Vorfreude ist zwar schön, aber wenn es in zwei Wochen beim Großen Preis von Europa zum großen Comeback von Michael Schumacher kommt, werden alle sagen: "Endlich!"
Selten haben Fans wohl so auf ein Sportereignis hingefiebert. Was für eine Leistung wird der siebenmalige Weltmeister bringen können?
Weber stapelt tief
Sein Manager Willi Weber weiß, dass manche wohl Wunderdinge erwarten und stapelt dementsprechend tief."Die Voraussetzungen sind alles andere als optimal", erklärte Weber gegenüber der "tz".
"Michael kennt das aktuelle Auto nicht, das KER-System logischerweise auch nicht. Er kennt die neue Generation der Slickreifen nicht. Auf der Strecke in Valencia ist er noch nie gefahren. Bei jedem anderen würde ich sagen: 'Bist du bescheuert? Tu dir das nicht an!' Aber wir reden hier von Michael Schumacher, dem besten Formel-1-Piloten der Welt", erklärt Weber.
Was passiert 2010?
Auch wenn Schumis fahrerische Klasse unbestritten ist, erwartet Weber keine Siege: "Bisher hat Ferrari noch keinen Saisonsieg landen können - weil das Auto kein Gewinner-Auto war. Also: Schön die Kirche im Dorf lassen."
Über den Fitnesszustand Schumachers macht sich Weber keine Sorgen. "Michael macht alle Trainingseinheiten unter medizinischer Beobachtung. Wenn er in Valencia ins Auto steigt, wird er hundertprozentig fit sein", sagt Weber.
Ob Schumacher dann gewinnt oder nicht, eine Frage bleibt: Was macht er im nächsten Jahr?
"Die Frage kann und will ich gar nicht beantworten. Für uns ist entscheidend, was jetzt passiert. Jetzt heißt: Felipe Massa zu ersetzen", sagt Weber.
Mosley von Schumacher überzeugt
Möglich scheint alles. FIA-Präsident Max Mosley will es zum Beispiel nicht ausschließen, dass Schumacher 2010 im Ferrari sitzt.
"Wenn ein Schumacher wieder vom Rennvirus infiziert ist - wer weiß? Vielleicht will er es tatsächlich noch einmal wissen", sagte der 69-Jährige gegenüber der "Bild".
Mosley ist sich ganz sicher, dass Schumacher großartige Leistungen zeigen wird: "Ein Michael Schumacher kann gar nicht langsam fahren. Er holt das Beste aus jedem Auto raus, oft mehr als jeder andere Fahrer."
FIA vergibt vakanten Startplatz: Der Rückzug von BMW und die bislang nicht gefundene Nachfolgeregelung könnte das Glück für einen anderen Rennstall sein. Ein Platz ist frei geworden, Ersatz muss her.
Wie "Autosport" berichtet, hat Max Mosley die bei der ersten Auslese abgelehnten Rennställe erneut angeschrieben.
"Es gibt noch einige Leute, die in die Formel 1 möchten. Wenn sich kein weiterer Hersteller verabschiedet, dann werden wir jemanden finden, der diesen Platz einnimmt", erklärte Mosley.
In Frage für den freien Platz kommen unter anderem die Epsilon-Euskadi-Mannschaft von Joan Villadelprat und Prodrive mit David Richards.
