briatore ist nicht mehr da.

Timo Glock: Sollte Renault wider Erwarten nicht mit Grosjean planen, dann taucht der Name Timo Glock als mögliche Alternative auf. Er hat laut Manager Hans-Bernd Kamps mittlerweile vier Anfragen vorliegen.

Noch immer ist nicht sicher, ob Toyota 2010 in der Formel 1 bleibt oder nicht. Meldungen vom vergangenen Wochenende, wonach Timo Glocks Vertrag nicht verlängert wird, wurden von allen Seiten dementiert. Gleichzeitig deutete Teamchef Tadashi Yamashima in einer Pressekonferenz an, dass Toyota nicht aussteigt. Auch ein neu abgeschlossener Sponsoren-Deal mit ZF Sachs spricht für einen Verbleib. Passend dazu das neueste Gerücht: Toyota ist drauf und dran, Renault Robert Kubica im letzten Moment noch auszuspannen.

Die möglichen Fahrer:

Robert Kubica: Am Freitag in Suzuka meldeten mehrere Medien übereinstimmend eine mögliche Wende im Fall Kubica. Bisher sah alles danach aus, als wäre sein Wechsel zu Renault schon so gut wie fix, aber nun ist Toyota offenbar voll im Rennen um die Dienste des Polen. Die Frage ist nur, ob das Team Kubica wegen der unsicheren Zukunft ausreichende Zusagen machen kann.

Timo Glock: Noch hat das Team die Option auf eine Vertragsverlängerung nicht gezogen. Das wird vor dem Saisonende wohl auch nicht passieren, denn der Konzern entscheidet erst im November über das F-1-Budget. Die Frage ist, ob Glock so lange warten will.

Heikki Kovalainen: Sollte der Finne bei McLaren-Mercedes für seinen Landsmann Räikkönen Platz machen müssen, wäre Toyota ein mögliches Auffangbecken. Aber auch er hat das Problem der ungewissen Zukunft des Teams.

Kimi Räikkönen: Wohl eher ein Traum von Toyota als eine ernsthafte Option. Toyota betont, dass man schon seit Jahren Interesse an Räikkönen hat, aber vom Iceman kommen keine Signale in Richtung der Japaner. Er geht zu McLaren oder verlässt die Formel 1 ganz - das scheinen im Moment die einzigen beiden Alternativen zu sein.

Kazuki Nakajima: Der Japaner wäre die kleine interne Lösung, die wenig Geld kostet und die Konzernchefs zufrieden stellt. In Tokio sieht man gerne einen Japaner im Cockpit. Noch ein wichtiges Argument für Nakajima: Er wäre ein sehr preiswerte Lösung.