Staatshilfe-Entscheidung für Hockenheim vertagt

SID
Die Entscheidung über die Finanzierung des Hockenheim-Rings wurde aufgeschoben
© Getty

Die Entscheidung über staatliche Finanzhilfen für das Formel-1-Rennen von Hockenheimring ist vertagt worden. Bislang trägt die Stadt Hockenheim die Verluste.

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Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat in einer Kabinettssitzung am Dienstag eine Entscheidung über eine mögliche finanzielle Unterstützung für das Formel-1-Rennen in Hockenheim vertagt. Das vermeldete der "Mannheimer Morgen" in seiner Mittwochs-Ausgabe.

Beschlossen wurde lediglich, dass Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) gemeinsam mit seinem rheinland-pfälzischen Amtskollegen Kurt Beck (SPD) das Gespräch mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone suchen soll, um generell über die Zukunft der deutschen Formel-1-Strecken Hockenheimring und Nürburgring zu sprechen.

Gemeinderatsitzung am Mittwoch soll entscheiden

Die Gemeinde Hockenheim will in einer Gemeinderatsitzung am Mittwoch darüber entscheiden, ob angesichts von erwarteten sechs Millionen Euro Verlust das Rennen 2010 überhaupt noch ausgerichtet werden soll.

Diese Sitzung wird trotz der nicht getroffenen Entscheidung der Landesregierung auf jeden Fall stattfinden, sagte Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer dem "sid": "Ich gehe auch davon aus, dass es eine Entscheidung geben wird, auch eine Vertagung wäre aber eine Entscheidung."

90 Prozent der Anteile gehören dem Land Rheinland-Pfalz

Gummer meinte aber auch, dass das Land schon seit mehreren Jahren versuche, eine Entscheidung über die Unterstützung des Hockenheimrings zu treffen, bislang vergeblich. "Diese Erfahrung wird sicher auch Teil unserer Beratung sein", sagte der OB.

Die 20.000-Einwohner-Stadt hält 94 Prozent der Hockenheimring GmbH und muss damit für den Großteil der Verluste aufkommen. Seit 2003 hat Hockenheim 15 Millionen Euro für die Rennstrecke aufgebracht. Am Nürburgring gehören dagegen 90 Prozent der Anteile dem Land Rheinland-Pfalz.

Noch vor der Kabinettssitzung in Stuttgart hatte Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) mögliche Hilfen angeregt. "Wir werden den Schlussbaustein setzen", hatte Pfister gesagt, aber offengelassen, ob das Land ein Fünftel oder ein Drittel der für 2010 erwarteten Verluste auffangen könnte.

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