Kurt Beck eröffnet neuen Nürburgring

SID
Der Nürburgring wurde 1927 eröffnet und 1984 um den heutigen Grand-Prix-Kurs erweitert
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Kurt Beck hat den für 258 Millionen Euro erweiterten Nürburgring eröffnet. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident hält den Umbau der Rennstrecke für eine "große Chance".

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Mit einer emotionalen Rede hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck den Nürburgring 2009 eröffnet und die Millionen-Investitionen in den legendären Eifelkurs verteidigt.

"Der neue Nürburgring ist eine große Chance für die Eifelregion und das ganze Land", sagte Beck am Donnerstag vor mehreren hundert Gästen beim offiziellen Festakt, an dem neben zahlreichen Politikern aus Land und Bund unter anderem der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker als Nürburgring-Botschafter teilnahm: "Ich werde nicht zulassen, dass diese große Chance kaputtgeredet wird."

Beck reagierte damit nach - wie er selbst zugab - auch für ihn schwierigen Tagen auf die jüngst aufgekommene Kritik an dem 258-Millionen-Euro-Projekt. Für Wirbel hatte zu Beginn der Woche die Tatsache gesorgt, dass ein Teil der Finanzierung, der über einen privaten Investor abgewickelt werden sollte, geplatzt ist. Als Reaktion darauf war Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) am Dienstag von seinem Posten zurückgetreten.

Beck verteidigt Investitionen

Beck verteidigte dennoch die Investitionen und führte aus, dass die Gelder zum großen Teil in die Region geflossen seien, "in einer Zeit, in der händeringend nach Investoren gesucht wird, die Arbeitsplätze sichern". Allein 68 der am Umbau beteiligten Firmen seien aus der Region gekommen", sagte Beck, der sich trotz der öffentlichen Kritik bei Deubel bedankte: "Er hat im Zusammenhang mit diesem Projekt Großartiges geleistet, und ich glaube, die Menschen in der Region wissen, dass dem so ist."

Deubel hatte die politische Verantwortung dafür übernommen, dass die im Ausland geplante private Finanzierung eines Teilprojektes nicht zustande gekommen ist. "Es ist nicht richtig, dass der rheinland-pfälzische Steuerzahler jetzt dafür zahlen muss", meinte Beck.

"Dass wir uns erhofft hatten, einen privaten Investor zu besseren Konditionen zu haben, ist wahr", räumte Beck ein: "Dass das aus Gründen, die sich mir noch nicht erschließen, nicht geklappt hat, ist auch wahr. Aber weder für die Gesellschaft noch für das Land ist ein Schaden entstanden." Die nötigen Summen würden nun über Kredite zu staatlichen Konditionen aufgebracht.

Anderthalb Jahre Bauzeit

In gerade einmal anderthalb Jahren wurde die Traditionsstrecke in der Eifel um zwei Hotels und einen Ferienpark, das "Eifeldorf Grüne Hölle" mit einer Groß-Disco und acht Restaurants, ein Spielcasino, ein Event-Center, eine Mehrzweckhalle sowie einen ganzjährigen Erlebnispark mit der schnellsten Achterbahn der Welt erweitert.

"Wir haben unser Ziel erreicht, den Nürburgring für die Zukunft zu wappnen. Die Zukunft hat begonnen", sagte Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz, der "seinen" neuen Ring als einmalig in der Welt sieht. "Und Einzigartigkeit ist die Voraussetzung für Erfolg", sagte er: "Am Nürburgring wurden Legenden geboren, und wir sind selbst ein Mythos."

500 neue Arbeitsplätze

Rund 500 neue Arbeitsplätze sind direkt am Ring entstanden, zahlreiche weitere in der unmittelbaren Umgebung. "Am Ende gibt es zwei Gewinner: Die Eifel und die Region", sagte Jürgen Pföhler, Landrat des Landkreises Ahrweiler, der zu 10 Prozent an der Nürburgring GmbH beteiligt ist. Die restlichen 90 Prozent hält das Land Rheinland-Pfalz.

Dass parallel zur Eröffnung noch an vielen Stellen der Großbaustelle letzte Arbeiten erledigt wurden, störte Beck übrigens nicht. "Das war irgendwie bei jeder Eröffnung so, die ich miterlebt habe", sagte er: "Und ich bin jetzt schon 15 Jahre dabei."

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