Die sagenhaften Hooters-Girls

Von Alexander Mey
Gern gesehene Gäste an Formel-1-Strecken: Die sagenhaften Hooters-Girls
© Imago

Es ist Vettel-Time, Vettel-Mania, Vettel-Wahnsinn in der Formel 1. Vettel, Vettel, Vettel, egal wohin man blickt oder hört. Klar war sein Sieg beim China-GP großartig, klar ist er damit auch in den Top 8 aus Shanghai vertreten. Aber es gab noch andere Highlights der etwas anderen Art.

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Platz 8: Land der Berge, Land der Strome...

...Land der Äcker, Land der Dome. Alle Österreicher bitte jetzt mitsingen! Denn das wäre sie gewesen, die Nationalhymne, die das ganze Red-Bull-Team gerne nach dem Doppelsieg in Shanghai gehört hätte. Es wurde aber stattdessen "God save the Queen" gegeben, passend zum Firmensitz des Teams im englischen Milton Keynes. Ein Irrtum, meinte Red-Bull-Berater Helmut Marko: "Ich bin etwas enttäuscht, denn wir haben eine österreichische Bewerberlizenz, aber es ist keine österreichische Hymne gekommen! Wahrscheinlich haben die die Chinesen nicht im Programm." Vielleicht mögen Chinesen aber auch keine Österreicher...

Jetzt nachlesen: So lief das Rennen in Shanghai

Platz 7:  Air Coulthard

Etwas Ernstes vorweg: David Coulthard überlebte vor einigen Jahren einen Flugzeugabsturz nur mit viel Glück. Umso erstaunlicher, dass er trotzdem keinerlei Angst vor der Fliegerei hat. Ganz im Gegenteil, nicht ganz so abenteuerlustige Zeitgenossen werden Coulthard für das, was er vor dem China-GP getan hat, als verrückt bezeichnen. Er düste als Co-Pilot mit Air-Race-Weltmeister Hannes Arch in dessen fliegender Kiste über Abu Dhabi. Flugangst hat der Mann auf jeden Fall keine.

Platz 6: Mädchenbesuch bei Williams

Das Team von Nico Rosberg hatte in der vergangenen Woche Besuch von einer Schulklasse einer Highschool für Mädchen. Die 15-Jährigen wollten sich im Rahmen eines Schulprojekts über Möglichkeiten informieren, wie man als Ingenieur arbeiten kann. Rosberg selbst war offenbar nicht da, er war zu sehr damit beschäftigt, in Shanghai den Durchblick zu behalten. Er konnte nämlich vor lauter Regen im Rennen nichts sehen, weil an seinem Visier trotz hoher Geschwindigkeit die Wassertropfen haften blieben. Sachen gibt's...

Platz 5: "Abruzzo in the Heart"

Zugegeben, der Name klingt stark gewöhnungsbedürftig, aber die Aktion, die dahinter steckt, ist großartig. Jarno Trulli hat eine Wohltätigkeitskampagne für die Opfer des schweren Erdbebens in seiner Heimat, den Abruzzen, ins Leben gerufen und seine Fahrer-Kollegen mit ins Boot geholt. Die Aktion soll bis zum Saisonende so viel Geld wie möglich für die Betroffenen einbringen.

Platz 4: Button-Branson-Brawl

Die Meldung ist zwar schon eine Woche alt, aber sie ist zu putzig, um an dieser Stelle verschwiegen zu werden. Offenbar wollte Jenson Button vor seinem Sieg in Melbourne Virgin-Chef und Brawn-GP-Großsponsor Richard Branson an den Kragen, weil der seinerseits Buttons neuer Freundin Jessica Michibata an die Wäsche wollte. "Richard war ziemlich betrunken und hatte ein Auge auf Jessica geworfen", schrieb die englische Boulevard-Zeitung "News of the World". "Die Situation ist dann schnell eskaliert." Geschadet hat es offenbar nicht, denn schließlich ist Branson ja immer noch bei Brawn GP an Bord.

 

Platz 3: Es war einmal vor 28 Jahren

Ferrari-Fans sollten diesen Punkt überspringen, denn die Wahrheit, die an dieser Stelle berichtet wird, ist hart und könnte zu spontanen Weinkrämpfen führen. Null Punkte nach drei Rennen hatte die ruhmreiche Scuderia zum letzten Mal vor 28 Jahren auf dem Konto. 1981 vollbrachten Gilles Villeneuve und Didier Pironi diese zweifelhafte Meisterleistung. Aber was die beiden konnten, können Felipe Massa und Kimi Räikkönen schon lange.

Platz 2: Vettel, Vettel, Vettel

Jetzt kommt er, der angedrohte dreifache Vettel. Dabei sind wir noch gnädig und verpacken alles in einen Punkt, ansonsten hätten die halben Top 8 nur aus Vettel bestanden. Also dann, erstens: Vettel hatte während des Rennens in jedem Schuh eine Glücksmünze, im Nachhinein sagte er, es sei eine für jeden Sieg im Regen. Hoffentlich wird er nicht so erfolgreich wie Michael Schumacher, denn dann wird es voll im Schuh. Zweitens: Vettel schnitt sich bei der Siegerehrung am Pokal den Daumen auf und bezahlte einen Blutzoll für seinen Triumph. Folge: Er lutschte auf dem Podium am Daumen. Drittens: Vettel nennt sein Siegerauto "Kate's dirty sister", das steht sogar auf einem Aufkleber in seinem Cockpit. Hintergrund: Sein erster Red Bull der Saison hieß Kate, den fuhr er aber in Melbourne kaputt. Beim zweiten sollte der Name schmutziger und aggressiver sein.

Platz 1: Japaner im Kulturschock

Sex sells. Das gilt natürlich auch für die Top 8. In diesem Fall bedeutet Sex Hooters-Girls. Wer sie nicht kennt, hat erstens etwas verpasst und kann sich zweitens auf dem Bild der Meldung informieren, was ihm entgangen ist. Wem Hooters-Girls und die Restaurants, in denen sie bedienen, tatsächlich nichts sagen, der hat etwas mit Williams-Pilot Kazuki Nakajima gemeinsam. Der Japaner stolperte nämlich in Downtown Shanghai nichts ahnend in einen Hooters-Schuppen hinein und traute seinen Augen kaum, als er die, sagen wir einmal gut bestückten Bedienungen erblickte. Sein Kommentar danach: "Ich war zum ersten Mal in einem Hooters-Restaurant. Ich weiß jetzt, was alle denken, aber so war es nicht. Bis ich am Tisch saß und eine der Bedienungen näher kam, hatte ich keine Ahnung, was ein Hooters-Restaurant ist. Wie sich jeder denken kann, hatte ich eine schöne Zeit - und das Essen war auch nicht schlecht."

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