Hängepartie für Hamilton

SID
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© Getty

Das Berufungsgericht des Automobil-Weltverbandes FIA hat Entscheidung über die Zeitstrafe gegen Formel-1-Vizeweltmeister Lewis Hamilton beim Großen Preis von Belgien vertagt. Das Urteil soll an diesem Dienstag bekanntgegeben werden.

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Hamilton wird demnach erst nach seiner Ankunft in Singapur, wo am Sonntag das erste Nachtrennen der Formel 1 ausgetragen wird, erfahren, ob er die vier Punkte von Spa wieder zugesprochen bekommt.

Vor dem viertletzten Rennen und der Entscheidung des FIA- Berufungsgerichts hat Hamilton lediglich einen Zähler Vorsprung auf seinen ärgsten WM-Widersacher Felipe Massa (77) im Ferrari.

Zweite Instanz entscheidet

Sollte die zweite Instanz die Entscheidung der Rennkommissare bestätigen, wonach sich Hamilton einen Vorteil verschafft habe, als er bei einem Überholmanöver in einer Schikane beim Ardennen-Rennen gegen Titelverteidiger Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari abkürzte, bliebe es bei dem Punktestand.

Der Formel-1-Kalender 2008

Ansonsten bekommt Hamilton vier Punkte dazu, Massa zwei abgezogen. Der Brite würde mit sieben Zählern Vorsprung auf die Zielgerade der Saison mit den Rennen in Singapur, Japan, China und Brasilien einbiegen.

Haug zuversichtlich

Doch die Entscheidung über Sieg oder Platz drei wurde auch schon in Paris zur Geduldsprobe für Hamilton. Der Brite wollte es sich nicht nehmen lassen, den Richtern selbst seine Sicht der Dinge zu schildern.

"Die Fakten sprechen klar für Lewis", hatte Mercedes- Motorsportchef Norbert Haug vor der Verhandlung betont. Hamilton kam erst nach der Mittagspause zu Wort.

Keinen Nutzen aus der Aktion

In der Anhörung wies McLaren-Mercedes-Anwalt Mark Philips laut "autosport.com" darauf hin, dass Hamilton seinen Vorteil nach der Schikane wieder zurückgegeben habe.

"Als sie die Linie überquerten, war Hamilton 6,7 Stundenkilometer langsamer und sieben Meter zurück", wurde auf der Homepage des Magazins am Montag der Rechtsbeistand zitiert.

Zudem wurden Auszüge aus dem Gespräch zwischen McLaren- Sportdirektor Dave Ryan und Renndirektor Charlie Whiting, in dem Ryan fragt, ob die Aktion in Ordnung gewesen sei, zitiert.

"Ich glaube, sie war es", entgegnete Whiting auch nach erneuter Nachfrage.

Widerspruch rechtmäßig

Millionen Fernseh-Zuschauer hätten gesehen, dass Hamilton als Erster ins Ziel gekommen ist. Zudem sei der 23-Jährige der schnellste Fahrer gewesen, als der Regen einsetzte, betonte Anwalt Philips in seiner Eröffnungsrede.

Bevor der Prozess begann, wurde noch die Rechtmäßigkeit des Widerspruchs geprüft. Zwar soll ein Veto gegen Durchfahrtsstrafen nicht zulässig sein, im Fall Hamilton handele es sich jedoch um eine Zeitstrafe.

Der WM-Stand in der Fahrer-Wertung

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