Auch Toyota droht mit Ausstieg

SID
Toyotas Motorsportpräsident John Howett (l.) spricht sich gegen die geplante Budgetgrenze aus
© Getty

Nach Ferrari und BMW hat auch Toyota mit dem Ausstieg aus der Formel 1 gedroht, wenn der Automobil-Weltverband FIA an der geplanten Einführung einer Budgetgrenze festhalten sollte.

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Der Machtpoker in der Formel 1 geht weiter: Nach Ferrari und BMW hat auch Toyota mit dem Ausstieg gedroht, falls der Automobil-Weltverband FIA an der geplanten Einführung einer Budgetgrenze und dem damit verbundenen "Zwei-Klassen-Reglement" festhält.

"Wenn sich nichts ändert, werden wir uns nicht einschreiben", sagte Toyotas Motorsportpräsident John Howett mit Blick auf die von der FIA festgelegte Einschreibefrist von 22. bis 29. Mai: "Und ich denke, mit dieser Meinung stehen wir unter unseren Wettbewerbern nicht allein da."

FIA-Präsident Max Mosley will für 2010 eine freiwillige Budgetgrenze von rund 44 Millionen Euro durchdrücken und den Teams, die sich dafür entscheiden, mehr Freiheiten in der Aerodynamik und beim Motor einräumen. Experten schätzen diesen Vorteil auf bis zu zwei Sekunden pro Runde.

Theissen: Zwei-Kategorien-Serie "nicht tragbar"

Die FIA will aber über eigene Eingriffe Chancengleichheit zu den Teams mit freiem Budget herstellen. Gegen diese Pläne hatten sich zuvor bereits Ferrari und BMW ausgesprochen und offen ihre Zukunft in der Königsklasse in Frage gestellt.

In den nächsten Tagen soll es in London ein Gespräch der Teamvereinigung FOTA mit Mosley geben, der wegen des Todes seines Sohnes Alexander am vorigen Dienstag seine geplante Reise zum Großen Preis von Spanien abgesagt hatte.

Um eine gemeinsame Linie für dieses Gespräch zu finden, saßen die Teamchefs am Sonntag vor dem Rennen in Barcelona zusammen, ohne danach Details zu verraten. "Wir ziehen es vor, darüber nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen, nach dessen Meinung eine Zwei-Kategorien-Serie "nicht tragbar" ist.

Howett kritisiert fehlende Diskussionen

Ähnlich äußerte sich Howett, der auch Vize-Präsident der FOTA ist. Der Brite kritisierte die fehlende Diskussionen zwischen der FIA und den Teams und mahnte an, dass eine Reduzierung der Budgets auch viele Arbeitsplätze kosten würde.

Dieser Reduzierung müsse man sich unterwerfen, weil die Autos innerhalb der Obergrenze schneller sein würden. "Als Hersteller geht es uns nicht nur ums Budget, sondern um den Wert der Formel 1. Eine Zwei-Klassen-Serie ist nicht der richtige Weg", sagte Howett.

Für Toyota gäbe es auch andere Motorsport-Kategorien, in denen man unter deutlich anderen Voraussetzungen teilnehmen könnte, meinte Howett, stellte aber klar, dass die Formel 1 die erste Wahl ist: "Wir würden am liebsten bleiben und auf dem höchsten Level des Motorsports teilnehmen. Aber in der aktuellen Situation ist es unmöglich, eine Anmeldung abzugeben."

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