Hamilton bereut Lügen-Affäre

SID
Lewis Hamilton diskutiert viel mit seinem Vater Anthony - auch über die Lügen-Affäre
© Getty

Lewis Hamilton hat offenbar seine Lehren aus der Lügen-Affäre gezogen. "Heute würde ich die Wahrheit sagen", so der Formel-1-Weltmeister.

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Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat die Lügen-Affäre vom Saisonbeginn bereut und daraus seine Lehren gezogen. "Heute würde ich einen Schritt zurückgehen und auf meinen Instinkt hören. Die Zweifel, die ich damals hatte, ob ich wirklich lügen sollte, würde ich heute ernster nehmen - und die Wahrheit sagen", sagte der McLaren-Mercedes-Pilot in einem Interview mit der "Sport Bild".

Nicht nur durch die Lügen-Affäre, sondern auch sportlich spürte der jüngste Weltmeister aller Zeiten bislang in diesem Jahr viel Gegenwind.

Planung für 2010 muss anlaufen

Gleich bei der ersten Ausfahrt, bei Filmaufnahmen für den Hauptsponsor, habe er gemerkt, dass mit seinem neuen Silberpfeil "irgendetwas nicht stimmt". Da sein Team den fehlenden Grip in schnellen Kurven auch zur Saisonhalbzeit noch nicht gefunden hat, plädiert der Brite schon dafür, das Jahr 2009 abzuhaken.

"Vielleicht ist ein Podestplatz in diesem Jahr noch drin. Aber den Fehler, den wir bei der Entwicklung des Autos gemacht haben, kann man nicht einfach rückgängig machen", sagte er: "Es darf uns nicht mehr interessieren, wo wir am Ende der Meisterschaft stehen. Wir müssen jetzt alles dafür tun, dass wir 2010 wieder das beste Auto im Feld haben."

Kein Neid auf Button

So wie jetzt Brawn-Pilot Jenson Button, mit dem Hamilton dennoch nicht tauschen will. "Der McLaren-Mercedes ist mein Auto. Das habe ich in den letzten drei Jahren mitentwickelt. Und auch wenn es dieses Jahr nicht so schnell ist, bin ich doch stolz, wenn ich einsteigen darf", sagte er: "Sie müssen sich das so vorstellen, als wenn Sie Ihr erstes Auto kaufen. Das wird immer etwas ganz Besonderes für Sie bleiben. So wie der McLaren für mich."

Neid gegenüber seinem Landsmann, der nach sechs Siegen in den ersten acht Rennen die WM-Wertung anführt, verspüre er nicht, sagte der Brite, "sondern ich freue mich, dass England durch ihn weiter an der Spitze der Formel 1 ist." Irgendwann vielleicht einmal gemeinsam mit Button in einem Team zu fahren, "wäre cool": "Jedenfalls wäre ich sehr stolz, einen so starken Teamkollegen zu haben."

Rückschlage bringen Hamilton voran

Die Rückschläge in diesem Jahr, die er zuvor in seiner Karriere nicht erlebt hatte, haben Hamilton weitergebracht.

"Harte Zeiten tragen zur Charakterbildung bei. Ich bin in diesen paar Monaten erwachsener geworden. Denn ich habe gelernt, mit Niederlagen umzugehen", sagte er: "Daher hat mich dieses Jahr persönlich vielleicht weitergebracht als alle erfolgreichen davor."

Der Stand in der Fahrer-WM