"Für die nächstbeste Option entscheiden"

Von SPOX
Felipe Massa fragt sich mittlerweile, ob ein Alleingang der Teams dem Sport nicht gut tun würde
© Getty

Im Budgetstreit sind immer mehr Fahrer für eine eigene Rennserie. Während die FIA weiter Giftpfeile schießt, rudert die FOTA in einer Pressemitteilung zurück.

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Im Budgetstreit zwischen Automobil-Weltverband FIA und Teamvereinigung FOTA haben sich nun auch Felipe Massa und Mark Webber für eine Abspaltung von der Formel 1 ausgesprochen. Die FOTA selbst ruderte unterdessen zurück.

"Wenn es keine Einigung mit der FIA gibt, sollten wir uns für die nächstbeste Option entscheiden", sagte Massa. "Die Teams scheinen sich einig zu sein, deshalb sollte man überlegen, ob ein Alleingang dem Sport nicht gut tun würde."

Auch Sebastian Vettels Teamkollege Mark Webber plädiert für eine eigene Rennserie. In seiner "BBC"-Kolumne erklärte der Red-Bull-Pilot: "Alle Fahrer teilen die Meinung, dass wir in den besten Autos gegen die beste Konkurrenz fahren wollen. Wenn das nicht in der Formel 1 möglich ist, dann eben nicht. Eine neue Rennserie wäre trotzdem die prestigeträchtigste Meisterschaft der Welt."

Unterstützung für Ferrari

Ganz eindeutig stellte sich Webber hinter Ferrari, die derzeit den meisten Druck auf die FIA ausüben: "Ferrari ist der wichtigste Rennstall. Alle wollen Ferrari und McLaren schlagen. Das sind Spitzenteams, die Jahre gebraucht haben, um sich ihre Vormachtstellung zu erarbeiten."

Klar ist, dass das aktuelle Renngeschehen im Schatten der Politik steht: "Die Diskussionen werden wieder die Schlagzeilen bestimmen, egal was in Silverstone passiert", klagt Massa.

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Webber ergänzt: "Es ist eine wahre Schande, dass wir uns zum zweiten Mal in Folge nicht auf dieses tolle Rennen und den tollen Kurs von Silverstone konzentrieren können. Aber die Schuld an der Situation tragen wir alle. Schade, dass es soweit gekommen ist."

FIA: "Ohne Budgetgrenze keine Innovation"

Derweil schickte die FIA in einer Pressemitteilung weitere Giftpfeile in Richtung FOTA: "Die FIA hat Jahrzehnte damit verbracht, aus der Formel 1 die beliebteste Rennserie der Geschichte zu machen. Wir werden nicht akzeptieren, dass die FOTA, deren Mitglieder ständig kommen und gehen, wie es ihnen passt, versucht, die Formel 1 zu übernehmen und die kommerziellen Rechte zu ihrem Profit zu nutzen."

Gleichzeitig verteidigte die FIA den harten Kurs bei der Einführung der Budgetgrenze: "Wenn wir innovative Technologien sehen wollen, dann müssen wir die Ausgaben zurückschrauben und den Ingenieuren innerhalb eines klar abgesteckten finanziellen Rahmens Handlungsfreiheit zugestehen. Ohne Innovation wird die Formel 1 zu Grunde gehen."

Die FOTA selbst scheint unterdessen wieder kompromissbereit. In einem neuen Brief an Max Mosley, Bernie Ecclestone und den FIA-Senat heiß es, der Streit solle "im Interesse des Sports dringend" beigelegt werden.

Der Ausstieg von namhaften Teams müsse verhindert werden: "Jetzt ist der Zeitpunkt, eine vernünftige und schnelle Lösung für die noch offenen Probleme zu finden." Das zitiert "motorsport-total.com" aus dem Schreiben.

Entscheidung soll bis Freitag fallen

Doch man stellt weiterhin Bedingungen. So wollen die Teams unter anderem wieder mehr Mitspracherecht bei anstehenden Regeländerungen sowie unabhängige Buchprüfer, die die Einhaltung der Budget-Grenze überwachen sollen.

Auch dass die Cosworth-Kundenmotoren anderen Bestimmungen unterliegen als die anderen Aggregate, wird weiter angeprangert.

Was noch fehlt, sind angeblich nur die Unterschriften auf dem neuen Concorde-Agreement, welches die FOTA der FIA nun vorgelegt hat. Bis Freitag soll eine Entscheidung fallen.

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