Williams hat in der vergangenen Woche den Stein in Rollen gebracht. Auf dem Kemble Airfield erlaubte das Team von Nico Rosberg Formel-1-Experten und Fans zum ersten Mal einen Blick auf die neue Aerodynamik für die kommende Saison.
Schmalerer Heckflügel, dafür deutlich breiterer Frontflügel. Keine Zusatzflügelchen mehr, nichts. Einfach nur noch ein Rennwagen. Zugegeben vom Aussehen her noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein guter Anhaltspunkt für das, was 2009 kommen wird.
Honda mit neuer Aerodynamik
Neben Williams hat auch Honda bereits angekündigt, neue Aerodynamik-Komponenten für 2009 in Barcelona zu testen. Inwieweit es die Top-Teams McLaren-Mercedes, Ferrari und BMW-Sauber Williams gleichtun, darf man gespannt beobachten.
Unsicher ist noch, welche Teams bereits ein Interimsauto mit dem Hybridantrieb KERS einsatzbereit haben. Sicher ist dagegen, dass neue Bridgestone-Slicks gefahren werden.
So viel zur Technik. Mindestens genauso interessant werden aber die Bewerbungsfahrten für einen Stammplatz in der kommenden Saison sein.
Senna im Mittelpunkt
Honda und Toro Rosso sichten in den drei Tagen von Barcelona zahlreiche Fahrer. Der größte Name greift für Honda ins Lenkrad, Bruno Senna. Der Neffe von Ayrton Senna wird am Montag und am Mittwoch seine Chance bekommen.
"Das ist wie ein Traum", sagte Senna im Vorfeld der Tests der "Gazzetta dello Sport". "Ich habe mich ausgiebig vorbereitet, vor allem im Bereich der Nackenmuskulatur. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass es reicht, um einen Platz zu verdienen."
Sennas Konkurrent um das höchstwahrscheinlich frei werdende Cockpit von Rubens Barrichello ist Lucas di Grassi. Der Brasilianer könnte vom Renault-Testfahrer zum Einsatzpiloten aufsteigen. Er wird Montag und Dienstag im Auto sitzen.
Buemi Favorit bei Toro Rosso
Toro Rosso sucht unterdessen einen Nachfolger für Sebastian Vettel. Neben Sebastien Bourdais, der seinen Stammplatz für 2009 noch nicht sicher hat, stehen Testfahrer Sebastien Buemi und Takuma Sato auf dem Prüfstand.
Buemi, der als Favorit auf ein Cockpit gilt, wird alle drei Tage testen, Sato und Bourdais teilen sich die übrige Zeit.
Während Renault Renault-World-Series-Champion Giedo van der Garde mit einem Test belohnt und möglicherweise in ihm einen neuen Testfahrer sucht, hat Red Bull einen besonderen Coup auf Lager.
Loeb feiert Formel-1-Premiere
Sie setzen einfach mal Rallye-Serienweltmeister Sebastien Loeb ans Steuer ihres Formel-1-Boliden.
Sicher ein PR-Gag, aber eine tolle Gelegenheit, um einmal zu sehen, was Loeb leisten kann, ohne ständig im wilden Drift zu fahren.
"Das wird in Barcelona nicht ganz einfach. Es wird das erste Mal sein, dass ich gemeinsam mit den richtigen Formel-1-Fahrern auf einer Strecke bin", sagte Loeb nach einem ersten Schnupperkurs in Silverstone.
Entsprechend gedämpft sind seine Erwartungen: "Die Formel 1 ist wirklich eine ganz andere Welt." Viel Spaß wird er sicher trotzdem haben.