Schumachers Comeback auf der Kippe

SID
Michael Schumacher gewann in Spa 1992 seinen ersten Grand Prix. 90 weitere sollten folgen
© Imago

Das Comeback von Michael Schumacher in der Formel 1 ist noch nicht in trockenen Tüchern. Erst nach den medizinischen Checks wird klar sein, ob Schumi wieder in den Ferrari steigt.

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Die Formel-1-Fans fiebern schon, Bernie Ecclestone reibt sich die Hände - doch Michael Schumachers Sensations-Comeback steht urplötzlich auf der Kippe.

"Es ist durchaus noch nicht sicher, dass der Nacken hält. Das Comeback ist abhängig von medizinischen Untersuchungen, die nun noch anstehen. Erst danach ist klar, ob er fahren können wird", sagte Schumachers Pressesprecherin und enge Vertraute Sabine Kehm am Mittwoch.

"Michael arbeitet mit hundert Prozent am Comeback"

Wann die Tests stattfinden und was dabei genau überprüft wird, wollte Kehm nicht kommentieren. Diese Tests sind unabhängig von der Erteilung der Superlizenz.

Es gilt als sicher, dass Schumacher den Formel-1-Führerschein trotz seiner langen Rennpause von knapp drei Jahren erhalten wird. Der siebenmalige Weltmeister soll beim nächsten Rennen am 23. August in Valencia den verletzten Ferrari-Piloten Felipe Massa (Brasilien) ersetzen.

Kehm verweist auf ein Ferrari-Statement, in dem von Anfang an bezüglich Schumachers Gesundheit auf dieses kleine Fragezeichen hingewiesen wurde. Derzeit gehe allerdings die ganze Konzentration und die volle Aufmerksamkeit des 40-Jährigen Richtung Valencia. Kehm: "Michael arbeitet mit hundert Prozent am Comeback und stürzt sich mit vollem Einsatz in die Vorbereitungen auf Valencia."

Auch Schumachers Manager Willi Weber warnt in der allgemeinen Euphorie, dass die Möglichkeit eines Vetos der Ärzte besteht.

"Es ist abhängig von der Gesundheit und der Freigabe der Ärzte, ob sie ihn fahren lassen", sagte er dem Fachblatt auto motor und sport: "Wir warten mal ab bis nächste Woche, bis wir grünes Licht haben, dass Michael in Valencia fahren kann." Webers Aussage legt die Vermutung nahe, dass eine endgültige Entscheidung erst in der nächsten Woche fallen wird.

Chefarzt Peil: "Er will es schaffen"

Schumacher arbeitet derzeit intensiv an seiner Fitness und unterzieht sich regelmäßig medizinischen Untersuchungen. Betreut wird er vom Chefarzt der Sportklinik Bad Nauheim, Johannes Peil.

"Er will es schaffen. Die ganze Professionalität von Schumacher steckt hinter dieser Vorbereitung", sagte Peil.

Aber erst nach Abschluss aller Untersuchungen werde man wissen, ob er wirklich fahren kann, sagte Peil: "Nur weil Michael so viel in der Zwischenzeit für sich und seinen anderen Sport gemacht hat, ist ein Wiedereinstieg überhaupt denkbar."

Das Genick zwickt

Am meisten Sorgen bereitet der Nacken, was Michael Schumacher inzwischen selbst zugegeben hat. Das Training laufe insgesamt sehr gut, nur das Genick zwicke etwas, teilte Schumacher nun auf seiner Homepage mit: "Das müssen wir noch in den Griff kriegen. Denn die Gesundheit geht vor, das ist die klare Absprache mit Ferrari, und übrigens auch mit meiner Frau."

Der Grund zur Sorge um die Gesundheit scheint verständlich, denn Schumacher hatte im Februar bei einem schweren Motorrad-Unfall bei Testfahrten in Spanien im Nacken- Schulterbereich Verletzungen davongetragen.

Daran laboriert er laut Bild-Zeitung bis heute. Und gerade die Nackenmuskulatur wird in einem Formel-1-Auto extrem beansprucht.

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