"Ferrari ist überall im Vorteil"

Von Alexander Mey
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© xpb

Vor dem drittletzten Saisonrennen in Fuji sind die Messer gewetzt. Ferrari ist im Endspurt um den WM-Titel nur noch mit Doppelsiegen zufrieden, McLaren-Mercedes verlässt sich auf die Tendenz der letzten Rennen, die für Lewis Hamilton spricht.

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"In den letzten sieben Rennen holte Lewis so viele Punkte wie beide Ferrari-Fahrer zusammen und seit sieben Rennen führt er wieder die Tabelle an, seit über drei Monaten also", rechnet Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor.

Allerdings weiß er sehr gut, dass Ferrari erstens deutlich stärker ist, als es die Punktausbeute in manchen Rennen, gerade von Kimi Räikkönen, aussagt. Zweitens ist ihm bewusst, dass Hamilton schon einmal einen sehr viel größeren Vorsprung als die sieben Punkte, die ihn jetzt von Massa trennen, verspielt hat.

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"Wir haben uns 2007 nach einer mustergültigen Saison leider selbst geschlagen - aber so was passiert", sagt Haug. "Schauen Sie, was bei Ferrari zuletzt in Singapur geschah. Das amtierende Weltmeisterteam ist deshalb aber trotzdem keine Trottelmannschaft, sondern hat nur bewiesen, wie dicht Triumph und Niederlage in der Formel 1 zusammen liegen."

Der Erfahrene oder der Formstarke?

Angenommen, weder Ferrari noch McLaren-Mercedes entpuppen sich in einem der letzten drei Rennen noch einmal als Trottelmannschaft, dann entscheiden fahrerisches Können und Speed der Autos das Duell zwischen Hamilton und Massa.

Doch wer hat auf den Strecken in Japan, China und Brasilien einen Vorteil? Der mittlerweile mit deutlich mehr Erfahrung ausgstattete Hamilton oder Massa, der in der Form seines Lebens ist?

Experte setzt auf Ferrari

Premiere-Experte Marc Surer nimmt für SPOX die drei Kurse unter die Lupe und kommt zu einer Spannung versprechenden Erkenntnis: "Auf jeder der noch folgenden Strecken sehe ich Ferrari im Vorteil."

Keine guten Nachrichten für Hamilton, der mindestens dreimal Zweiter werden muss, um am Ende einen Punkt Vorsprung zu haben, sollte Massa alle drei Rennen gewinnen.

Ferrari liegen die Extreme nicht

Doch es gibt auch silberne Lichtblicke. "McLaren hat gegenüber Ferrari aufgeholt, vor allem bei der Höchstgeschwindigkeit", sagt Surer. Das ist vor allem in Fuji ein Vorteil, denn dort gibt es die längste Gerade im Rennkalender.

Aber auch kurvige Passagen, die wiederum ein mittleres Abtriebsniveau erfordern. Gut für Ferrari. "Unsere Schwachpunkte sind die beiden Extreme. Extrem viel Abtrieb wie in Singapur oder extrem wenig wie in Monza", zitiert "auto, motor und sport" einen Ferrari-Ingenieur.

"Ferrari in Interlagos fast unschlagbar"

Es zeichnet sich also ein ganz enges Duell ab. "Wir reden bei Unterschieden zwischen diesen beiden Top-Teams von einem ganz engen Rahmen", sagt Surer. "Da kommt es sogar auf die Temperatur an der Rennstrecke an. Je kälter es ist, desto besser ist es für McLaren."

Bei allen unbekannten Variablen ist für den Experten aber eine Bedingung sicher: Hamilton muss den Titel in Japan und China gewinnen. Schafft er das nicht, wird es verdammt schwer.

"Hamilton muss unbedingt mit einem Polster nach Brasilien kommen, denn in Interlagos ist Ferrari fast unschlagbar", betont Surer. "Es muss Hamilton reichen, dort ein paar Punkte zu holen."

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