Der Grund für den Aufruhr: Die von der FIA beschlossenen Regeln für 2010 und besonders die Budget-Obergrenze von umgerechnet knapp 45 Millionen Euro.
Zwar wolle man bei BMW sparen, doch habe man das Formel-1-Engagement erst im Februar einer Bewertung unterzogen. Und wenn sich nun die Rahmenbedingungen derart ändern würden, habe das natürlich auch Auswirkungen auf das Projekt, erklärte Theissen.
BMW will schrittweise sparen
Außerdem kündigte er an, dass sich BMW (geschätzter Jahresetat: 210 Millionen Euro) im kommenden Jahr aller Voraussicht nach nicht an die Budget-Begrenzung halten werde.
"Wir können den Etat nicht einfach um den Faktor drei eindampfen", so Theissen. "Es ist aber ein gleitender Pfad über zwei, drei Jahre denkbar." Man sei bei BMW nicht gegen das Sparprogramm - nur müsse es sich in realistischen Größenordnungen bewegen.
Verzerrte Meisterschaft?
Ähnlich sieht es auch Ferrari. "Wir bezweifeln, dass es gut wäre, zwei Lager von Teams zu schaffen, wobei eine Seite unweigerlich die Oberhand über die andere haben wird", so Fiat-Boss Luca di Montezemolo in einem Brief an FIA-Präsident Max Mosley. "Die Meisterschaft wird damit unfair und vielleicht sogar verzerrt. Auf jeden Fall würde es in der Öffentlichkeit Konfusion erzeugen und damit den Wert der Formel 1 dramatisch senken."
Mosleys Antwort per "Financial Times": "Die Formel 1 kann auch ohne Ferrari überleben."
Team-Treffen in London
An ein solches Szenario will Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug aber nicht denken. "Auch Ferrari will sparen", sagt er auf Nachfrage von SPOX. "Man stört sich dort vielleicht am Begriff des Budget-Cap und der bisherigen Vorgehensweise der FIA. Aber ein Ausstieg ist derzeit überhaupt kein Diskussionsthema. Man will einfach integriert sein."
Deshalb wurde beim Treffen der Teamvereinigung FOTA am Mittwoch in London eine gemeinsame Linie der zehn Rennställe gefunden. Sie werden geschlossen gegen den FIA-Vorschlag vorgehen.
Ecclestone lenkt ein
Haug glaubt, dass es konstruktive Gespräche geben wird. "Die Formel 1 ist zwar keine Friede-Freude-Eierkuchen-Veranstaltung, aber ich habe gelernt, dass aus sechs, sieben oder acht klugen Köpfen mehr herauskommt als aus zwei oder drei. Das zu koordinieren, ist nicht immer leicht, aber man muss sich des ganzen Potenzials bedienen."
Und die gemeinsame Haltung der Teams zeigt Wirkung. Man könne Details wie die Höhe des Budgets ja noch genauer verhandeln, damit alle Teams damit einverstanden sind, sagte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone der "Times". Schließlich werde er niemals zulassen, dass Ferrari von Mosley "zerstört" wird.