Michael Schumacher drückt Massa die Daumen

SID
Formel 1, Massa, Hamilton
© dpa

Felipe Massa hat im nervenaufreibenden Titelkampf in der Formel 1 moralische Unterstützung von Rekordweltmeister Michael Schumacher bekommen.

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"Als Freund von Felipe wünsche ich ihm natürlich den Titel", schrieb Schumacher auf seiner Homepage drei Tage vor dem möglicherweise vorentscheidenden Großen Preis von China.

Der ehemalige Teamkollege des Ferrari-Fahrers und aktuelle Berater der Scuderia ist überzeugt, dass Massa das Zeug für die Krone in der "Königsklasse" hat.

Schumi stärkt Masse den Rücken

"Ich weiß, dass Felipe das kann. Ich weiß, wie er fährt, ich bin gemeinsam mit ihm gefahren, ich weiß wie gut er ist", erklärte Schumacher.

Für den 39-Jährigen, der nicht selbst nach Shanghai reisen wird, "haben Felipe und das Team noch alle Karten in der Hand". Aus eigener Kraft kann Massa seinen ersten Titel aber nicht mehr holen.

Vor dem vorletzten Saisonrennen liegt er mit fünf Punkten Rückstand hinter dem britischen WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (84) im McLaren- Mercedes auf dem zweiten Platz

Massa unterschätzt

Auf Rang drei lauert BMW-Sauber-Fahrer Robert Kubica (72) auf erneute Patzer der vor ihm platzierten Piloten. In der Konstrukteurswertung führt Ferrari (142) vor den Silberpfeilen (135) und dem deutschen BMW-Sauber-Team (128).

Dass manche Massa die mögliche Krönung seiner bisherigen Karriere nicht zutrauen, wundert Schumacher. "Wenn man die Sache von außen betrachtet, kommt es mir sehr seltsam vor, dass viele Leute einen Mann unterschätzen, der bereit steht für den Gewinn der Weltmeisterschaft - für mich ist das ein Widerspruch in sich selbst", urteilte Schumacher.

2006 war er zusammen mit dem ehemaligen Sauber-Piloten Massa für Ferrari gefahren, ehe Schumacher seine Karriere nach sieben WM-Titeln beendet hatte.

Holt Massa den Titel in Brasilien?

"Er ist ein kraftvoller Fahrer und ein gefährlicher Gegner - aber vielleicht haben die Leute Schwierigkeiten das zu sehen, weil er immer noch wie ein Junge aussieht", schrieb Schumacher über den außerhalb der Strecke eher zurückhaltend, fast schon schüchtern wirkenden Mann aus Sao Paulo.

Erst dort kann Massa überhaupt nur Weltmeister werden und Brasilien den ersten Titel seit dem legendären dreimaligen Champion Ayrton Senna (zuletzt 1991) bescheren.

Für Ferrari wäre es der zweite in der Fahrerwertung der Nach-Schumacher-Ära: Vor einem Jahr hatte Kimi Räikkönen aus Finnland Hamilton in einem dramatischen Saisonfinale noch abgefangen.

"Das gesamte Team ist estrem motiviert"

Der Brite kann indes schon am Sonntag in China triumphieren: Er benötigt mindestens sechs Punkte mehr als Massa, Kubica darf in diesem Fall höchstens Zweiter werden.

"Unser Auto ist nicht einfach zu fahren. Felipe und das Team haben es geschafft, dass sie immer noch im WM-Kampf sind. Der Titel ist in Reichweite, die WM ist noch absolut offen", meinte Schumacher weiter.

"Felipe ist extrem motiviert, das gesamte Team ist extrem motiviert. Ich drücke die Daumen, dass wir am Ende der Saison alle zusammen eine große Party feiern können."

Der aktuelle Stand in der Fahrerwertung