Siegen wie Senna

Von SPOX
Hamiltons Helmfarbe ist eine Reminiszenz an Senna. In Monaco ist die "1" aus Diamanten gefertigt
© Getty

Mit Monte Carlo steht am Wochenende der erste Höhepunkt der Formel-1-Saison an. Wer im Fürstentum gewinnt, hat einen besonderen Platz in der Historie der Königsklasse sicher. SPOX hat die Brennpunkte vor dem Großen Preis von Monaco gesammelt.

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Nur zwei Teams mit KERS

Monte Carlo ist eng und verwinkelt. Die Strecke bietet einen Vollgas-Anteil von lediglich 42 Prozent, und die längste Vollgas-Passage ist nach gerade einmal acht Sekunden passiert. Kurzum: Monaco ist nicht gerade ein Kurs, für den KERS erfunden wurde. Dennoch planen Ferrari und McLaren-Mercedes, das System einzusetzen.

BMW-Sauber und Renault fahren lieber ohne das schwere Energierückgewinnungssystem. Renault-Ingenieur Pat Symonds gegenüber "auto, motor und sport": "Ich möchte die Simulation sehen, die verspricht, dass ich in Monaco mit KERS schneller bin."

Symonds ist nicht der einzige, der Zweifel am Sinn des Einsatzes hat. Wenn überhaupt, sind Vorteile beim Verteidigen der Startposition denkbar. Das Überholen von in etwa gleichwertigen Autos im Rennen scheint auch mit KERS unwahrscheinlich: Es ist einfach nicht genug Platz vorhanden.

"Wir hoffen trotzdem, dass uns KERS auch in Monaco hilft", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Die Batterien dürften wegen der zahlreichen Bremszonen sehr gut aufzuladen sein. Zudem sollte KERS bergauf in Richtung Casino und auf der Start-Ziel-Geraden Vorteile bringen."

Vettel mit Doppel-Diffusor

Kaum hatte die FIA Mitte April den Doppel-Diffusor endgültig für rechtmäßig erklärt, machte sich Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey sofort daran, auch für den RB5 ein solches Bauteil zu konstruieren.

Jetzt ist es soweit fertig, dass es im Rennen eingesetzt werden kann. Red Bull erwartet, dass das Auto mit der Neuerung einige Zehntelsekunden pro Runde schneller unterwegs sein wird. "Wie viel es genau schneller wird, kann man jetzt noch nicht sagen", meint Vettel. In Monaco soll die Neuerung streckenbedingt noch nicht so große Vorteile bringen wie später zum Beispiel in Istanbul.

Vettels Badminton-Partner Kimi Räikkönen glaubt, dass Red Bull damit einen großen Schritt nach vorne machen wird. "Ich bin mir sicher, er wird in Monaco noch schneller sein, wenn er auch einen Doppel-Diffusor hat. Sebastian hat also alle Chancen auf den Titel. Denn ich gehe davon aus, dass er in den meisten Rennen um den Sieg kämpfen wird", so der Finne in der "Sport-Bild".

Mit Senna zum Sieg

Auf keiner Strecke hat der Fahrerfaktor so viel Gewicht wie im Fürstentum. Das ist die Chance für Männer wie Lewis Hamilton. Der Weltmeister ist in dieser Saison noch ohne Sieg. Doch in Monaco könnten seine fahrerischen Qualitäten die Schwächen des Autos aufwiegen.

Was das angeht, hat Hamilton ein klares Vorbild: "Ayrton Senna hat oft in Monaco gewonnen. Die größten Fahrer haben dort oft gewonnen und ich würde sehr gerne das selbe erreichen. Die Strecke ist einfach die größte Herausforderung in der Formel 1."

Premiere-Experte Marc Surer sieht den Briten in diesem Jahr vorne. "Für mich ist er ein heißer Favorit für Monaco. Im letzten, engen Sektor der Barcelona-Piste war er einer der Schnellsten", so der Schweizer in der "Motorsport aktuell".

Norbert Haug will davon nichts wissen: "Wir sollten etwas besser aussehen, weil unser Auto in langsamen Kurven besser funktioniert. Deshalb sind wir aber noch lange nicht in der Favoritenrolle."

Massa hofft auf die Wende

Beim Großen Preis von Spanien zeigte Ferrari deutlich aufsteigende Form. Können die Roten nach völlig verpatztem Saisonstart jetzt doch noch in den Titelkampf eingreifen - obwohl Felipe Massa und Kimi Räikkönen mit jeweils drei Zählern bereits 38 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Jenson Button haben? Massa zumindest glaubt daran.

"Ich bin davon überzeugt, dass Monte Carlo der Wendepunkt der Saison sein kann", sagte der Brasilianer der italienischen "Gazzetta dello Sport".

"Wir haben einige Neuerungen für unser Aerodynamik-Paket im Gepäck."

So steht's in der WM