Ferrari redet um Stallorder herum

SID
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Nach der Stallorder beim China-GP drückt sich Ferrari um eine klare Aussage. Nachvollziehbar, offiziell zugeben dürfen die Roten den Platztausch zwischen Felipe Massa und Kimi Räikkönen schließlich nicht. Trotzdem führte das Gerede um den heißen Brei zu teils skurrilen Antworten der Verantwortlichen in den Premiere-Stimmen.

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Ron Dennis (Teamchef McLaren-Mercedes): "Lewis ist sehr diszipliniert gefahren und die Leistung des gesamten Teams am Wochenende freut uns sehr." Weiter auf die Frage, was die sieben Punkte Vorsprung im Bezug auf das Saisonfinale in Brasilien bedeuten: "Das bedeutet, dass es noch nicht reicht. Wir müssen jetzt sehr diszipliniert sein, sehr umsichtig vorgehen. Das Fahrzeug ist schnell und es gibt kaum Verbesserungsmöglichkeiten, bei keinem Team zwischen Jetzt und Brasilien. Alle Teams müssen direkt da runter. Das heißt, wir müssen hoffen, dass es dann reicht und dass wir es hinbekommen. Das ist eine große Herausforderung - natürlich auch für Ferrari, Lewis zu schlagen. Denn wir können es uns leisten, Dritter zu werden. Aber um anzukommen, musst du über die Ziellinie, und das werden wir versuchen."

Rob Smedley (Renningenieur Felipe Massa): "Acht Punkte haben wir geholt, besser als sechs oder besser als null. Aber zwei Punkte haben wir verloren in der Meisterschaft." Weiter auf die Situation, als Massa an Räikkönen kurz vor Ende vorbeizog: "Das war eine enge Kiste, keine Frage. Wir hatten ja ein Problem auf den ersten Runden mit den vorderen Reifen. Da bekommst du die Rundenzeiten einfach nicht hin. Dann kommt eine lange Gerade und Felipe kommt da in den Slipstream rein. Das war keine Teamorder. Um Gottes Willen." Weiter auf die Frage, ob Ferrari eine Strafe von der FIA erwartet? "Nein, warum auch? Er hat ihn ganz eindeutig auf der Strecke überholt." Weiter über das Saisonfinale in Brasilien: "Wir gehen hin und versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen. Offen ist sie immer noch. Schluss ist, wenn die letzte Fahne runter ist. Bis dahin fighten wir."

Anthony Hamilton (Vater von Lewis Hamilton): "Das war ein gutes Rennen, vermutlich das beste Rennen von Lewis, in dem es um wirklich alles geht, und dann liefert er noch eine so tolle Performance ab." Weiter auf die Frage, was Lewis tut, um sich auf das Rennen in Brasilien vorzubereiten: "Das, was er das ganze Wochenende getan hat. Mental und physisch gut vorbereitet antreten und sich konzentrieren." Weiter auf die Frage, was er über das Überholmanöver von Massa an Räikkönen denkt: "Ich denke wohl das, was alle denken!"

Norbert Haug (Motorsportchef Mercedes) über den Sieg von Lewis Hamilton: "Sehr überzeugend. Natürlich ist man angespannt, wenn es um so ein Rennen geht. Aber es war eine hervorragende Demonstration von Lewis: Pole-Position, Rennsieg, schnellste Runde - Mehr geht nicht an einem Wochenende. Ich glaube, er hat gezeigt, dass er das Feld unter Kontrolle hat und dass er der beste Fahrer war. Man hat versucht, ihn aus dem Konzept zu bringen, mit vereinten Kräften, sag ich mal. Das wird auch weitergehen in Brasilien, aber ich denke, die Zuschauer draußen sehen das schon und merken, dass er ein Könner, ein fähiger und sympathischer Kerl ist und dass wir ihm im Team das Nötigste geben werden."

Stefano Domenicali (Teamchef Ferrari): "Es gab keine Entscheidung. Hier arbeitet ein Team für ein Team. Das wissen die Fahrer. Dem muss ich nichts hinzufügen. Kein Kommentar!" Weiter über das Saisonfinale: "Es wird ein hartes Rennen. McLaren ist sehr stark, sie haben heute gezeigt, dass sie schneller waren als wir, keine Frage. Aber wir wissen, wie schnell sich das innerhalb einer Woche ändern kann. Wir müssen fighten, demütig und hart arbeiten, dann bekommen wir vielleicht eine Chance. Die Fahrer-Weltmeisterschaft ist jetzt sehr schwer, aber die Konstrukteurs-WM wird auch schwer. Wir müssen konzentriert bleiben und ein gutes Rennen machen."

Nick Heidfeld (BMW-Sauber): "Ich bin für mich zufrieden, ich denke, Robert kann mit seiner Saison auch sehr zufrieden sein. Er ist bis jetzt eine fantastische Saison gefahren, die ist ja noch nicht vorbei und die Autos da vorne sind einfach schneller. Wir wussten vorher schon, dass wir nur Außenseiter-Chancen haben, sowohl Robert als auch wir als Team. Jedenfalls ist es ganz gut gelaufen, mehr kann man nicht fordern."

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