BMW steht unter Schock

Von Alexander Mey
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© Getty

München - "Das war hoffentlich unser schlechtestes Saisonrennen", hatte Nick Heidfeld nach den Plätzen fünf und 13 für BMW-Sauber beim Frankreich-GP gesagt. Er hatte Unrecht, der Ungarn-GP war noch schlechter.

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Robert Kubica wurde Achter, Heidfeld kam als Zehnter ins Ziel. Aber es waren noch nicht einmal die Platzierungen, die die Gesichtszüge bei den Weiß-Blauen entgleisen ließen.

Die Highlights des Rennens bei SPOX.TV

Es war die Chancenlosigkeit, der Absturz ins Mittelmaß, der alle Beteiligten sichtlich schockte. "Die Pace, die wir heute hatten, war eine der schlechtesten meiner Karriere, vielleicht sogar die schlechteste überhaupt", sagte Kubica.

"Rennen ist an uns vorbeigelaufen"

Auch BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen war konsterniert: "Das Rennen ist komplett an uns vorbeigelaufen. Man hatte fast den Eindruck, wir waren gar nicht dabei." Bei Kubica war es zeitweise so schlimm, dass er die langsamsten Rundenzeiten des gesamten Feldes fuhr.

"Ich hatte Schwierigkeiten, das Auto auf der Strecke zu halten", sagte Kubica. "Als die Reifen erst einmal hinüber waren, konnte ich nichts mehr ausrichten. Manchmal hatte ich sogar Angst davor, in den langgezogenen Kurven richtig Gas zu geben."

Die Reifen waren schuld

Die Reifen. Die waren auch schon der Grund für das schwache Abschneiden in Magny-Cours. In Ungarn war es nun wieder so, dass Kubica und Heidfeld es nicht schafften, den optimalen Grip aus den Pneus herauszuholen. Sie rutschten über die Piste und ruinierten sich damit die Reifen.

"Wir hatten zwar Graining erwartet, aber nicht, dass die Reifen schon auf der Aufwärmrunde kaputt gehen würden", sagte Kubica. "Unsere Rundenzeiten fallen rapide ab, da sind wir anscheinend anfällig. Wir müssen verstehen, was da los war."

"Einige Entwicklungen in der Pipeline"

Trotz Sommerpause, in der keine Testfahrten durchgeführt werden dürfen, hat BMW-Sauber Hoffnung, die Probleme in den kommenden Wochen wieder in den Griff zu bekommen.

"Wir haben noch einige Entwicklungen in der Pipeline, sowohl auf aerodynamischer als auch auf mechanischer Seite - und die werden auch kommen", sagte Theissen und widersprach damit Annahmen, sein Team werde jetzt die Entwicklung am aktuellen Auto einstellen und sich voll auf 2009 konzentrieren.

So leicht will man der Konkurrenz das Feld nicht überlassen. "Wir werden nicht wegen eines solchen Ereignisses die Weiterentwicklung des diesjährigen Autos zurückfahren", stellte Theissen klar.

Konzentration auf 2009 sinnvoll?

Der Kampfgeist ehrt ihn, aber ist das sinnvoll? Ferrari und McLaren-Mercedes sind momentan deutlich schneller als BMW-Sauber. Das Polster auf den Vierten in der Konstrukteurs-WM Toyota ist riesig. So abwegig wäre eine Verlagerung der Ressourcen auf 2009 aus rein sportlicher also gar nicht.

Nur die Fans wären wahrscheinlich enttäuscht, wenn BMW den Kampf um Siege und Podestplätze in den verbleibenden sieben Rennen aufgeben würde.

Und die will man ja schließlich nicht vergraulen.

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