Singapur-Strecke als Star - Hamilton mit Bestzeit

SID
Formel 1, Singapur, Grand Prix
© dpa

Eine Strecke als Star und ein Duell als Attraktion: Beim Vorspiel zur F-1-Nachtpremiere haben der WM-Führende Lewis Hamilton und sein Rivale Felipe Massa vor der Skyline von Singapur in den beiden Trainingseinheiten die Fortsetzung ihres Zweikampfs angedeutet.

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Mit Vorteilen für Hamilton. Unter Flutlicht raste der hellwache Brite im McLaren-Mercedes in der ersten Übungssession zur Tagesbestzeit vor seinem Ferrari-Konkurrenten.

Hamilton wieder vor Massa

Im zweiten Abschnitt lag Hamilton als Zweiter erneut vor dem drittplatzierten Massa. Nur der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso war eine Stunde vor Mitternacht in seinem Renault schneller als beide Titelanwärter.

Hamilton benötigte in der ersten anderthalbstündigen Einheit für den 5,067 Kilometer langen Stadtkurs am Hafen der asiatischen Millionen-Metropole 1:45,518 Minuten.

Hinter Massa wurde Weltmeister Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari Dritter vor Hamiltons Teamkollegen Heikki Kovalainen. Im zweiten Training benötigte der Spanier Alonso 1:45,654 Minuten.

Rosberg bester Deutscher auf Rang sechs

Als bester Deutscher reihte sich auf dem von 1500 Scheinwerfern taghell beleuchteten Marina Bay Street Circuit Nico Rosberg im Williams-Toyota als Sechster ein. Nick Heidfeld kam im BMW-Sauber auf Rang Acht, Monza-Sieger Sebastian Vettel belegte im Toro Rosso den elften Platz. Timo Glock wurde im Toyota 13., Adrian Sutil im Force India 17.

Doch der eigentliche Star des Abends war die Strecke. Das Lichtermeer und der illuminierte Kurs lieferte Bilder, wie es sie von der Formel 1 noch nicht zu sehen gab. "Die atmosphärisch besten Bilder, die es je von der Formel 1 gab. Die WM macht hier einen Riesenschritt nach vorne", schwärmte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Selbst Formel-1-Chef Bernie Ecclestone schien gebannt von dem Singapur-Spektakel, das er selbst intiiert hatte. Der Formel-1-Zampano genoss die einzigartige Atmosphäre während der ersten Session in der Boxengasse.

Theissen: "Überholen wird extrem schwierig"

"Das war ein guter Auftakt in einem spektakulären Umfeld", meinte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen und prophezeite für das Rennen: "Überholen wird extrem schwierig sein. Es gibt mehr Grip, als auf einer neuen Strecke sonst zu erwarten ist. Allerdings ist die Strecke sehr eng."

Sein Fahrer Heidfeld zeigte sich ebenfalls beeindruckt. "Es macht hier in Singapur sehr viel Spaß. Dies ist mehr ein Stadtkurs als Valencia und noch herausfordernder." Das Licht sei das kleinste Problem: "Nach ein paar Runden fällt es nicht mehr auf, dass es Nacht ist. Das größte Problem sind die Bodenwellen."

Risikofaktor letzte Kurve

Vor allem in der letzten Kurve vor dem Ziel rutschten etliche Piloten mit ihren Autos unfreiwillig weg und leisteten sich vor etwa 100.000 Zuschauern einige Dreher. Red-Bull-Pilot Mark Webber schlidderte im ersten Abschnitt indes bei der Einfahrt zur Tribünenunterführung in die Streckenbegrenzung und musste früh seinen Wagen abstellen.

"An manchen Stellen ist es ein bisschen dunkel. Die Strecke ist in keinem besonders guten Zustand. Das macht es schwierig", befand Rennfahr-Kollege Vettel. Auch mit seinem Auto sei er nicht ganz zufrieden. "Vielleicht finden wir ja über Nacht den Stein der Weisen", meinte der Toro-Rosso-Pilot.

Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins

Hamilton und Massa absolvierten ihre Programme indes ohne große Probleme. Vor dem 15. von 18 Rennen trennt die beiden nur ein Punkt, nachdem der Automobil-Weltverband FIA den Einspruch gegen die umstrittene Aberkennung von Hamiltons Belgien-Sieg zurückwies.

Vor der Nachtpremiere führt er mit 78 Zählern vor Massa (77). Dritter ist Robert Kubica im BMW-Sauber (64) vor Titelverteidiger Räikkönen (57) und Heidfeld (53).

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