Hamilton erhält bis zu 100 Millionen Dollar

SID
Lewis Hamilton: Der jüngste Formel 1-Weltmeister aller Zeiten
© Getty

Für Lewis Hamilton wird sich der WM-Titel auch finanziell auszahlen. Finanz-und Werbeexperten prophezeien dem 23-Jährigen Einnahmen von bis zu 100 Millionen Dollar.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton kann seinen Titel in naher Zukunft trotz der weltweiten Finanzkrise vergolden. Davon ist Michael Schumachers Manager Willi Weber überzeugt. "Ein Fernando Alonso bekommt so 25 bis 26 Millionen Dollar. Warum sollte Hamilton das nicht auch erreichen?", sagte Weber.

Allerdings seien Spitzengagen im Werbebereich "in der heutigen Zeit nicht mehr so einfach" zu erzielen, sagte Weber, der Rekordchampion Schumacher in den neunziger Jahren zum Multimillionär machte. "Die Sponsoren stehen nicht mehr Gewehr bei Fuß. Er wird es nicht mehr so leicht haben, dürfte aber immer noch gutes Geld verdienen", meinte Weber.

Rallye-Weltmeister Sainz spricht Massa Mut zu

Unterdessen glaubt der zweimalige Rallye-Weltmeister Carlos Sainz, dass der knapp verpasste WM-Titel Ferrari-Pilot Felipe Massa stärker machen wird. "Niederlagen machen einen stärker, das wird bei Massa nicht anders sein", sagte der VW-Werkspilot aus Spanien.

Der 46-Jährige kennt aus eigener Erfahrung das Gefühl, wenige hundert Meter vor dem Ziel eine WM zu verlieren. Sainz war das 1998 bei der RAC-Rallye in Großbritannien passiert.

Nach einem solchen Nackenschlag müsse man sich so schnell wie möglich auf die nächste Aufgabe konzentrieren, lautet der Rat von Sainz an Massa: "Ich habe mich damals gleich in die Vorbereitung auf die Rallye Monte Carlo gestürzt - und gewonnen."

Hamilton kehrt zu seinen Wurzeln zurück

Der neue Champion Hamilton machte unterdessen neben Besuchen in der McLaren-Fabrik in Woking und Berlin einen kurzen Abstecher mit seiner Freundin Nicole Scherzinger in seine Heimatstadt Stevenage. "Ich war kurz wieder da, wo alles angefangen hat, etwa eine halbe Stunde", sagte der Brite, der die Stippvisite genoss.

"Wir waren an meiner alten Kirche, meiner alten Schule, unserem Haus und sind dann zum Kino gefahren. Es war etwas ganz Spezielles. Ich bin sicher, dass mich dort niemand erwartet hat, deshalb sind wir auch nicht gesehen worden", sagte er.

Am Samstag steht Hamilton dann wieder im Mittelpunkt, wenn er mit 60.000 Fans bei Stars and Cars am Mercedes-Museum in Stuttgart seinen Titel feiert.

Tiger Woods des Motorsports durch neue Werbeverträge

Finanz- und Werbeexperten in seiner englischen Heimat haben dem McLaren-Mercedes-Piloten für das kommende Jahr Einnahmen von bis zu 100 Millionen Dollar prophezeit. Damit würde der Tiger Woods des Motorsports zum absoluten Top-Verdiener der Formel 1 und zur Nummer zwei der aktuellen Geldrangliste hinter Golf-Superstar Woods (120 bis 160 Millionen Dollar). Derzeit liegt Hamiltons Einkommen bei geschätzten 10 bis 15 Millionen Dollar.

Allerdings müsse man sich im Sponsorenbereich künftig einiges einfallen lassen, meinte Weber: "Ich glaube, die ganze Vermarktungsstrategie mit Persönlichkeiten wird sich ändern. Es wird nicht mehr so sein, dass man einfach ein Produkt nimmt und ein bekanntes Gesicht dazustellt. Nur schnell Auto zu fahren, reicht nicht mehr."

Großer Trumpf des 23-Jährigen sei allerdings seine Ausstrahlung. "Er ist ein Sympathieträger und hat ein gutes Auftreten", sagte der Schumacher-Manager: "Und mit dem Titel hat er schon etwas vorzuweisen." Der Titel "jüngster Weltmeister aller Zeiten" dagegen sei nur eine Begleiterscheinung: "Dafür gibt es keinen Extra-Bonus."

Weber: "Vettel und Rosberg so schnell wie Hamilton"

Zudem dürfe Hamilton sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, denn Konkurrenten, die ihm die Spitzenposition streitig machen könnten, gäbe es schon, sagte Weber: "Aber die sitzen im falschen Auto. Sonst würden die ihm mehr Zunder machen als Felipe Massa und Kimi Räikkönen. Sebastian Vettel und Nico Rosberg könnten annähernd so schnell fahren wie er."

Das WM-Duell in Bildern