"Er ist die Jahrhundertrunde gefahren"

SID
Norbert Haug
© Premiere

Norbert Haug schwärmt von Hamiltons Traumrunde und trauert Kovalainens Fehler hinterher. Die Konkurrenz im Ferrari baut ganz auf das Rennen und will den Sieg. Bei BMW herrscht derweil Katerstimmung und Mario Theissen setzt auf einen hoffentlich quicken Nick.

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Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef) zum Qualifying: Wir haben es ein bisschen spannend gemacht. Ferrari hat noch einmal sehr gut attackiert. Zudem hatte Lewis im ersten Versuch in Q3 einen kleinen Quersteher, der sechs Zehntelsekunden gekostet hat. Das war nicht so toll. Danach ist er aber die Jahrhundertrunde überhaupt gefahren. Drei Zehntel Vorsprung sind eine Welt. Das sind fast zehn Kilo Gewicht. Wenn man so etwas vorher wüsste, würde man so viel Gewicht natürlich gerne als Benzin mitnehmen. Ich denke aber, dass das eine gute Demonstration war und eine gute Antwort auf das, was in dieser Woche gegen Lewis gelaufen ist. Manche Attacken waren ziemlich durcheinander. Leute sind zu mir gekommen und haben beteuert, sie hätten die Dinge, die über sie zu lesen waren, nie gesagt. Das ist komisch, denn ich werde selten mit Dingen zitiert, die ich nicht gesagt habe. Aber wenn man so etwas braucht, soll man es eben machen.

Norbert Haug zum WM-Kampf: Bisher hat sich Lewis nicht aus der Ruhe bringen lassen und die Antwort auf der Strecke gegeben. Hoffentlich kann er das im Rennen auch schaffen. Wir sind gute Starter, genau wie Ferrari. Aber selbst, wenn wir den Start verlieren sollten, ist noch alles drin. Wir haben eine gute Pace. Wenn der Worst Case eintritt und wir mit fünf Punkten Rückstand aus China abreisen, dann haben wir in Brasilien immer noch eine Chance. Das ist aber natürlich nicht unser Plan. Man muss auch im Hinterkopf behalten, dass Massa der Sieg in Spa geschenkt wurde und dass er auch in Japan von der Bourdais-Kollision profitiert hat. Das sind sieben Punkte, die Lewis fehlen. Die müssen wir jetzt versuchen, auf der Strecke wieder herauszufahren. Das erhöht natürlich den Druck.

Rob Smedley: Das ist keine große Überraschung. Wir haben erwartet, dass Lewis sehr stark sein und auf die Pole-Position gehen würde. Aber warten wir einmal ab, wie es im Rennen läuft. Das Auto war das ganze Wochenende über schon ein bisschen schwierig zu fahren für Felipe, aber so tragisch ist das auch wieder nicht.

Fernando Alonso: Ich bin extrem glücklich, denn wir hatten im Training richtig große Probleme mit dem Set-Up. Im Qualifying sind wir dann wieder zur Basis-Abstimmung zurückgekehrt und das hat ganz gut funktioniert. Uns fehlen noch ein paar Zehntel auf Ferrari und McLaren. Wir werden uns im Rennen mehr auf die konzentrieren, die hinter uns stehen.

Mario Theissen: Es war das ganze Wochenende so, dass Robert mit dem Auto nicht zufrieden war. Auch wenn er im dritten Training eine gute Zeit gefahren ist, gab es immer noch Klagen. Zum Qualifying hin ist es dann nicht mehr besser geworden, sondern sogar schlechter. Es war im WM-Kampf natürlich ein großer Rückschlag. Das einzig Positive ist, dass wir jetzt die Rennstrategie frei wählen können. Die Hoffnungen des Teams für das Rennen ruhen nun auf Nick.

Der aktuelle WM-Stand vor dem China-GP