Konkurrenz zittert vor Toyota

Von Alexander Mey
Timo Glock fuhr bei den letzten Tests in Jerez zweimal Bestzeit
© Getty

Toyota ist eines der Formel-1-Teams der Stunde. Der Arbeitgeber des Deutschen Timo Glock präsentiert sich bei bisher allen Testfahrten in beeindruckender Frühform. Glock selbst eilte zuletzt in Jerez von Bestzeit zu Bestzeit. Kann Toyota 2009 endlich seinen Ansprüchen gerecht werden und um Siege kämpfen? SPOX fragte bei Timo Glock nach.

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Weltmeister Lewis Hamilton sagt: "Wenn ich mir die Zeiten so ansehe, dann scheint Toyota einen sehr guten Job zu machen."

Vize-Weltmeister Felipe Massa sagt: "Ich denke, dass vier oder fünf Teams gegen Ferrari um die Weltmeisterschaft kämpfen werden: McLaren, Toyota, Red Bull, vielleicht Renault und vielleicht BMW."

Doppelweltmeister Fernando Alonso sagt: "Der Toyota ist in den vergangenen Tagen sehr gut gelaufen."

Glock: "Mein Eindruck ist sehr positiv"

Drei Top-Fahrer, drei Lobeshymnen auf ein Team, das schon als ineffizient und hoffnungslos überschätzt abgeschrieben war. Toyota, das war jahrelang der schwerreiche japanische Konzern, der vergeblich versucht, mit jeder Menge Geld Erfolg in der Formel 1 zu erkaufen.

Jetzt sitzt das Geld in Zeiten der Finanzkrise auch bei Toyota nicht mehr allzu locker - und prompt scheint das Auto besser zu laufen denn je.

"Mein Eindruck vom Auto ist sehr positiv", sagt Glock im Gespräch mit SPOX und schiebt nach: "Wir sind alle zuversichtlich, dass wir diese Saison um Podien mitkämpfen können."

Neuer Toyota passt besser zu Glock

Kein Wunder, immerhin hat Glock in dieser Wintertestsaison schon vier Tagesbestzeiten hingelegt - und zwar nicht gegen irgendwelche Gegner. In Bahrain war er schneller als Ferrari und BMW-Sauber. In Jerez ließ er sogar die komplette namhafte Konkurrenz hinter sich.

Besonders im Regen dominiert der Toyota TF109. Ein sicheres Zeichen dafür, dass das Auto aerodynamisch stabil ist und ein gutes Fahrverhalten zeigt.

Gut für Glock, denn der TF109 passt deutlich besser zu seinem Fahrstil als das Vorjahres-Modell. "Mein erstes Gefühl, als ich das neue Auto gefahren bin, war besser als mit dem TF108. Es gab von Anfang an keine Probleme und ich fühle mich sehr wohl", sagt Glock. "Ich denke, es spielt auch eine Rolle, dass ich nun bereits eine Saison mit dem Team erlebt und ich in dieser Zeit sehr viel gelernt habe, unter anderem darüber, wie man ein Auto am besten an seinen Fahrstil anpasst."

Kann Glock Trulli überflügeln?

Bereits in der zweiten Saisonhälfte 2008 konnte Glock den Rückstand auf Teamkollege Jarno Trulli wettmachen und vor allem mit seinem zweiten Platz in Ungarn für Furore sorgen.

Jetzt sieht alles danach aus, als könne Glock von Saisonbeginn an gegen Trulli die Nase vorn haben und zur Nummer eins im Team avancieren.

Toyota peilt ersten Sieg an

Hält dann auch noch das Auto, was es bei den Testfahrten verspricht, könnte Glock eine der positiven Überraschungen der Saison werden. Was, wenn nicht Sebastian Vettel oder Nick Heidfeld die deutsche Nummer eins werden, sondern Glock?

"Mein klares Ziel ist, diese Saison noch mehr Punkte zu machen und öfter auf dem Podium zu landen. Darüber hinaus wollen wir 2009 für unseren ersten Sieg kämpfen", sagt der 26-Jährige.

Glock macht in seinem zweiten Jahr bei Toyota ernst. Davon braucht er seine Gegner nicht mehr zu überzeugen. Denn Champions wie Hamilton, Massa und Alonso haben den Deutschen schon auf der Rechnung.

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