Der F60: "Sehr kompakt und hübsch"

Von Jan-Hendrik Böhmer
Die Ferrari-Crew hinter dem neuen F60
© Ferrari

Als erstes Team hat Ferrari seinen neuen Boliden für die Saison 2009 vorgestellt. In Scarperia bei Florenz präsentierte der Konstrukteurs-Weltmeister den F60. Die 60 steht dabei für die Weltmeisterschaften, an denen die Scuderia bislang teilgenommen hat.

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Der neue Dienstwagen von Felipe Massa und Kimi Räikkönen unterscheidet sich wegen der umfassenden Regeländerungen stark von seinem Vorgängermodell. Besonders Front- und Heckflügel wurden den neuen Aerodynamik-Vorgaben angepasst.

So fällt die Front des 2009er-Modells deutlich breiter aus, während der Flügel am Heck viel schmaler und höher ist als in den Jahren zuvor. Zusatzflügel entfallen komplett.

Änderungen bis zum Saisonstart

Im Vergleich zu den Testmodellen der anderen Team scheint am Ferrari zudem deutlich weniger improvisiert. Der F60 wirkt wie ein Auto aus einem Guss. Zwar ist die Reglement-bedingte Optik der neuen Boliden noch immer gewöhnungsbedürftig, doch scheinen die fertigen Autos bereits besser auszusehen als die Übergangsmodelle bei den Tests.

Findet auch Felipe Massa: "Wegen der neuen Regeln habe ich mir den neuen Boliden anders vorgestellt, mit großen Flügeln wie vor zehn Jahren", sagte der Brasilianer während der Präsentation, "jetzt bin ich überrascht. Ich finde den F60 sehr kompakt und hübsch."

Es ist allerdings abzusehen, dass sich die Autos im Laufe der Tests bis Ende März noch einmal deutlich verändern werden.

Bereits jetzt fallen am mit Slicks bereiften Ferrari die extrem weit außen angebrachten Rückspiegel, sowie die hohe Nase mit einem weit nach hinten gezogenen Frontflügel auf. Auf zusätzliche Lufteinlässe für KERS in den Seitenkästen wurde verzichtet.

Jungfernfahrt in Mugello

Eine der bedeutendsten Änderungen kann man hingegen nicht auf den ersten Blick erkennen: den Unterboden. Wegen der neuen Aero-Beschränkungen wird sich das Auto dort am meisten von seinen Konkurrenten unterscheiden.

Seine Jungfernfahrt hat der F60 auch bereits unternommen. Diese war eigentlich auf der Hausstrecke in Maranello geplant, doch wegen starker Schneefälle ist die Piste nicht befahrbar. Stattdessen drehte Massa in Mugello zwei Runden in seinem neuen Boliden.

"Ich bin aufgeregt und gleichzeitig froh, dass ich das neue Auto zum ersten Mal auf die Strecke bringe", so Massa gegenüber der italienischen Presse.

Massa: Bereit für eine harte WM

Für die kommende WM sieht sich der Brasilianer gut gerüstet: "Wir wissen zwar noch nicht, wie gut der Ferrari sein wird. Aber wir haben sehr hart gearbeitet."

Wer die größten Rivalen sein werden, ist für Massa aktuell nur schwer einzuschätzen. "McLaren wird uns das Leben schwer machen", sagt er. "Doch auch BMW, Renault und mögliche Überraschungen darf man nicht unterschätzen. Aber Ich bin bereit für eine harte WM."

Der Formel-1-Rennkalender 2009 im Überblick